Bestes Nächtigungsergebnis seit 20 Jahren; erstmals über 20 Millionen Gäste
Wien (statistik austria) - Für die touristische Sommersaison 2014 (Mai bis Oktober) wurden nach vorläufigen
Ergebnissen von Statistik Austria 67,16 Mio. Nächtigungen gemeldet. Das entspricht einer Zunahme von 1,0%
gegenüber der Sommersaison des Vorjahres. Gleichzeitig wurde mit 20,55 Mio. Ankünften (+3,0%) erstmals
die 20-Millionen Marke bei der Gästezahl übertroffen. Sowohl inländische (+2,4%) und ausländische
Ankünfte (+3,3%) als auch inländische (+0,4%) und ausländische Übernachtungen (+1,3%) trugen
zu diesem insgesamt positiven Sommerergebnis bei.
Mit 25,02 Mio. (+0,5%) entfielen in der Sommersaison rund 37% aller Nächtigungen in entgeltlichen Unterkunftsarten
auf Gäste aus Deutschland. Der zweitwichtigste ausländische Herkunftsmarkt – die Niederlande – war hingegen
mit -0,5% (3,57 Mio. Übernachtungen) leicht rückläufig. Auch die übrigen Herkunftsländer
entwickelten sich unterschiedlich. So stiegen die Übernachtungszahlen von Gästen aus der Schweiz (+1,6%),
dem Vereinigten Königreich (+3,0%), Belgien (+2,3%), der Tschechischen Republik (+5,1%), Ungarn (+7,3%) oder
Polen (+8,7%). Rückläufig entwickelten sich die Übernachtungszahlen von italienischen (-3,5%), französischen
(-1,1%) oder russischen Gästen (-11,3%).
Der Oktober 2014 trug mit 7,03 Mio. Übernachtungen und einem Plus von 3,6% zu diesem Rekord-Sommerergebnis
bei. Insgesamt ist der Anstieg gegenüber der Vorjahressaison den Anstiegen in der Sommervorsaison (Übernachtungen
Mai und Juni 2014: +5,0%) sowie der Sommernachsaison (Übernachtungen September und Oktober 2014: +1,5%) zuzuschreiben,
während die Sommerhauptsaison (Juli und August 2014) mit -1,0% leicht rückläufig war.
Vergleichbar starke Sommersaisonen 1994 und 2014
Die aktuell 67,16 Mio. Übernachtungen wurden zuletzt in der Sommersaison 1994 mit 69,60 Mio. übertroffen.
Auch wenn die diesjährige Sommersaison damit um 2,8% weniger Übernachtungen als 1994 zählt, ist
sie dennoch hinsichtlich Zahl der Nächtigungen mit dieser letzten der starken Sommersaisonen der beginnenden
1990er Jahre vergleichbar (die stärkste Sommersaison war 1991 mit 78,12 Mio. Übernachtungen). Allerdings
hat sich die Zusammensetzung der Nächtigungen in den letzten 20 Jahren bedeutend geändert. Übernachtungen
von deutschen und österreichischen Gästen hielten 1994 noch einen Anteil von 76,4%, davon allein Deutschland
50,2%. In der abgelaufenen Sommersaison wurden 65,4% der Übernachtungen aus diesen beiden Märkten generiert.
Der Rückgang deutscher Nächtigungen um fast 30% wurde vor allem durch andere ausländische Herkunftsmärkte
kompensiert. Besonders deutlich sind die Veränderungsraten von osteuropäischen Ländern wie Tschechien
(+365%), Polen (+230%), Ungarn (+120%) oder Rumänien (+570%). Auch wenn diese Länder 1994 noch auf einem
vergleichsweise niedrigen Nächtigungsniveau lagen, zeigen diese starken Zuwachsraten die zunehmende Internationalisierung
des österreichischen Tourismus.
Nach Unterkunftsarten betrachtet blieb die Übernachtungszahl in Privatquartieren weitgehend stabil (1994:
9,67 Mio.; 2014: 9,38 Mio.). Die Zahl der Übernachtungen in Hotels der 1- bis 5-Stern-Kategorien konnte im
Vergleich zu 1994 um 5,5% auf 43,74 Mio. gesteigert werden. Auffälliger sind jedoch die Verschiebungen innerhalb
der Unterkunftskategorien: Lag der Anteil der Übernachtungen in 2/1-Stern Betrieben 1994 noch bei 17,1% und
der Anteil der 5/4-Stern Übernachtungen bei 20,1%, hat sich diese Verteilung zugunsten der höherwertigen
Kategorien verschoben (Anteil 2014: 7,6% in 2/1-Stern Betrieben und 36,2% in 5/4-Stern Betrieben).
Betrachtet man die Nächtigungsverteilung nach Sommermonaten, dann weist 2014 im Vergleich zu 1994 eine stärkere
Nachfrage der Nebensaisonen auf. So lagen die Nächtigungen 2014 sowohl im Zeitraum Mai bis Juni als auch im
Zeitraum September bis Oktober über dem Niveau von 1994, und während 2014 rund 50% aller Sommernächtigungen
in den Monaten Juli und August stattfanden, betrug 1994 der Anteil der beiden Monate 55%.
Bisheriges Kalenderjahr 2014: Leichter Rückgang der Übernachtungszahlen von 0,8%
Für das bisherige Kalenderjahr 2014 (Jänner bis Oktober 2014) lagen rund 116,69 Mio. Übernachtungen
vor, um 0,8% weniger als im selben Vorjahreszeitraum. Trotz positiver Entwicklung der Sommersaison 2014 ist dieser
Gesamtrückgang der bisherigen Jahresnächtigungen der negativen Nächtigungsentwicklung (-3,3%) der
letzten vier Wintermonate (Jänner bis April 2014) geschuldet.
Bei den Ankünften hingegen konnte mit einer Zunahme von 1,8% auf 32,66 Mio. ein neuer Höchstwert erreicht
werden. Zunahmen bei den Ankünften wurden sowohl von ausländischen (+1,8% auf 22,05 Mio.) als auch von
inländischen Gästen (+1,8% auf 10,61 Mio.) erzielt.
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