Wien (statistik austria) - Nach den Ergebnissen der aktuellen Prognose von Statistik Austria wird die Bevölkerung
Österreichs in Zukunft etwas stärker wachsen als zuletzt vorausgeschätzt. Dies ist eine Folge der
großen Attraktivität Österreichs als Zielland für Zuwanderung, die auch in Zukunft anhalten
dürfte. So ist die Bevölkerungszahl Österreichs im Laufe des Jahres 2013 durch Wanderungsgewinne
um 56.000 gestiegen, und zwar von 8,452 Mio. zum 1.1.2013 auf 8,508 Mio. zum 1.1.2014. Im Jahresdurchschnitt 2025
dürfte Österreich bei anhaltender Entwicklung erstmals mehr als 9 Mio. Einwohner zählen. Das ist
gegenüber 2013 ein Plus von 6,5%. Bis 2040 steigt die Einwohnerzahl auf 9,41 Mio. (+11,0%), bis 2060 schließlich
auf 9,62 Mio. (+13,4%; jeweils bezogen auf den Jahresdurchschnitt 2013 mit einer Bevölkerungszahl von 8,48
Mio.). Der zuletzt prognostizierte Bevölkerungsanstieg bis 2060 auf 9,37 Mio. war noch um rund 250.000 Personen
schwächer.
Die Bevölkerung im Erwerbsalter schrumpft leicht, jene im Pensionsalter wächst stark an
Im Jahr 2013 lebten in Österreich 1,69 Mio. Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren (20% der Gesamtbevölkerung).
Künftig wird ihre Zahl vorerst noch zurückgehen und zwar auf 1,68 Mio. (2015). Danach wird sie zuwanderungsbedingt
wieder leicht steigen, sodass künftig etwas mehr Personen unter 20 Jahre alt sein werden als derzeit. Der
Anteil der unter 20-Jährigen an der Gesamtbevölkerung sinkt allerdings langfristig, und zwar auf 19%
ab dem Jahr 2020.
5,24 Mio. Personen standen im Jahr 2013 im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 65 Jahren. Bis zum Jahr 2020
wird sich das Erwerbspotenzial noch leicht auf 5,31 Mio. Personen (+3%) erhöhen. Danach werden jedoch deutlich
mehr Menschen ins Pensionsalter übertreten, als Jugendliche aus der Ausbildung bzw. Zugewanderte hinzukommen.
Dementsprechend wird die Zahl der potenziellen Erwerbspersonen bis 2030 wiederum auf das derzeitige Niveau sinken
und danach nur knapp über 5 Mio. liegen. Somit verringert sich auch der Anteil der 20- bis 64-Jährigen
an der Gesamtbevölkerung: Bis zum Jahr 2030 geht er von 62% (2013) auf 57% zurück, 2060 wird er nur mehr
53% betragen.
Kräftige Zuwächse sind hingegen ab sofort bei der über 65-jährigen Bevölkerung zu erwarten.
Seit der Jahrhundertwende treten immer stärker besetzte Generationen ins Pensionsalter über. In der jüngeren
Vergangenheit waren dies die Geburtsjahrgänge um 1940, nach dem Jahr 2020 werden es die Baby-Boom-Jahrgänge
der späten 1950er- und der 1960er-Jahre sein. Auch werden durch die Zugewinne bei der Lebenserwartung mehr
Menschen als früher ein höheres Alter erreichen.
Im Jahr 2013 waren 1,54 Mio. bzw. 18% der Bevölkerung 65 Jahre und älter. Im Jahr 2020 wird die Population
der über 65-Jährigen mit 1,72 Mio. um 12% größer sein als 2013. Bis 2030 steigt ihre Zahl
auf 2,17 Mio. (+41%), bis 2060 schließlich auf 2,78 Mio. (+79%). Das ist ein langfristiger Zuwachs um nahezu
vier Fünftel des derzeitigen Ausgangsbestandes. Standen 2013 noch 18% der Bevölkerung im Pensionsalter
von 65 und mehr Jahren, so werden es infolge der aufgezeigten Veränderungen in 10 Jahren bereits mehr als
20% der Gesamtbevölkerung sein und nach 2035 mehr als 25%. Bis zum Jahr 2060 steigt der Anteil der über
65-jährigen Bevölkerung auf 29% an.
Ohne Zuwanderung würde die Bevölkerungszahl künftig schrumpfen
Österreich Bevölkerung wächst ausschließlich durch Zuwanderung. Die Bilanz aus Geburten und
Sterbefällen ist derzeit noch ausgeglichen. Wenn die starken Baby-Boom-Jahrgänge in höhere Alter
kommen, wird jedoch die Zahl der jährlichen Sterbefälle deutlich jene der Geburten überwiegen. Ohne
Zuwanderung würde daher die Einwohnerzahl vorerst stagnieren und danach schrumpfen, und zwar auf 8,12 Mio.
(2040; -4%) bzw. 7,17 Mio. (2060; -15%). Der Alterungsprozess wäre demnach deutlich stärker als in der
Hauptvariante, der Anteil der über 65-Jährigen würde hier bis 2060 auf 37% steigen.
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