Österreichs Bevölkerungszahl wächst
 stärker als erwartet

 

erstellt am
20. 11. 14
10.00 MEZ

Wien (statistik austria) - Nach den Ergebnissen der aktuellen Prognose von Statistik Austria wird die Bevölkerung Österreichs in Zukunft etwas stärker wachsen als zuletzt vorausgeschätzt. Dies ist eine Folge der großen Attraktivität Österreichs als Zielland für Zuwanderung, die auch in Zukunft anhalten dürfte. So ist die Bevölkerungszahl Österreichs im Laufe des Jahres 2013 durch Wanderungsgewinne um 56.000 gestiegen, und zwar von 8,452 Mio. zum 1.1.2013 auf 8,508 Mio. zum 1.1.2014. Im Jahresdurchschnitt 2025 dürfte Österreich bei anhaltender Entwicklung erstmals mehr als 9 Mio. Einwohner zählen. Das ist gegenüber 2013 ein Plus von 6,5%. Bis 2040 steigt die Einwohnerzahl auf 9,41 Mio. (+11,0%), bis 2060 schließlich auf 9,62 Mio. (+13,4%; jeweils bezogen auf den Jahresdurchschnitt 2013 mit einer Bevölkerungszahl von 8,48 Mio.). Der zuletzt prognostizierte Bevölkerungsanstieg bis 2060 auf 9,37 Mio. war noch um rund 250.000 Personen schwächer.

Die Bevölkerung im Erwerbsalter schrumpft leicht, jene im Pensionsalter wächst stark an
Im Jahr 2013 lebten in Österreich 1,69 Mio. Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren (20% der Gesamtbevölkerung). Künftig wird ihre Zahl vorerst noch zurückgehen und zwar auf 1,68 Mio. (2015). Danach wird sie zuwanderungsbedingt wieder leicht steigen, sodass künftig etwas mehr Personen unter 20 Jahre alt sein werden als derzeit. Der Anteil der unter 20-Jährigen an der Gesamtbevölkerung sinkt allerdings langfristig, und zwar auf 19% ab dem Jahr 2020.

5,24 Mio. Personen standen im Jahr 2013 im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 65 Jahren. Bis zum Jahr 2020 wird sich das Erwerbspotenzial noch leicht auf 5,31 Mio. Personen (+3%) erhöhen. Danach werden jedoch deutlich mehr Menschen ins Pensionsalter übertreten, als Jugendliche aus der Ausbildung bzw. Zugewanderte hinzukommen. Dementsprechend wird die Zahl der potenziellen Erwerbspersonen bis 2030 wiederum auf das derzeitige Niveau sinken und danach nur knapp über 5 Mio. liegen. Somit verringert sich auch der Anteil der 20- bis 64-Jährigen an der Gesamtbevölkerung: Bis zum Jahr 2030 geht er von 62% (2013) auf 57% zurück, 2060 wird er nur mehr 53% betragen.

Kräftige Zuwächse sind hingegen ab sofort bei der über 65-jährigen Bevölkerung zu erwarten. Seit der Jahrhundertwende treten immer stärker besetzte Generationen ins Pensionsalter über. In der jüngeren Vergangenheit waren dies die Geburtsjahrgänge um 1940, nach dem Jahr 2020 werden es die Baby-Boom-Jahrgänge der späten 1950er- und der 1960er-Jahre sein. Auch werden durch die Zugewinne bei der Lebenserwartung mehr Menschen als früher ein höheres Alter erreichen.

Im Jahr 2013 waren 1,54 Mio. bzw. 18% der Bevölkerung 65 Jahre und älter. Im Jahr 2020 wird die Population der über 65-Jährigen mit 1,72 Mio. um 12% größer sein als 2013. Bis 2030 steigt ihre Zahl auf 2,17 Mio. (+41%), bis 2060 schließlich auf 2,78 Mio. (+79%). Das ist ein langfristiger Zuwachs um nahezu vier Fünftel des derzeitigen Ausgangsbestandes. Standen 2013 noch 18% der Bevölkerung im Pensionsalter von 65 und mehr Jahren, so werden es infolge der aufgezeigten Veränderungen in 10 Jahren bereits mehr als 20% der Gesamtbevölkerung sein und nach 2035 mehr als 25%. Bis zum Jahr 2060 steigt der Anteil der über 65-jährigen Bevölkerung auf 29% an.

Ohne Zuwanderung würde die Bevölkerungszahl künftig schrumpfen
Österreich Bevölkerung wächst ausschließlich durch Zuwanderung. Die Bilanz aus Geburten und Sterbefällen ist derzeit noch ausgeglichen. Wenn die starken Baby-Boom-Jahrgänge in höhere Alter kommen, wird jedoch die Zahl der jährlichen Sterbefälle deutlich jene der Geburten überwiegen. Ohne Zuwanderung würde daher die Einwohnerzahl vorerst stagnieren und danach schrumpfen, und zwar auf 8,12 Mio. (2040; -4%) bzw. 7,17 Mio. (2060; -15%). Der Alterungsprozess wäre demnach deutlich stärker als in der Hauptvariante, der Anteil der über 65-Jährigen würde hier bis 2060 auf 37% steigen.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at