Fischer in der Republik Moldau:
 "Signal an pro-europäische Kräfte"

 

erstellt am
18o. 11. 14
10.00 MEZ

Der Besuch des Bundespräsidenten in Begleitung einer Wirtschaftsdelegation soll die politisch-wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der Ex-Sowjetrepublik stärken – "Stadt der Kinder" in Pirita/Eine Gründung von Pater Georg Sporschill
Chisinau/Pirita/Wien (hofburg) - Bundespräsident Heinz Fischer besuchte am 16. und 17.11. die Republik Moldau. Die Visite zwei Wochen vor der Parlamentswahl ist ein "Signal zur Unterstützung pro-europäischer Kräfte" im Land. Der Wahlausgang und damit die zukünftige politische Ausrichtung der Ex-Sowjetrepublik ist bis dato offen.

Moldau (Moldawien, rumänisch Republica Moldova) ist u. a. auch an den Erfahrungen Österreichs mit der Neutralität "sehr interessiert". Auch die Auswirkungen des ukrainisch-russischen Konflikts auf die Republik werden diskutiert.

Der Bundespräsident ist zu diesem ersten Besuch in dem Land - das etwa so groß ist wie Wien, Nieder- und Oberösterreich zusammen - eingeladen worden, und er hat seine Visite noch vor dem Urnengang versprochen. Der Besuch soll die bilaterale Zusammenarbeit wirtschaftlich und politisch stärken.

Heinz Fischer traf am 17.11. mit Präsident Nicolae Timofti und Premierminister Iunie Leanca zusammen. Bereits am 16.11. hat er das Concordia-Sozialzentrum in Dubasarii Vechi und das Concordia-Kinderhaus in Pirita ("Stadt der Kinder") besucht (siehe unten).

In der Hauptstadt Chisinau nahm der Bundespräsident am Abend des 16.11. an einem Empfang der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) teilnehmen. Etwa zwei Dutzend teilnehmende Firmen waren für die Wirtschaftsdelegation angemeldet.

Im Rahmen des Wirtschaftsforums wurde auf die Schwerpunktthemen Infrastruktur, Energie und Landwirtschaft besonders eingegangen. Ein weiteres Thema war die Modernisierung des Transportweges Donau und eine Verbesserung der Umschlagplätze und Schiffbarkeit.

Zuletzt waren heuer der moldauische Außen- sowie der Landwirtschaftsminister in Österreich. Der frühere moldauische Präsident (2001 bis 2009) Vladimir Voronin (Woronin) war im Sommer 2008 anlässlich der Fußball-"EURO 2008" zu Gast.

Das Europaparlament ratifizierte am 14.11. mit breiter Mehrheit das Assoziierungsabkommen zwischen der EU und Moldau. Das Abkommen über die Vertiefung der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit war bereits Ende Juni beim EU-Gipfel unterzeichnet worden.

"Stadt der Kinder" in Pirita/Eine Gründung von Pater Georg Sporschill
Das Sozialzentrum in Dubasarii Vechi, das Kinderhaus in Pirita ("Stadt der Kinder") und die Casa Concordia in Chisinau.

Concordia ist seit zehn Jahren in der Ex-Sowjetrepublik aktiv und mit zehn Sozialzentren, 50 Suppenküchen und Außenstellen und 400 Mitarbeitern nach eigenen Angaben die größte NGO in Moldau. Rund 2.500 ältere Menschen werden regelmäßig mit Essen versorgt, rund 300 Kinder betreut. Derzeit läuft auch die Versorgung mit Holz.

Die Durchschnittspension in Moldau beträgt rund 60 Euro. Wer lange illegal im Ausland gearbeitet hat, erhält meist überhaupt keine Pension. Die Kinder können bis zur Volljährigkeit in den Concordia-Zentren bleiben, auch danach werden sei beim Einstieg in die Eigenverantwortlichkeit bei der Arbeits- und Wohnungssuche unterstützt.

Das Hilfswerk Concordia (lat. "Eintracht") wurde 1991 vom österreichischen Jesuiten und Sozialseelsorger Pater Georg Sporschill gegründet. Die Arbeit des Vereins in Moldau wird nach Angaben der Austrian Development Agency (ADA) von November 2013 bis Oktober 2016 mit drei Millionen Euro gefördert. Lokale moldauische Gemeinden werden zur Unterstützung aufgefordert, damit die Projekte auf lange Sicht übergeben werden können.

Neben Concordia sind auch die Caritas Austria, die Diakonie, Pro mente Oberösterreich oder AMINA in Moldau präsent. Die Caritas und Hilfswerk Austria sind auch im abtrünnigen Transnistrien aktiv.

Quelle: APA/PrK

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at