Mitterlehner: Österreich braucht
 starke und innovative Industrie

 

erstellt am
25. 11. 14
10.00 MEZ

Weg in die Wissensgesellschaft noch schneller gehen, Forschung und Entwicklung forcieren - Strukturreformen angehen, Umfeld für Leitbetriebe und KMU schrittweise verbessern
Wien (bmwfw) - "Österreich braucht eine starke und innovative Industrie. Denn unsere Leitbetriebe sichern Wachstum und Beschäftigung und sind in ihrer Wertschöpfungskette eng mit jeweils bis zu 1.000 kleinen und mittleren Unternehmen vernetzt", betonte Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner am 24.11. bei einer Konferenz zum Industriestandort Österreich in Wien. "Wir sind eine Volkswirtschaft, Arbeitnehmer und Arbeitgeber sitzen in einem Boot. Denn wenn wir nicht eine funktionierende Wirtschaft und Industrie haben, bekommen wir in allen anderen Systembereichen Probleme", verdeutlichte Mitterlehner die Herausforderungen.

Trotz des hohen Industrieanteils Österreichs erfordern die Wirtschaftskrise und der internationale Wettbewerb Strukturänderungen bei Staat und Unternehmen. "Wir sind gefordert, die Rahmenbedingungen schrittweise zu verbessern sowie an Innovationskraft zu gewinnen. Trotz der guten Forschungsquote Österreichs müssen wir daher vor allem den Weg in die Wissensgesellschaft noch präziser und schneller gehen als wir das bisher getan haben", sagte Mitterlehner. "Wir müssen zum Beispiel die Umsetzung von Wissenschaftserkenntnissen in die Praxis beschleunigen und die Verfügbarkeit von Risikokapital im Sinne von Start-Ups und universitären Spin-Offs weiter verbessern. Denn Forschung und Entwicklung sind die Grundlage unserer Zukunft", betonte Mitterlehner.

Als weitere Aufgabe nannte Mitterlehner die Sicherung des Fachkräftebedarfs aufgrund der demographischen Entwicklung. "Wir müssen die bewährte duale Ausbildung noch attraktiver machen, aber auch das Potenzial der ausländischen Studierenden stärker nützen, indem wir die Rot-Weiß-Rot-Karte entsprechend anpassen", betonte Mitterlehner. Auch die Flexibilisierung der Arbeitszeiten sei ein zentrales Thema für die Leitbetriebe. "Es geht darum, dann zu arbeiten, wenn Arbeit und Aufträge da sind. Daher ist das ein Thema, das wir gemeinsam lösen sollten", so Mitterlehner.

Gefordert sei auch die europäische Ebene. "Es ist richtig, das Budget zu sanieren, weil dieser Weg belohnt werden wird. Trotzdem brauchen wir auch ein Investitionsprogramm, wie es Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vorgeschlagen hat", betonte Mitterlehner. Ebenfalls wichtig sei, dass die Europäische Union die Industriepolitik stärker in den Fokus rückt. "Die Energie- und Klimaziele können nicht nur isoliert diskutiert werden, sondern müssen auch die Wettbewerbsfähigkeit der Leitbetriebe berücksichtigen, um 'carbon leakage' zu verhindern. Denn gerade die Energiepreise gewinnen als Standortfaktor an Bedeutung, so Mitterlehner.

Mitterlehner verwies auch auf die im Regierungsprogramm vorgesehene Standortstrategie Leitbetriebe, für die in einem ersten Schritt über 40 CEOs von Leitbetrieben Vorschläge geliefert haben. "Das ist noch kein verhandeltes Papier, aber ein Ausgangspunkt sich mit den zentralen Themen für Industrie und KMU auseinanderzusetzen. Unser Ziel sollte es sein, den Standort Österreich gemeinsam weiterzuentwickeln", so Mitterlehner.

 

 

 

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