Euregio-Kooperationspreis für länderübergreifende Projekte und Ideen vergeben
Landeck/Innsbruck (lk) - Am 27.11. trafen sich die drei Landeshauptleute Günther Platter, Arno Kompatscher
aus Südtirol und Ugo Rossi aus Trentino auf Schloss Landeck, um das Arbeitsprogramm der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino
für das kommende Jahr zu fixieren. Dabei wurde erstmals auch der Euregio-Kooperationspreis für länderübergreifende
Projekte und Ideen vergeben. „Es ist unser Ziel, die Europaregion mit Leben zu füllen und das Bewusstsein
für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei den Menschen und den Institutionen zu fördern“,
erklärte LH Günther Platter. „Die ausgezeichneten Projekte und Konzeptideen stellen konkrete Maßnahmen
vor und sind ein Beispiel dafür, wie sehr sich die Menschen bereits mit der Europaregion identifizieren.“
„Die Europaregion hat deutlich Fahrt aufgenommen und ist für die Bürgerinnen und Bürger in Tirol,
Südtirol und Trentino durch die verschiedenen Projekte spürbar geworden. Für unsere Standorte bedeuten
die Europaregion und die gemeinsame Zusammenarbeit einen großen Mehrwert“, betonten LH Kompatscher und LH
Rossi. „Der Euregio-Kooperationspreis ist ein weiteres Zeichen dafür, welchen Stellenwert das Miteinander
der drei Regionen für die Zukunft hat.“
Der Kooperationspreis wurde in zwei Kategorien vergeben: Die erste umfasst alle Projekte, die noch laufen oder
bereits umgesetzt wurden. Hier überzeugte die seit 1998 bestehende Fernwander- und Radroute Via Claudia Augusta,
die sich an die einzige alpenüberquerende römische Kaiserstraße orientiert. Projektträger
ist der Verein Via Claudia Augusta mit Sitz in Fließ in Tirol.
In der zweiten Kategorie wurden neuartige und grenzüberschreitende Projektideen prämiert. Das Siegerkonzept
mit dem Titel „KulturerbePortal“ soll den BürgerInnen digitalisierte Bibliotheks-, Archiv- und Museumsbestände
online zur Verfügung stellen. Darüber hinaus soll es einzelnen Personen die Möglichkeit bieten,
selbst historisches Material ins Portal einzupflegen. Den ersten Preis gewann Emanuel Valentin, der an der bildungswissenschaftlichen
Fakultät der Universität Bozen tätig ist und als Privatperson an der Ausschreibung teilgenommen
hat.
Insgesamt wurden 56 Projekte und Ideen zum Euregio-Kooperationspreis eingereicht.
Euregio-Arbeitsprogramm 2015: Länderübergreifender Familienpass
Die Landeshauptleute haben in Landeck auch das Arbeitsprogramm für das kommende Jahr genehmigt. Dieses
sieht wiederum zahlreiche Projekte vor, die der Bevölkerung von Nutzen sein sollen. „Um Familien nördlich
und südlich des Brenners bestmöglich zu unterstützen, bringen wir gemeinsam einen Euregio-Familienpass
nach Tiroler Vorbild auf den Weg“, präsentierte LH Platter eine weitere länderübergreifende Initiative.
Der neue Euregio-Familienpass soll durch die wechselseitige Anerkennung von Vorteilsgebern für Tiroler, Südtiroler
und Trentiner Familien die gleichen Vergünstigungen bringen.
„Ziel ist es, den Austausch innerhalb der Euregio zu fördern und Familien die Möglichkeit zu bieten,
durch kostengünstige und familienfreundliche Angebote Tirol, Südtirol und Trentino besser kennenzulernen“,
betonte LH Platter.
Alpine Sicherheit stärken
Eine verstärkte Zusammenarbeit streben die drei Landeshauptleute bei der alpinen Sicherheit an. Dabei soll
neben der Einführung eines gemeinsamen Lawinenwarnberichts auch die Notfall-App Bergrettung Tirol zu einer
Euregio-App ausgeweitet werden.
Die Notfall-App wird auf das Handy geladen, um in Falle eines Bergunfalls eine automatische, schnellere und genauere
Ortung zu ermöglichen. „Das bedeutet eine effizientere Rettung vom Boden und aus der Luft“, erklärt LH
Platter.
Gemeinsamer Stand bei der Expo in Mailand
Mailand steht im Sommer 2015 ganz im Zeichen der Expo und die Euregio ist mit dabei: Von 10. bis 16. Juli präsentieren
sich Tirol, Südtirol und Trentino gemeinsam mit einem Stand, der nicht nur kulinarische Highlights der Europaregion
bietet. Darüber hinaus steht den Expo-BesucherInnen ein Euregio-Bus zur Verfügung, der täglich von
der Europaregion nach Mailand und zurück fährt.
Intensivere Zusammenarbeit und Verwaltungsvereinfachung
Die Regierungsmitglieder der drei Landesteile wollen in ihren Fachgebieten gemeinsam Synergien schaffen, um in
allen Bereichen die Europaregion zu stärken. Gerade im Bereich der Wirtschaft sei eine Vernetzung auch zwischen
den Wirtschafts- und Handelskammern der drei Länder wünschenswert, so LH Platter. So sei eine gemeinsame
Studie zur Wettbewerbsfähigkeit angedacht.
Einfache Verwaltung, weniger Bürokratie: Kulturprojekte können ab Dezember 2014 über die Euregio-Homepage
http://www.europaregion.info eingereicht werden und
das Büro der Europaregion wickelt die Formalitäten ab.
Feiern in Innsbruck und in Brüssel
Nach dem erfolgreichen Medien-Sommerfest dieses Jahres ist ein Euregio-Fest für alle BewohnerInnen der Europaregion
in Innsbruck im Herbst 2015 geplant. Passend dazu finden im gemeinsamen Büro der Europaregion in Brüssel
Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen statt.
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