Kielsteg gewinnt Erfinderpreis INVENTUM, Silber geht an Dr. Klaus Pastl und FACC erhält
Bronze
Wien (patentamt) - Inventum, der Preis für das Patent des Jahres, ging in die dritte Runde. Auch dieses
Mal war es für die hochkarätige Jury nicht einfach, aus den zahlreichen Einreichungen die Gewinner/innen
zu nominieren. Die Jurymitglieder Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Sabine Seidler, Rektorin der TU Wien, DDr. Elisabeth
Stampfl-Blaha, Direktorin von Austrian Standards, Dipl.-Ing. Peter Puchberger, Präsident der Österreichischen
Patentanwaltskammer und Mag. Rupert Haberson von der Wirtschaftskammer Österreich kamen schließlich
zu einem eindeutigen Ergebnis und präsentiert die Sieger/innen:
Gold geht an die steirische Firma Kielsteg
deren Erfinderteam um Dipl.-Ing. Stefan Krestel und Raimund Köchl die Jury mit einem Hochleistungs-Leichtbauelement
aus Holz überzeugen konnte. Das neue System, das in der Druck- und Zugzone aus Fichtenholz ist, bildet ein
robustes inneres Fachwerk. Verbunden mit enorm schlanken Stegen aus Sperrholz und OSB ermöglicht es Dach-
und Deckenkonstruktionen mit Spannweiten bis zu 27 Meter. Das Leistungsspektrum des Holzbaus wird durch diese Innovation
signifikant erweitert. Derartige Systeme schaffen neue Märkte entlang der gesamten Wertschöpfungskette
und sind durch die Verwendung von Holz zugleich nachhaltig.
Silber gewinnt eine medizinische Erfindung
Der Orthopäde Dr. Klaus Pastl entwickelte eine humane Knochenschraube (Shark Screw), die nicht mehr entfernt
werden muss. Neben der Senkung des Infektionsrisikos bleiben Patienten und Patientinnen mit Shark Screw die belastende
zweite Operation, die Metallentfernung, weitgehend erspart. Die humane Knochenschraube schmiegt sich dem Knochengewebe
an und heilt ohne Weichteilreizungen rückstandslos ein.
Bronze für FACC.
ie Erfindung eines Infusionsverfahrens ermöglicht die Herstellung eines hochintegralen Flügelkastens
für Flugzeuge. Mit dem entwickelten MARI-Infusionsverfahren können leichtere Bauteile aus kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoffen in One-Shot-Technologie hergestellt werden.
Dank und Anerkennung des Österreichischen Patentamtes gehen an alle Preisträger/innen, aber auch an die
zahlreichen anderen Bewerber/innen. Alle nominierten Innovationen tragen zum technologischen Fortschritt in unserem
Land bei und sichern somit den Wirtschaftsstandort Österreich ab.
AIT, Fresnex, Dr. Basch, GE Jenbacher, Junger BauGmbH, Ludwig Boltzmann Gesellschaft
und TU Wien ausgezeichnet
Hier die sieben weiteren patentierten Erfindungen, die durch ihre erfinderische Leistung die Jury überzeugen
konnten (in alphabetischer Reihenfolge):
Das Austrian Institute of Technology (AIT) schafft es bereits zum wiederholten Male in die Top-Ten-Charts
von Schriftzug Inventum JPG. Die größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung Österreichs
ist dieses Jahr mit der NFC-basierten Füllstandsmessung für Pens vertreten. Diabetiker/innen können,
dank dieser von Seibersdorf Laboratories entwickelten Erfindung, mit einem NFC-fähigen Mobiltelefon durch
Berührung den Füllstand ihrer Insulin-Dosis lesen und dokumentieren.
Fresnex entwickelte ein neuartiges Spiegelmodul zur solaren Dampferzeugung. Dabei wird Sonnenlicht auf ein
Rohr fokussiert, um die gewonnene Prozesswärme zu nutzen. Der innovative Stellmechanismus zur Spiegelnachführung
führte zum Patent und zur Nominierung für Schriftzug Inventum JPG.
Dr. Angelika Basch bringt mit ihrer Erfindung - dem Snow Globe Coating - mehr Licht in dünne Solarzellen.
Dieses Verfahren macht Solarzellen effizienter, indem sie mit einer bindemittelfreien Schicht überzogen werden,
die hoch reflektierend ist.
GE Jenbacher optimiert mit einem neuen Spezial-Gasgemisch den Motorbetrieb und senkt zugleich die Abgas-Emissionen.
Das Gasgemisch wird dabei aus wasserstoffhaltigem Synthesegas des Reformierprozesses erzielt, das zum Brenngas
eines Gasmotors zugemischt wird.
Die H. Junger Baugesellschaft macht mit ihrer Erfindung Straßentunnels sicherer. Mit einem innovativen
Schleifverfahren und einer eigens dafür entwickelten Maschine zum Schleifen der Tunnelseitenwände werden
die Oberflächen in Tunnels heller - ein erheblicher Beitrag zur Verkehrssicherheit.
Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft ermöglicht mit ihrer nominierten Erfindung eine nicht-invasive Diagnose
von Lungenhochdruck. Die Methode erkennt die komplexe Erkrankung im Rahmen einer CT-Untersuchung und kann einen
invasiven Eingriff ersetzen.
Die bereits in den Vorjahren mehrmals nominierte TU Wien ist auch 2013 unter den Ausgezeichneten. Diesmal
konnte die Jury mit einem Verfahren überzeugt werden, das die präzise Bestimmung der Position von RFID-Tags
verbessert.
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