Schiene ausbauen, Verlagerung vorantreiben
Bozen (lpa) - Die Schienen-Infrastruktur auszubauen und gleichzeitig Möglichkeiten auszuloten, um den Güterverkehr
auf die Bahn zu verlagern: Das sind die beiden Hauptachsen der Verkehrspolitik in den Alpenländern, die auch
bei der Präsidentenkonferenz der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn am 26.11. in Innsbruck unterstrichen worden
sind. Für Südtirol dabei war Mobilitätslandesrat Florian Mussner.
In der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn haben sich die Länder sowie die Handels- und Wirtschaftskammern von
Tirol, Südtirol, Trient, Bayern und Verona zusammengefunden, um optimale Voraussetzungen für eine Verlagerung
des Güterverkehrs auf die Schiene zu schaffen: "Dabei geht es vorrangig um den Bau neuer Abschnitte des
Schienennetzes zwischen München und Verona, aber auch um Verbesserungen der bestehenden Strecke", so
Landesrat Mussner. Angepeilt werde ein möglichst durchgehender Zugverkehr im Korridor München-Verona.
Parallel dazu müssten Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit das verbesserte Angebot der Bahn auch genutzt
werde. "Und dafür ist die Zusammenarbeit der politischen Ebenen und der Nutzer der Bahn, sowie der Handels-
und Wirtschaftskammern aller Länder an der Brennerachse entscheidend, weil nur dadurch die Maßnahmen
aufeinander abgestimmt werden können", erklärt Mussner.
Einen Überblick hat man auch über den Stand der Arbeiten am Brennerbasistunnel (BBT) gegeben. "Der
BBT ist das Projekt schlechthin für den Ausbau des Schienenverkehrs über die Alpen", so der Landesrat.
Auf beiden Seiten des Alpenhauptkamms wird bereits am Hauptttunnel gearbeitet, in Südtirol steht die Unterquerung
des Eisacks an, während im Norden der Abschnitt Tulfes-Pfons angegangen worden ist. "Damit gibt es beim
größten Infrastrukturvorhaben zur Entlastung der Bevölkerung nur noch eine Richtung: nach vorn",
so Günther Platter, Tiroler Landeshauptmann und scheidender Präsident der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn.
Betont wurde zudem, dass die EU für Investitionen im Zeitraum 2014 bis 2020 40 Prozent an Beitrag gewähren
könne, während bis dato nur 30 Prozent möglich gewesen seien.
Diskutiert wurde zudem über Maßnahmen zur Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene: "Diese können
nur wirken, wenn sie nicht auf ein Land beschränkt sind, sondern für die gesamte Brennerachse gelten",
so Mussner, der als Beispiele eine Transitbörse oder eine entsprechend gestaltete Mautpolitik nannte. Mit
der heutigen Konferenz ist der zweijährige Vorsitz Tirols in der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn zu Ende gegangen.
In den kommenden zwei Jahren übernimmt das Trentino die Präsidentschaft.
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