Wien (siemens) - NXP und Partner Siemens, Honda, Cohda Wireless, der deutsche TÜV Süd und die Automobilclubs
AvD und ANWB schicken Communicating Cars auf das Testfeld Wien. Die großangelegte Testfahrt mit vernetzten
Autos hat ihr erstes wichtiges Etappenziel erreicht und machte am 17.11. Station in Wien. Im Rahmen der „Communicating
Cars“-Initiative demonstrieren NXP und Partner auf dem Siemens Testfeld die Alltagstauglichkeit und den Praxisnutzen
intelligenter Verkehrssysteme (ITS). Wien ist eine der drei Stationen der Testfahrt entlang des „ITS Korridors“
durch Deutschland, Österreich und die Niederlande. Weitere Partner der Fahrt sind Cohda Wireless, der deutsche
TÜV Süd und die Automobilclus AvD und ANWB.
Studien des Centre for Economics and Business Research (Cebr) und der Europäischen Kommission zeigen, dass
durch intelligente kooperative Verkehrslösungen in Europa jährlich tausende Verkehrstote vermieden werden
könnten. Alleine in Österreich wären vergangenes Jahr demnach etwa 136 Menschen weniger im Straßenverkehr
tödlich verunglückt. Außerdem würden die Systeme Stauzeiten verkürzen und damit die wirtschaftlichen
und ökologischen Schäden durch den Verkehr mindern. 2013 verursachten Staus rund 7,4 Milliarden Euro
wirtschaftlichen Schaden in Europa.
2013 kündigten die Verkehrsminister von Deutschland, Österreich und den Niederlanden an, einen ITS Korridor
(ITS: Intelligent Transport Systems) quer über ihre jeweiligen Landesgrenzen einzurichten, um intelligente
Verkehrssteuerung pan-europäisch voranzutreiben und einzuführen. In Zusammenarbeit mit den Ministerien,
Autobahnbetreibern und der Fahrzeugindustrie werden auf diesem Korridor kooperative intelligente Verkehrsdienste
umgesetzt.
Verkehrssysteme dieser Art ergänzen bestehende Fahrerassistenzsysteme wie Kameras und Radar. Dabei können
V2X-fähige Fahrzeuge (V2X steht für die drahtlose Kommunikation Vehicle-to-Vehicle bzw. Vehicle-to-Infrastructure)
durch Kommunikation untereinander und mit intelligenten Infrastrukturelementen vorausschauend erkennen, wo das
nächste Verkehrshindernis lauert, die Straße gefährlich rutschig ist, ein unvorhergesehener Stau
droht, ein Krankenwagen sich nähert oder eine Baustelle anfängt – lange bevor die Gefahren tatsächlich
in Sichtweite des Fahrers gelangen.
V2X Kommunikation ist dabei nicht auf Mobilfunk- oder andere Netze angewiesen, die langsam oder instabil sein können,
sondern basiert auf IEEE 802.11p, einem Funkstandard, der dem WLAN verwandt und speziell auf die Anforderungen
der Automobilindustrie zugeschnitten ist. Durch die direkte Verbindung der Verkehrsteilnehmer und Infrastruktur
wird eine verzögerungsfreie und geschützte Übertragung der Verkehrs- und Fahrzeugdaten erreicht.
Technologiedemonstration auf dem ITS Korridor
NXP ist einer der Technologieführer im Bereich „Vernetzte Fahrzeuge“ und hat als Wegbereiter von V2X-Lösungen
die „Communicating Cars“ Initiative ins Leben gerufen. Das Unternehmen liefert dafür die Chipsätze inklusive
Software für die vernetzten Fahrzeuge und sorgt zudem mit Hardware-Sicherheitselementen für die Abhör-
und Manipulationssicherheit der Kommunikation; Siemens stellt die intelligente Infrastruktur bereit und stattet
Verkehrsleitsysteme, Verkehrsschilder, Straßenwetterinformationssysteme, Verkehrsampeln und (Wander-) Baustellensysteme
mit Cooperativen V2X- Modulen aus.
Die „Communicating Cars“ Demotour startete am 11. und 12.11. in München auf der NXP/Siemens-Teststrecke rund
ums Münchner Messegelände). Die Test-Demo auf dem Siemens ITS Telematik-Testfeld in Wien markiert die
Halbzeit des Probelaufs, Ziel sind schließlich die holländischen Testfelder Rotterdam und Helmond (19.
November). Weitere Informationen finden Sie unter http://www.nxp.com/events/communicating-cars
NXP: Dr. Volker Gräger, Geschäftsführer bei NXP Österreich, erläutert: „Unsere „Communicating
Cars“-Initiative zeigt sehr deutlich, dass die V2X-Technologie heute bereit für die Europäische Straßen
ist. Gemeinsam mit Siemens und allen Partnern der Initiative schaffen wir damit Vertrauen in die neuen technischen
Möglichkeiten, die das Fundament für mehr Sicherheit im Straßenverkehr liefern.“
Siemens AG: Friedrich Zdarsky, Leiter des Geschäftsbereichs Intelligent Traffic Solutions bei Siemens Österreich:
„Das Projekt Communicating Cars zeigt, dass die Vision einer intelligenten Straßenverkehrsinfrastruktur heute
bereits technisch umsetzbar ist. Staus, Unfälle und Umweltverschmutzung werden frühzeitig erkannt und
gleichzeitig reduziert. An diesem Ziel arbeiten wir in Form von verschiedensten Pilotprojekten in Österreich
wie Eco-AT oder dem Testfeld Telematik in Wien. Dafür haben wir in den letzten Jahren zum Thema Kommunikation
zwischen Auto und Infrastruktur geforscht. Mit dem europäischen ITS Korridor zwischen Rotterdam, Frankfurt
am Main und Wien ist die Initialzündung für eine effiziente und sichere Verkehrszukunft geleistet. Nur
wenn Politik, Autobahnbetreiber und Industrie eng zusammenarbeiten, können internationale Initiativen wie
diese europaweit umgesetzt werden.“
Honda: „In der Verbreitung intelligenter Verkehrstechnologien wie V2X-Kommunikation steckt ein großes Potenzial,
um die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit des Straßenverkehrs zu erhöhen“, so Amira Horozovic, Senior
Project Engineer Automotive Functions and Materials bei Honda R&D Europe. „Diese Testfahrt demonstriert, dass
diese Zukunft heute bereits in greifbarer Nähe ist und Hondas Vision ‚Safety for Everyone‘ Wirklichkeit wird.“
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