Zusätzliche go-international-Förderungen für die Bearbeitung alternativer Märkte
Wien (pwk) - Den von Russland-Sanktionen oder der Ukraine-Krise betroffenen österreichischen Unternehmen
wird unter die Arme gegriffen. Zusätzlich zu den bereits seit Beginn der Krise eingeleiteten Fördermaßnahmen
für betroffene Unternehmen wurde jetzt vom Wirtschaftsministerium und der Wirtschaftskammer Österreich
(WKÖ) ein noch umfangreicheres Förderpaket geschnürt, um Unternehmen bei Ausfällen aus dem
Russland-Ukraine-Geschäft gezielt auf andere Weltmärkte zu führen. Aus einer Mittelaufstockung der
Internationalisierungsoffensive 'go-international' des Wirtschaftsministeriums und der WKÖ wird ein 2,5 Mio.
Euro Förderpaket ausgerollt. Aus dem "Russland-/Ukrainepaket" gibt es für betroffene Unternehmen
bis Ende 2015 nicht nur bis zu 30.000 Euro Direktförderungen, sondern auch günstigere Konditionen für
Beteiligungen an österreichischen Gruppenausstellungen im Ausland. Weiters werden gezielt Veranstaltungen
für die Bearbeitung von Ausweich- bzw. Ersatzmärkten angeboten.
"Gerade in herausfordernden wirtschaftlichen Zeiten ist es wichtig, als verlässlicher Partner aufzutreten.
Daher unterstützen wir die von den Entwicklungen in Russland und der Ukraine betroffenen Unternehmen jetzt
noch intensiver", betont WKÖ-Präsident Christoph Leitl. Gleichzeitig hält die AUSSENWIRTSCHAFT
AUSTRIA der WKÖ mit ihren lokalen Stützpunkten in Moskau, St. Petersburg, Ekaterinenburg und Sotchi bzw.
in Kiew und Lemberg an ihrem umfangreichen Programm für Russland und die Ukraine fest, damit Geschäftsmöglichkeiten
dort weiter genutzt werden können.
Lieferungen nach Russland werden 2014 um -15% zurückgehen.
Wegen der allgemein schwachen Konjunkturlage, der deutlichen Rubelabwertung sowie im Zuge der politischen Spannungen
Russlands mit der EU sind die Exporte aus Österreich nach Russland von Januar bis Juli 2014 gegenüber
dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um -12,6% auf 1,55 Mrd. Euro gesunken. Für 2014 wird insgesamt ein Rückgang
von -15% erwartet. Österreichische Unternehmen liefern hauptsächlich Maschinen und Anlagen, pharmazeutische
Produkte sowie Waren aus Eisen und Stahl nach Russland. Die derzeit von den russischen Gegensanktionen besonders
betroffenen Bereiche "Lebensmittel und Tiere" machen rund 6% der österreichischen Lieferungen nach
Russland aus. Im ersten Halbjahr 2014 wurden in Österreich auch bei der Anzahl von Touristen aus Russland
bereits ein Minus von 4% registriert, für die besonders wichtige Wintersaison 2014/2015 sind noch höhere
Rückgänge zu befürchten. Über 500 österr. Firmen haben eigene Niederlassungen in Russland.
Ukraine: Geschäftsmöglichkeiten durch politische Spannungen eingeschränkt.
Die ukrainische Wirtschaft wird 2014 um rund -7% schrumpfen. Neben den politischen Spannungen innerhalb des
Landes sowie mit Russland schaffen auch die traditionellen Strukturprobleme schwierigere Rahmenbedingungen. Auch
in die Ukraine sind Maschinen und Anlagen sowie Pharmazeutika die wichtigsten österreichischen Exportgüter.
In den ersten sieben Monaten 2014 sind die österreichischen Lieferungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum
um -12% auf 347 Mio. Euro gesunken. Zulieferchancen gibt es momentan aber weiterhin an die Nahrungsmittelindustrie
sowie Land- und Forstwirtschaft. Aufgrund der geographischen Nähe und des großen Nachholbedarfs ist
die Ukraine jedoch generell mittel- bis langfristig ein Hoffnungsmarkt für die österreichische Wirtschaft.
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