Nach schwerer Krankheit zur erfolgreichen Triathletin geworden
Steinbrunn/Eisenstadt (blms) - Der diesjährige Rosa Jochmann-Preis geht an die Triathletin Bettina
Horvath aus Rust. Als Motto des zum fünften Mal vergebenen burgenländischen Frauenpreises war heuer die
Kategorie „Sport – Amateur- und Halbprofisportlerinnen“ gewählt worden. Sportreferent Landeshauptmann Hans
Niessl und Frauenlandesrätin Verena Dunst überreichten am 19.11. im Landessportzentrum VIVA in Steinbrunn
die Auszeichnung. „Sport und Gesundheit sind eng miteinander verknüpft. Bettina Horvath hat mit unbändigem
Willen und durch intensiven Sport eine schwere Krankheit überwunden, sie ist zur erfolgreichen Spitzensportlerin
gereift und ein großartiges Vorbild für Frauen. Ich gratuliere ganz herzlich zu dieser Auszeichnung“,
so Dunst. Der Rosa Jochmann-Preis ist nach der 1994 verstorbenen Nationalratsabgeordneten und SP-Frauenvorsitzenden
Rosa Jochmann benannt. Er wird an burgenländische Frauen vergeben, die sich durch außergewöhnliches
Engagement im Rahmen der beruflichen Tätigkeit auszeichnen oder sich in einem frauenuntypischen Bereich durchgesetzt
haben. Die Gewinnerin 2014 wurde aus 13 Nominierungen durch eine Fachjury ermittelt.
Frauen im Sport benachteiligt
„Der Sport im Burgenland ist weiblich, das zeigen nicht zuletzt die großen internationalen Erfolge unserer
Spitzensportlerinnen in diesem Jahr. Die Impulse, die davon auch für den Breitensport ausgehen, sind gar nicht
hoch genug einzuschätzen. Aber es ist auch wichtig, erfolgreiche Sportlerinnen im Nichtprofibereich zu ehren,
weil Anerkennung eine ganz wichtige Motivation ist. Deshalb freut es mich ganz besonders, dass im heurigen Jahr
‚Frauen im Sport‘ in den Mittelpunkt gestellt werden“, sagte Niessl. Frauenlandesrätin Dunst ortet im Sport
ein starkes Ungleichgewicht: „Frauen im Sport sind nach wie vor in vielen Bereichen benachteiligt – ob bei den
Gehältern und Preisgeldern, in der Funktionärstätigkeit, oder in der Berichterstattung. Deshalb
war es mir und dem Frauenreferat heuer wichtig, Frauen im Amateur- und Halbprofisport in unserem Land vor den Vorhang
zu holen“.
Krankheit als Wendepunkt, Sport als Therapie
Seit dem Jahr 1999 frönt die aus Nebersdorf stammende Bettina Horvath - auch wettkampfmäßig
- dem Laufsport,. 2004 erfährt ihr Leben durch die Diagnose Brustkrebs eine dramatische Wende. Sie resigniert
jedoch nicht und beginnt während der Therapie mit Nordic Walking und, mit steigender Intensität, mit
dem Laufen, aus dem sie viel Kraft schöpft, bald auch mit dem Schwimmen als begleitende Therapie. 2008 läuft
sie ihren ersten Marathon und entdeckt schließlich den Triathlon als ihre große Leidenschaft. Sie hat
seither an zahlreichen Bewerben teilgenommen und bei Halbmarathons und Marathons als Vorbereitung auf Triathlons
etliche Spitzenplätze und Pokale geholt. In der Halbdistanz war sie burgenländische Meisterin. Im heurigen
Sommer nahm sie in Deutschland ihre erste Langdistanz in Angriff: 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km
Laufen. Darauf ist Horvath besonders stolz: „Ich habe aus der intensiven Betätigung mit dem Sport unglaublich
viel Kraft geschöpft. Der Wille und die Überwindung, die man bei diesen Distanzen braucht, waren im Kampf
gegen meine Krankheit ganz wichtig, und sie sind auch eine wertvolle Hilfe für das Leben ebenso wie für
die Arbeit“, so die Preisträgerin.
Bettina Horvath war nach einer Ausbildung zur Diplomierten Sozialarbeiterin zunächst in der Psychiatrie, später
im Sozialbereich des Magistrats der Stadt Wien tätig, wo sie zuletzt die Leitung des Fachbereichs innehatte.
Seit lebt heute in Rust und ist leitende Sozialarbeiterin im Sozialreferat des Amtes der Burgenländischen
Landesregierung.
Rosa-Jochmann-Preis
Der Rosa Jochmann-Preis wird seit 2010 jährlich vergeben und ist nach der 1994 verstorbenen Nationalratsabgeordneten,
österreichischen Widerstandskämpferin und SP- Frauenvorsitzenden Rosa Jochmann benannt. Mit dem von Frauenlandesrätin
Verena Dunst und dem Referat Frauenangelegenheiten vergebenen Preis werden Frauen für ihr außergewöhnliches
Engagement im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit, in Vereinen oder Institutionen oder für die Durchsetzung
in frauenuntypischen Bereichen ausgezeichnet.
Jedes Jahr wird ein Bereich ausgeschrieben, aus dem Frauen nominiert werden können, die ihren Lebensmittelpunkt
im Burgenland haben, oder sich mit ihrer Arbeit um das Burgenland verdient machen. Der Rosa Jochmann-Preis wurde
von Birgit Sauer künstlerisch gestaltet.
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