Alles wird digital - auch die Städte

 

erstellt am
19. 11. 14
10.00 MEZ

Internationale Konferenz "Urban Future" in Graz, 18. bis 19. Nov. 2014
Graz (stadt) - Mehr als 900 Personen aus aller Welt tauchten heute in Graz in eine Materie ein, in der es um unsere Zukunft geht. Unter dem Konferenztitel „Urban Future" trafen sich hochrangige Fachleute in der Grazer Messehalle zum Erfahrungsaustausch. Sie befassten sich mit der künftigen Entwicklung mittelgroßer Städte und urbaner Räume und nahmen dabei speziell die Bereiche Mobilität, Energie, Kommunikation und Stadtplanung unter die Lupe.

Städte wachsen
Fest steht: Alle Städte wachsen, auch weltweit, und sie werden das auch weiterhin tun. Bereits heute lebt fast die Hälfte der Menschheit in urbanen Räumen und dieser Trend hält an. „Wir schätzen, dass bis zum Jahr 2050 circa 75 Prozent der Bevölkerung in Städten leben wird und das hat Auswirkungen auf die Stadtplanung, die Energieversorgung, die Mobilität und vieles andere", betonte Bürgermeister Siegfried Nagl in seiner Eröffnungsrede.
Den offiziellen Startschuss für die zweitägige Konferenz , die von den United Nations Economc Commission for Europe unterstützt wird, gab niemand geringerer als Verkehrs- und Infrastrukturminister Alois Stöger.

Neues Zeitalter
Das Grazer Stadtoberhaupt konnte hochrangige Fachleute und AmtskollegInnen in der steirischen Hauptstadt begrüßen. Der international renommierte Ökonom, Soziologe und bekannte Buchautor Jeremy Rifkin hielt ein vielbeachtetes Eröffnungsreferat zum Thema „Margin Cost Society". Seine Diagnose: Durch die digitale Revolution sind wir bereits jetzt Zeugen einer grundlegenden Veränderung unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Die Kosten für Energie, Transport, Kommunikation und viele unserer Produkte sinken deutlich, gleichzeitig entsteht ein „Internet der Dinge" -also eine Vernetzung von Geräten und Produkten in allen Lebensbereichen. Benützen statt besitzen lautet die Devise in einer Gesellschaft, die künftig mehr Interesse am Erleben und gemeinsamen Teilen zeigen wird.

Schlüsselrolle neue Technologien
Spannend auch die Erfahrungsberichte von Ken Livingstone. Der ehemalige Bürgermeister Londons hatte sich bereits während seiner Amtszeit international einen Namen als mutig agierender Politiker gemacht, schließlich führte er in der englischen Metropole eine Citymaut ein. Auch er betonte, dass neue Technologien eine Schlüsselrolle in der Bewältigung unserer Umweltprobleme darstellen. Entscheidend, so Livingstone, sei aber freilich auch die Politik.

An vielen Schrauben drehen
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz beleuchtete die Vizebürgermeisterin Göteborgs, Marina Johannson, die Hintergründe ihrer Arbeit. Die schwedische Großstadt ist für ihre nachhaltigen Projekte über die Grenzen Schwendens hinaus bekannt, dahinter stecke aber harte Arbeit, denn ein solcher Wandel zeige nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische und soziale Auswirkungen. „Wer nur an einer Schraube dreht, wird keine Smart City werden", brachte Bürgermeister Siegfried Nagl diese Erfahrungberichte auf den Punkt.

Smarte Grazer Citys
In Graz sind bekanntlich zwei neue große Stadtviertel geplant: Zum einen entsteht auf dem Areal hinter dem Bahnhof ein neues Quartier für rund 2.000 BewohnerInnen, zum anderen, nicht weit davon entfernt, wächst der Stadtteil Reininghaus, Heimat für ca. 14.000 Personen. Beide Viertel vereint, dass in ihnen neue, intelligente Technologien zum Einsatz kommen werden.

 

 

 

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