Bundesminister Sebastian Kurz zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen
Wien (bmeia) - Bundesminister Sebastian Kurz betonte anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt
an Frauen am 25.11: „Jede dritte Frau in Europa hat seit dem Alter von 15 Jahren eine Form der körperlichen
oder sexuellen Misshandlung erlebt. Der Kampf gegen Gewalt an Frauen ist daher ein Schwerpunkt unserer Außenpolitik.
Österreich trägt auf vielen Ebenen dazu bei, solchen Verstößen gegen die Grundrechte der Frauen
weltweit Einhalt zu gebieten“. Die Europäische Grundrechte-Agentur zu Gewalt gegen Frauen hat im März
2014 das enorme Ausmaß aufgezeigt und damit ein weltweites Problem in Zahlen gefasst. In Konflikt- und Kriegssituationen
dreht sich die Gewaltspirale oft noch weiter und hat auch gerade in jüngster Zeit wieder zu beispiellosen
Gräueltaten an Frauen und Mädchen geführt.
Bilateral fördert die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) Anti-Gewalt-Projekte in verschiedenen
Weltregionen. Auf europäischer Ebene setzt sich Österreich für die rasche Umsetzung und die Vergrößerung
des Kreises der Vertragsparteien der Istanbul-Konvention des Europarats ein. In den Vereinten Nationen tritt Österreich
dafür ein, dass das Problem der Gewalt gegen Frauen und Mädchen in der Post-2015 Entwicklungsagenda entsprechend
berücksichtigt wird. Auch das langjährige österreichische Engagement zur Förderung der Umsetzung
der UN-Sicherheitsratsresolution 1325 zu Frauen, Frieden und Sicherheit dient unter anderem der Prävention
von Gewalt. In die Präventionsarbeit fallen weiters zahlreiche österreichische Dialoginitiativen, um
die interkulturellen Wurzeln eines achtsamen Miteinanders zu fördern. Denn die Gewalt kann viele Formen annehmen:
häusliche Gewalt, sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen, Zwangsverheiratungen, im Namen der sogenannten
„Ehre“ begangene Verbrechen, bis hin zu Genitalverstümmelung und Menschenhandel zum Zweck der Prostitution.
Im Rahmen der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) werden aktuell Projekte zur Gewaltprävention
in Zentralamerika und zur Stärkung von Frauenrechten in Ägypten, Nigeria und Südsudan unterstützt.
Diese Programme zielen darauf ab, Frauen über ihre Rechte aufzuklären, Opfern von Gewalt rechtlichen
Beistand zu leisten und die nationale Gesetzgebung im Hinblick auf Frauenrechte zu verbessern. Im Wege der Vereinten
Nationen leistet Österreich weiters finanzielle Unterstützung für ein Projekt zur Implementierung
des Lateinamerikanischen Protokolls zur Untersuchung der Tötung von Frauen aufgrund des Geschlechts in Brasilien.
Ziel ist die Verbesserung des rechtlichen Rahmens zur Bekämpfung von Femiziden, einschließlich der Stärkung
der Instrumente zur Strafverfolgung.
„Gewalt gegen Frauen hat schwerwiegende Folgen für die gesamte Gesellschaft und betrifft somit jeden und jede.
Der Einsatz gegen die Gewalt an Frauen und Mädchen ist daher eine der erklärten Prioritäten der
österreichischen Außenpolitik“, so Sebastian Kurz abschließend.
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