Tiroler Volksbühnenpreis 2014 geht an Stadttheater Kufstein
Innsbruck (lk) - LRin Beate Palfrader überreichte am Abend des 17.11. dem Stadttheater Kufstein für
die Inszenierung des griechischen Dramas „Antigone“ den zweiten Tiroler Volksbühnenpreis. „Das Stadttheater
Kufstein begeistert mit seinem vielfältigen Spielplan und der hohen Qualität der Produktionen nicht nur
sein Publikum. Es bereichert mit seinem breiten spielerischen Spektrum auch die Palette neuer regionaler Theaterzentren
in Tirol und erweitert den Begriff Volksbühnen über das Dorfspiel hinaus“, gratuliert die Landesrätin
dem gesamten Ensemble zur Landesauszeichnung im Bereich Darstellende Kunst, die mit 5.000 Euro dotiert ist.
25 Bewerbungen für den Tiroler Volksbühnenpreis wurden eingereicht. Eine elfköpfige Vorjury bestehend
aus freiwilligen VertreterInnen der unterschiedlichen Sparten und Spielarten des nicht beruflichen Theaterlebens
in Tirol traf die Vorauswahl. Die endgültige Entscheidung über die diesjährige Vergabe trafen Johannes
Reitmeier, Intendant des Tiroler Landestheaters, Ekkehard Schönwiese vom Theater Verband Tirol und Schauspieler
Helmuth A. Häusler. „Die Zuerkennung des Preises an das Stadttheater Kufstein spiegelt die zunehmende Bedeutung
von Bühnenspielen in kleinen Besetzungen und auf alternativen Spielstätten wider“, betont LRin Palfrader.
2.456 Jahre alter Bühnenstoff topaktuell
Über 100 Jahre gibt es das Stadttheater Kufstein bereits. Die Bandbreite der Produktionen umfasst Komödien
und Tragödien, Volksstücke und Klassiker der Weltliteratur wie das nun ausgezeichnete Stück. Das
Drama des griechischen Dichters Sophokles entstand 442 vor Christus und erzählt vom Konflikt zwischen dem
thebanischen Herrscher Kreon und Antigone, Tochter des Ödipus, die ihren im Krieg gefallenen Bruder Polyneikes
trotz Verbots beerdigen will. „Antigone“ feierte im Februar in Kufstein Premiere und wurde im Rahmen des „TheaterNetz
Tirol“ auch in Innsbruck, Imst, Thiersee und Fiss aufgeführt. Weitere Termine sind geplant.
Tiroler Preis ist österreichweit einzigartig
Der Tiroler Volksbühnenpreis wird seit 2012 alle zwei Jahre auf Vorschlag des Kulturbeirates für Literatur,
Darstellende Kunst und Film oder einer von diesem eingesetzten Jury vergeben. Ausgezeichnet werden qualitätsvolle
und innovative Projekte der Mitgliedsbühnen des Theater Verbandes Tirol. „Kleine, regionale Bühnen tragen
maßgeblich zur kulturellen Vielfalt unseres Landes bei“, sagt die Kulturlandesrätin. „Mit der österreichweit
einzigartigen Auszeichnung wird die Arbeit der nicht beruflichen Theatergruppen gewürdigt und ihre Weiterentwicklung
unterstützt.“ 2012 ging die Landesauszeichnung an die Haller Gassenspiele.
„TheaterNetz Tirol“ fördert Austausch
Neben dem Volksbühnenpreis hat das Land Tirol gemeinsam mit dem Theater Verband 2012 das „TheaterNetz Tirol“
ins Leben gerufen. Das landesweite Gastspielnetzwerk vermittelt Ensembles und kleinen, regionalen Bühnen ohne
Stammlokal und -publikum alternative Spielstätten wie Museen oder Gasthäuser. „Ziel ist es, bestehenden
Bühnen und Spielgruppen Kooperationen zu erleichtern und den Austausch zwischen Stadt und Land, Amateuren
und Profis zu fördern sowie Theaterschaffende zu vernetzen“, erklärt LRin Palfrader. 60.000 Euro stellt
das Land Tirol dafür jährlich zur Verfügung.
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