Wien (baderundteam) - Der österreichische Dirigent und Organist Martin Haselböck feiert am 23.11.
seinen 60. Geburtstag. Aufgewachsen in einer bekannten Musikerfamilie, studierte Haselböck bereits während
seiner Gymnasialzeit an der Wiener Musikhochschule Kirchenmusik, Orgel, Blockflöte-Konzertfach und Komposition
bei Michael Radulescu (Orgel), seinem Vater Hans Haselböck (Orgelimprovisation), Hans Gillesberger (Chorleitung),
Anton Heiller (Kirchliche Komposition) und Friedrich Cerha (Komposition). Zunächst erwarb sich Martin Haselböck
großen Ruhm als Orgelvirtuose und Solist großer Orchester u.a. durch seine Zusammenarbeit mit Dirigenten
wie Claudio Abbado, Lorin Maazel, Wolfgang Sawallisch und Riccardo Muti in Europa und Übersee. Komponisten
wie Friedrich Cerha, Ernst Krenek, Cristobal Halffter oder Amy Gilbert komponierten Werke eigens für ihn.
1985 gründete Haselböck das Originalklang-Orchester Wiener Akademie, dem er bis heute als Künstlerischer
Leiter und Dirigent vorsteht. Zu den Höhepunkten seiner Arbeit zählt die erste europäische Aufführung
der großen Mozart-Opern im Originalklang, die Aufarbeitung des österreichischen Barockrepertoires (Musica
Imperialis), die Aufführung und Einspielung aller Orchesterwerke Franz Liszts und zuletzt die intensive Beschäftigung
mit Beethoven im Zyklus RE-SOUND. Über 60 Aufnahmen wurden bisher unter seiner Leitung veröffentlicht.
Diese wurden u.a. mit dem Deutschen Schallplattenpreis und dem Diapason d’Or ausgezeichnet. Derzeit arbeitet er
an einer Gesamtaufnahme aller Orchesterwerke von Franz Liszt, die u.a. bereits zweimal mit dem "Grand Prix
du Disque Franz Liszt" ausgezeichnet wurde.
Als Gastdirigent leitete Martin Haselböck zahlreiche bedeutende Orchester in Europa, Amerika und Australien,
darunter die Wiener Symphoniker, das Gewandhausorchester Leipzig, das Deutsche Symphonieorchester Berlin, die Hamburger
Symphoniker sowie die großen Orchester in Philadelphia, Los Angeles, Toronto oder Washington. Seit 2004 ist
Martin Haselböck Chefdirigent des Musica Angelica Baroque Orchestra in Los Angeles.
Sein besonderes Interesse gilt speziellen Formen des Musiktheaters. In Zusammenarbeit mit dem Schauspieler John
Malkovich gestaltete Martin Haselböck 2009 das Musikdrama „The Infernal Comedy“, im Jänner 2011 folgte
das Stück „The Giacomo Variations“. In mehr als 50 Städten, so u.a. in Wien, Paris, London, Moskau, Brüssel,
St. Petersburg, New York, Istanbul, Toronto, Quebec oder Rio de Janeiro wurden die beiden Produktionen bereits
aufgeführt.
Er war Lehrer mehrerer Generationen junger Musiker an der Musikuniversität Lübeck und unterrichtet auch
heute noch an der Musikuniversität Wien, wo er mit seiner Klasse die besten internationalen Studierenden nach
Wien zieht. Für seine Arbeit wurde er mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst,
dem Prager Mozart-Preis und dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.
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