Landesrätin Dunst setzt auf Prävention und Information gegen überbordendes Konsumverhalten
Eisenstadt (blms) - Die Betreuung und Beratung hilfesuchender Menschen, die oft nicht mehr alleine den Weg
aus einer finanziellen Krise schaffen, steht im Mittelpunkt der Aktivitäten der Schuldnerberatung Burgenland,
die seit dem Jahr 1998 als kostenlose und anonyme Serviceeinrichtung des Landes fungiert. „Diese Hilfestellung,
die geboten wird, ist auf den Einzelfall abgestimmt und reicht von neuen Ratenvereinbarungen, über Stundungen,
Zinsfreistellungen, einem außergerichtlichen Ausgleich bis hin zum Insolvenzverfahren – sprich Privatkonkurs,
der allerdings auch kein Allheilmittel ist. Vordergründiges Ziel dabei ist es, die vielen Probleme, die Überschuldungen
mit sich bringen, größtmöglich zu reduzieren oder, im Idealfall, finanzielle Sorgen, die vor allem
nach Weihnachten durch ein überbordendes Kaufverhalten in Erscheinung treten, durch präventive Aufklärung
gar nicht erst aufkommen zu lassen“, so die zuständige Referentin der Burgenländischen Landesregierung
Landesrätin Verena Dunst in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Mag.a Gabriela Perusich, Leiterin Schuldenberatung
Burgenland.
Die Anzahl der beratenen KlientInnen beläuft sich von 1998 bis 2014 auf insgesamt 8.892 Personen, die Anzahl
der Privatkonkurse auf 1.682. Die häufigsten Verschuldensursachen sind z.B. Selbstständigkeit, falsches
Konsumverhalten, jugendlicher Leichtsinn, Arbeitslosigkeit, Scheidung, usw. Die Durchschnittsverschuldung liegt
bei 88.800 Euro, das Durchschnittsalter bei 43 Jahre. Davon sind 54,7 % männlich und 45,3 % weiblich, wobei
das Alter der KlientInnen sich zwischen dem 17. und 80. Lebensjahr bewegt. Aufgrund der Tatsache, dass das durchschnittliche
Alter der verschuldeten Personen immer jünger wird, versucht Landesrätin Verena Dunst diesem Trend bereits
in den Schulen mit präventiver Information entgegenzuwirken. Hauptthemen sind dabei Handyschulden, der Umgang
mit dem Smartphone und dem Internet sowie die vernünftige und vorsichtige Handhabung von Bankomatkarte bzw.
Bargeld.
Dazu Mag.a Gabriela Perusich, Leiterin Schuldenberatung Burgenland: „Daher sollte man das Haushaltsbudget nie aus
den Augen verlieren, ein Haushaltsbuch führen, genau aufschreiben, wie viel Geld man für Weihnachtsgeschenke
übrig hat und versuchen, damit auszukommen, die ‚Nebenkosten‘, wie jene für das Festessen, Einladungen
usw. so genau wie möglich einkalkulieren, Ratenkäufe vermeiden und falls das nicht möglich ist,
die Zinsenhöhe sowie die monatlichen Belastungen beachten. Um den Überblick nicht zu verlieren, ist es
auch sinnvoll, sämtliche Zahlungen mit Bankomat- und Kreditkarte zu notieren und die Kontoauszüge regelmäßig
zu kontrollieren.“
Dunst dazu: „Mein Ziel als Konsumentenschutzlandesrätin und zuständige Landesrätin für Schuldenberatung
ist es deshalb, insgesamt gesehen den Menschen so viele Beratungsmöglichkeiten in regionaler Nähe wie
nur irgend möglich anzubieten, wobei ich an die betroffen Personen appelliere, die Ansprechpersonen der Schuldnerberatung
möglichst Frühzeitig aufzusuchen, damit diese rasch regulierend eingreifen und sich das finanzielle Schadensausmaß
größtmöglich in Grenzen hält.“ Dass diese Initiativen der MitarbeiterInnen der Schuldenberatung
auf einem hohen Qualitätslavel basieren und die Anforderungen der KlientInnen bestmöglich erfüllt
werden, wurde der Schuldnerberatung des Landes auch durch die ISO 9001:2008 Zertifizierung bestätigt.
Erreichbar ist die Schuldnerberatung Burgenland in 7000 Eisenstadt, Hartlsteig 2, Telefon: 057- 600/2151, Telefax:
057-600/2154, E-Mail: post.schuldenberatung@bgld.gv.at, oder
in der Außenstelle Süd in 7400 Oberwart, Hauptplatz 1. Terminvereinbarungen für die Außenstelle
Süd werden telefonisch unter 057/600 – 4513 entgegengenommen.
|