Tagesbetreuung als gesellschafts- und sozialpolitische Maßnahme für die ältere
Generation
Eisenstadt (blms) - Das Service von Tageszentren erleichtert das Leben von SeniorInnen - und auch das ihrer
Angehörigen. Die Caritas hat sich deshalb entschieden, mit dem Haus Lisa in Deutschkreutz, das aus einem SeniorInnenwohnheim
inklusive einer Tagesbetreuung für Senioren, einem Behindertenwohnheim mit einer Tagesbetreuung, einem Stützpunkt
für die Hauskrankenpflege der Caritas und der Ordination einer Fachärztin für Innere Medizin besteht,
alles anzubieten, was an Pflege- und Betreuungsleistungen im Bezirk Oberpullendorf nachgefragt wurde. Zielsetzung
ist es, die vorhandene Selbständigkeit der Betroffenen zu stabilisieren, alle geistigen und praktischen Fähigkeiten
zu fördern sowie die Angehörigen zu begleiten, zu beraten und zu entlasten. „Dieses Pflege- und Betreuungsangebot
wird in Zukunft eine sehr wichtige Rolle spielen. Derzeit gibt es im Burgenland zehn Einrichtungen dieser Art mit
Betriebsbewilligungen für 114 Plätze. Die Caritas betreibt drei davon in Deutsch Tschantschendorf, in
Neusiedl am See und in Deutschkreutz. Der Vorteil dieser SeniorInnen-Tagesbetreuung ist, dass das Angebot individuell
auf jeden einzelnen Pflegebedürftigen zugeschnitten werden kann. Zusätzlich wird von den meisten Anbietern
ein Hol- und Bringdienst angeboten, der seit heuer auch zur Hälfte gefördert wird“, erläuterte Gesundheits-
und Soziallandesrat Dr. Peter Rezar.
Das Land Burgenland hat 2012 zu einem runden Tisch zum Thema Seniorinnentages- betreuung geladen. „Dabei ist ganz
klar herausgekommen, dass die SeniorInnen- Tagesbetreuung als Einrichtungsform Zukunft hat. Es ist aber auch herausgekommen,
dass es burgenlandweit genügend freie Kapazitäten gibt und dass wir alle zusammen daran arbeiten müssen,
dass diese Kapazitäten auch genutzt werden, denn wenn wir den hohen Grad an Angehörigenpflege auch weiterhin
aufrechterhalten wollen, müssen wir auch attraktive Entlastungsangebote für diese pflegenden Angehörigen
schaffen“, so Rezar.
Der Anteil der älteren Menschen an der Gesamtbevölkerung des Burgenlandes ist in den vergangenen Jahrzehnten
stark angewachsen. Von 1.000 EinwohnerInnen sind bereits mehr als ein Viertel, nämlich 270 Personen, über
60 Jahre alt. Das ist der höchste Wert im Bundesländervergleich. Bis 2020 wird sich dieser Wert auf über
300 Personen erhöhen – Tendenz steigend. Der medizinische Fortschritt und die verbesserten ärztlichen
Versorgungseinrichtungen haben maßgeblich zu dieser ständig wachsenden Lebenserwartung beigetragen.
„Tageszentren stellen eine ideale Ergänzung in der Angebotspalette der SeniorInnenbetreuung dar. Mit dem Haus
Lisa bietet die Caritas Burgenland den Menschen in der Region eine professionelle Betreuung, wo unsere Tagesgäste
so viel Selbstständigkeit wie möglich und so viel Betreuung wie nötig erfahren. In der Früh
wird man bequem von zu Hause abgeholt, tagsüber ist man in netter Gesellschaft mit abwechslungsreichen Unterhaltungs-
und Aktivierungsangeboten. Frühstück, Mittagessen und Jause wird den Gästen des Tageszentrums serviert
und am Abend kehren sie wieder heim, in die vertrauten vier Wände“, erläuterte Caritas Direktorin Mag.a
Edith Pinter die Vorteile dieser Einrichtung.
Die Landes- und Gemeindepolitik trägt den Bedürfnissen der SeniorInnen bestmöglich Rechnung. Dank
der SeniorInnenförderungen können Vertretungen und konkrete Projekte unterstützt werden. 2014 stellt
das Land für die Seniorenförderung insgesamt 130.000 Euro zur Verfügung. Ab Juli 2013 wurden die
BesucherInnen-Tarife für die SeniorInnen-Tagespflege weiter abgesenkt und das Land übernimmt die Hälfte
der Transportkosten. Der Besuch ist nicht mehr an den Pflegegeldbezug gekoppelt und ist für alle betreuungsbedürftigen
Personen unbeschränkt möglich. Rezar dazu abschließend: „Ich danke allen, die im Bereich soziale
Dienste tätig sind und dazu beitragen, dass all jene Menschen, die Pflege und Betreuung in den eigenen vier
Wänden benötigen, diese auch bekommen. Ich wünsche dem Haus Lisa und all seinen engagierten haupt-
und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, allen Funktionärinnen und Funktionären alles Gute
und viel Erfolg für die Zukunft.“
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