Kulturressort verstärkt den Blick über den Tellerrand
Graz (lk) - Das Kulturressort des Landes Steiermark verstärkt im kommenden Jahr die Programme und Maßnahmen
zur Internationalisierung steirischen zeitgenössischen Kunst- und Kulturschaffens. „Der berühmte Blick
über den Tellerrand ist im 21. Jahrhundert das Gebot der Stunde. Ich möchte daher die Internationalisierung
des Kulturstandortes Steiermark weiter forcieren. Künstlerinnen und Künstler sollen sich international
vernetzen und ins Ausland gehen, um dadurch neue Impulse für das eigene künstlerische Schaffen zu bekommen.
Außerdem erhalten ausländische Kunst- und Kulturschaffende die Möglichkeit, hier zu arbeiten und
zu erleben, wie vielfältig das Kulturland Steiermark ist", erklärte Kulturlandesrat Christian Buchmann
am 24.11. bei einer Pressekonferenz im Afro-Asiatischen Institut in Graz (AAI). Dort erhalten übrigens 2015
im Rahmen des Atelierprogramms „Artist-in-Residence" 20 Künstler/innen aus 16 Ländern ihr steirisches
Quartier. Die künstlerische Betreuung übernehmen das Forum Stadtpark, das Schaumbad und die Kulturvermittlung
Steiermark.
Die Internationalisierungsschwerpunkte des Kulturressorts wurden im vergangenen Jahr im Aktionsfeld „Kultur International"
stark gebündelt. „Mit Kultur International haben wir ein breites Angebot an Programmen und Maßnahmen,
mit denen wir den Kulturstandort Steiermark im Ausland als Marke positionieren können", so Buchmann.
Dazu zählen folgende Aktiviäten:
Calls zur Förderung grenzüberschreitender Kulturprojekte, die sich an die freie Kulturszene, an
regionale Kulturinitiativen sowie an Kulturwissenschafterinnen und -wissenschafter richten. Heuer wurden elf Projekten
(von 39 eingereichten) zum Thema „Gedenkjahr 2014" gefördert. Der Call für 2015 steht unter dem
Motto „Spuren der Freundschaft". Einreichungen sind noch bis 1. Dezember 2014 möglich.
PASSAGES: Seit heuer haben steirische Künstlerinnen und Künstler zwei Mal pro Jahr die Möglichkeit,
ihre Werke einem internationalen Publikum im Steiermark-Büro in Brüssel zu präsentieren. Im Rahmen
von PASSAGES setzte im Frühjahr 2014 das Künstlertrio „Einblock" mit Erwin Michenthaler, Willy Rast
und Herbert Soltys die erste Aktion, im Herbst folgte das Künstlerduo Georg Haberler und Georg Oberhumer.
Artist-in-Europe Brüssel: Ergänzt wird PASSAGES durch das neue Artist-in-Europe Programm, das
pro Jahr für zwei steirische Künstlerinnen und Künstler einen jeweils drei Monate langen Aufenthalt
in Brüssel vorsieht. Als erste Künstlerin arbeitete Maruša Sagadin ab September 2014 in Brüssel.
Atelier-Auslandsstipendien im südosteuropäischen Raum und den Kulturhauptstädten und Atelier
Film-Auslandstipendien. Für 2015 ist die Auswahl der Expertenjury aus den 40 Einreichungen abgeschlossen:
Der bildende Künstler Michael Fanta wird in Zagreb arbeiten, die Theater- und Performancespezialistin Christine
Lederhaas in Belgrad, der Klangkünstler Hanns-Holger Rutz in Riga und der Schriftsteller Johannes Schrettle
in Bukarest. Die Ausschreibung für die Film-Auslandsstipendien 2015 in Bukarest und Sarajevo erfolgt im Dezember
2014.
Styria Artist-in-Residence (Nachfolgeprojekt von RONDO Artist-in-Residence)
„Styria-Artist in Residence" ist die Weiterentwicklung des international erfolgreichen Atelierprogramms
„Artist-in-Residence". Aus den 65 Einreichungen für 2015 sprach die Jury eine Empfehlung für die
Unterstützung von 20 Künstlerinnen und Künstler aus 16 Ländern in Europa, Asien und Amerika
aus, die im kommenden Jahr ein bis fünf Monate in der Steiermark leben und arbeiten werden. Die Kultur Service
Gesellschaft (KSG) mietet Wohnräume im Campus des Afro-Asiatischen Instituts Graz an, die Betreuung der Künstlerinnen
und Künstler und die Vernetzung mit der heimischen Szene erfolgt durch das Afro-Asiatische Institut, das Forum
Stadtpark, das Schaumbad und die Kulturvermittlung Steiermark.
Artist-in-Residence - Österreichischer Skulpturenpark/Universalmuseum Joanneum (UMJ): Der Österreichische
Skulpturenpark/UMJ lädt nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler zur Auseinandersetzung
mit dem Park und zur Entwicklung eigener Werke für die Sammlung „Österreichischer Skulpturenpark"
ein. Hierbei können die Synergien zwischen den Atelierprogrammen des Landes Steiermark sowie des Skulpturenparks
genutzt werden.
Darüber hinaus verstärkt Kulturlandesrat Christian Buchmann auch Service und Vernetzung in seinen Ressorts.
So hat er zum Beispiel
- eine Beratungsstelle für EU-Förderungen
in der Kulturabteilung eingerichtet, die vor allem über das aktuelle
EU-Programm CREATIVE EUROPE 2014-2020 informieren und die Hemmschwelle zu EU-Kulturförderungen abbauen soll;
- die Internationalisierung der Landesbibliothek nach
der Einrichtung des „slowenischen Lesesaal" verstärkt, indem - wie im Rahmen des Joint-Commitees Slowenien-Steiermark
im Mai vereinbart - dort ein aktives Kulturprogramm, etwa vom Institut für Slawistik der Karl-Franzens-Universität,
Graz gestaltet wird. Auch der „Artikel-VII-Kulturverein für Steiermark - Pavelhaus" nützt die Landesbibliothek
für vier Veranstaltungen pro Jahr.
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