Anteil des geförderten Ökostroms im Vorjahr trotz höheren Stromverbrauchs gestiegen -
Größte Steigerungen bei Wind, Kleinwasserkraft und Photovoltaik
Wien (bmwfw) - Der Anteil des geförderten Ökostroms an der Abgabe an Endverbraucher ist in Österreich
2013 im Vergleich zu 2012 erneut gestiegen. Das geht aus dem neuen Ökostrombericht der Regulierungsbehörde
E-Control hervor. Obwohl insgesamt mehr Strom verbraucht wurde und die Abgabe an Endverbraucher um 2,2 Prozent
auf 56.928 Gigawattstunden (GWh) gestiegen ist, hat sich der Anteil des geförderten Ökostroms von elf
auf 12,5 Prozent erhöht. In absoluten Zahlen ist die Ökostromerzeugung um 16 Prozent auf 7.140 GWh gewachsen.
"Der Ökostromausbau läuft auf Hochtouren. Damit lösen wir Investitionen in grüne Technologien
aus und sichern Wachstum und Arbeitsplätze im Land", sagt Wirtschafts- und Energieminister Reinhold
Mitterlehner.
Auf Basis der im Ökostrombericht enthaltenen Prognosen kann bei einer entsprechenden Entwicklung des Stromverbrauchs
auch das Ausbauziel eines Anteils von 15 Prozent im Jahr 2015 übertroffen werden. "Trotz des notwendigen
Ökostromausbaus müssen wir uns in Zukunft stärker darauf konzentrieren, Energie insgesamt effizienter
und bewusster einzusetzen. Daran führt kein Weg vorbei", betont Mitterlehner.
Windstrom legte als Spitzenreiter um 24,5 Prozent zu
Die aus Windkraft erzeugte Strommenge legte im vergangenen Jahr um 24,5 Prozent zu und kommt trotz gestiegenem
Gesamtstromverbrauch auf einen Anteil von 5,2 Prozent. "Mit 48,3 Prozent entfällt mittlerweile fast die
Hälfte des mit staatlichen Förderungen erzeugten Stroms auf die Windkraft", erläutert E-Control-Vorstand
Martin Graf. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 61 Anlagen mit einer installierten Leistung von 249 Megawatt
neu errichtet, mit Ende 2013 waren 295 Windparks unter Vertrag. Der mit Abstand meiste Windstrom wird im Burgenland
und in Niederösterreich erzeugt.
Anteil von Strom aus Sonnenkraft verdoppelte sich
Die größte relative Steigerung der Ökostrommenge gab es erneut bei der Photovoltaik. "Die
Zahl der Photovoltaik-Anlagen ist im Vorjahr von 11.056 auf 15.886 gestiegen", betont Mitterlehner. "Im
vergangenen Jahr wurde mit einer Steigerung von 112 Prozent mehr als zweieinhalb Mal so viel Sonnenstrom wie 2012
produziert. Am meisten Sonnenstrom kam 2013 aus der Steiermark, Oberösterreich und aus Niederösterreich",
sagt Graf. Die Stromerzeugung aus Kleinwasserkraft erhöhte sich 2013 um 2 75,9 GWh. Das ist ein Plus von rund
25 Prozent im Vergleich zu 2012.
Leichte Steigerung bei fester Biomasse und Biogas
Die Stromerzeugung aus fester Biomasse und bei Biogas stieg 2013 in Summe um 0,8 Prozent. Mehr Strom erzeugt
wurde aus fester Biomasse mit einem Plus von 30 GWh bzw. zwei Prozent; bei Biogas ging die Erzeugung um zehn Gigawattstunden
bzw. zwei Prozent zurück. Der Anteil von fester Biomasse an der Abgabe an Endverbraucher lag 2013 bei 3,5
Prozent, jener von Biogas bei einem Prozent.
Kosten für Ökostrom-Unterstützungen gestiegen
Der zusätzliche Strom aus Sonne, Wind & Co. schlug sich 2013 auch in höheren Förderkosten
nieder. Durch die gestiegenen Ökostrommengen und den gesunkenen Marktpreis erhöhte sich das Fördervolumen
im Vorjahr auf 470 Millionen Euro. Das Ökostromgesetz sieht einen schrittweisen Ausbau der nachhaltigen Stromerzeugung
vor, allerdings wird die jährlich neu verfügbare Fördersumme für neue Anlagen alljährlich
reduziert und gibt es degressive Elemente in der Tarifförderung. Dass diese Degression wirkt, zeigt der Rückgang
der Durchschnittsvergütung von 10,68 Cent/kWh auf 10,46 Cent/kWh. Während die Ökostromkosten für
einen durchschnittlichen Haushalt in Deutschland heuer bei rund 220 Euro liegen, sind es in Österreich netto
68 Euro. Für 2015 wird laut einer aktuellen E-Control-Prognose mit einem Anstieg auf rund 85 Euro netto gerechnet.
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