Politische Verantwortung mehr als ein Schlagwort

 

erstellt am
26. 11. 14
10.00 MEZ

Eisenstadt (wkbgld) - Die Delegierten des Wirtschaftsparlaments trafen sich zur letzten Sitzung vor den Wirtschaftskammer-Wahlen. Im Blickpunkt standen die Konjunktur sowie die politische Verantwortung der Entscheidungsträger und die Leistungen der Wirtschaftskammer. Präsident Peter Nemeth und Direktor Anton Bubits konnten Ökonom Dr. Christian Helmenstein als Gastreferenten begrüßen.

Österreich ist ein starker Standort. „Innerhalb der neun österreichischen Bundesländer hat das Burgenland in den vergangenen 20 Jahren den beachtlichsten Aufschwung hingelegt. Zweimal hintereinander, 2012 und 2013, war das Bundesland Wachstumskaiser unter allen Bundesländern“, freut sich Präsident Honorarkonsul Ing. Peter Nemeth.

Dass dabei die Mitarbeiter nicht auf der Strecke geblieben sind, beweist eine brandaktuelle Untersuchung über die Arbeitszufriedenheit der Österreicher. Demnach sind die Burgenländerinnen und Burgenländer überdurchschnittlich mit ihrer aktuellen beruflichen Situation zufrieden. Sieben von zehn Erwerbstätigen würden ihren derzeitigen Beruf wieder ergreifen. „Auch wenn AK, ÖGB und manche politische Gruppierungen es nicht wahrhaben wollen, das Feindbild Unternehmer hat im 21. Jahrhundert ausgedient!“, so Nemeth. Politische Verantwortung beginnt beim Nachdenken über gewisse Aussagen, politische Verantwortung bedeutet aber auch konkretes Handeln.

Berufsnachwuchs
Ein Schwerpunkt ist die Zukunft der Jugend. Nemeth: „Das duale Ausbildungssystem ist nach wie vor das beste System, wenn es um die Ausbildung unseres Berufsnachwuchses geht. Wenn die Lehre schlechtgeredet wird und wenn Lehrwerkstätten als allein selig machende Antwort gesehen werden, damit habe ich ein Problem.“

Mit dem „Tag der Lehre“ mit 2.000 Volksschülern und fast 80 Betrieben sowie dem Talente-Check in den 39 Neuen Mittelschulen und den sechs Polytechnischen Schulen des Landes sowie den vielen Aktivitäten der Sparten, Fachgruppen und Innungen, wie die Aktion „Profis am Werk“ oder „Startklar für die Lehre“, wird über die Berufschancen individuell informiert. „Aber auch die Politik muss hier mehr Verantwortung übernehmen. Das beginnt dabei, nicht nur die schulische Ausbildung zu glorifizieren und geht dahin, dass natürlich auch die landesnahen Unternehmen gefordert sind, Lehrlinge auszubilden und nicht wie so oft, die ausgebildeten Fachkräfte der Unternehmen abzuwerben.

Bürokratieabbau
Oft sind Klagen zu hören: Die Regulierungswut zerstört unternehmerische Initiativen. Sich widersprechende Betriebsauflagen bringen Unternehmer zum Verzweifeln und sinnentleerte Arbeitsplatzvorschriften oder Arbeitszeitregelungen verleiden das Anstellen von Mitarbeitern.

Beim Bürokratie-Gipfel mit den Vertretern des Landes wurde die raschere, konzentrierte Verfahrensabwicklung sowie landesweit einheitliche Qualitätsstandards für Sachverständige zugesagt. Ein Ergebnis ist die Installierung einer Clearingstelle, die als Schnittstelle zwischen Behörden und Wirtschaft fungieren soll, und wo man sehr rasch und unbürokratisch allfällige Problemfälle besprechen kann.

Gründerland Burgenland
Bei den Firmengründungen im Verhältnis zu den aktiven WK-Mitgliedern ist das Burgenland Spitzenreiter in Österreich. „Das bedeutet, wir haben uns als Bundesland weiterentwickelt. Auch und besonders, weil die Grenzen gefallen sind und wir über Gebühr davon profitiert hat“, freut sich Nemeth. „Undifferenziertes Ausländerbashing ist daher überhaupt nicht angesagt. Wenn heute Politiker meinen, sie können Förderzusagen an die bloße Beschäftigung inländischer Arbeitskräfte koppeln, so zeugt das von eingeschränkten Rück- und noch weniger Weitblick.“

Wirtschaftskammer-Wahlen am 24. und 26. Februar 2015
17.500 burgenländische Unternehmerinnen und Unternehmer sind aufgerufen, mit ihrer Stimme für eine starke Interessenvertretung zu votieren.

„Ohne überheblich sein zu wollen, so bin ich dennoch überzeugt, dass wir unsere Leistungen der vergangenen fast 5 Jahre nicht verstecken müssen. Ob das die Round Tables waren, die Unternehmertreffs, die Geschäftskontakte-messen oder WK on Tour, etwa 5.000 Unternehmerinnen und Unternehmern haben ihre Probleme, Vorstellungen und Anliegen in die konkrete interessen-politische Arbeit eingebracht“, rechnet Direktor Mag. Anton Bubits vor. „Insgesamt wurden im laufenden Jahr bisher 25.494 Geschäftskontakte erfasst.“

„Dass wir mit unserer Arbeit nie am Ende sein werden, ist uns klar: ob es um die Verhinderung einer flächendeckenden LKW-Maut geht, die kritische Auseinandersetzung mit dem Lohn- und Sozialdumpinggesetz oder die weitere Bekämpfung des Bürokratie- und Steuer-Lawine“, ergänzt Nemeth.

 

 

 

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