Frauenberger und Wehsely präsentieren
 neue Checkliste zu Gewalt an Frauen

 

erstellt am
25. 11. 14
10.00 MEZ

Opferschutzgruppen übernehmen wichtige Schnittstellenarbeit
Wien (rk) - Die "Checkliste bei Gewalt an Frauen" soll Ärztinnen und Ärzte der Wiener Krankenhäuser dabei unterstützen, Gewaltübergriffe als solche zu erkennen und richtig zu handeln. Sie enthält opferschutzrelevante Kontaktdaten für das Gesundheitspersonal sowie Anlaufstellen für gewaltbetroffene Frauen. Die praktische Checkliste im Manteltaschenformat ist möglichst praxisnah gestaltet.

In Österreich hat jede fünfte Frau seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren. Die Studie der EU-Grundrechte Agentur (FRA) zum Thema Gewalt gegen Frauen zeigt, dass Betroffene oftmals als erste Stelle medizinische Einrichtungen aufsuchen. Für Frauenstadträtin Sandra Frauenberger ist daher die Zusammenarbeit von Opferschutz und dem Gesundheitssystem notwendig im Kampf gegen Gewalt an Frauen: "Die Zusammenarbeit an den Schnittstellen der sozialen Einrichtung garantiert, dass wir Frauen dort abholen, wo sie sind und keine Betroffenen allein gelassen werden. Die Checkliste für Ärztinnen und Ärzte ist dazu ein weiteres praktisches Angebot."

Die Stadt Wien übernimmt seit Jahren eine Vorreiterrolle beim Schutz von und beim Einsatz für Frauen. Es gibt ein vielfältiges Angebot im Gesundheits- und Sozialbereich, um Frauen, die unter Gewalt leiden, so gut es geht, zu unterstützen bzw. vorbeugend einzugreifen. "Seit 14 Jahren existieren in sechs Einrichtungen des Wiener Krankenanstaltenverbundes interdisziplinäre Opferschutzgruppen, die im Jahr etwa 450 Kontakte verzeichnen", so Stadträtin Sonja Wehsely. 2009 wurde die Einrichtung dieser Gruppen landesgesetzlich geregelt und somit ein wichtiger Anstoß für eine bundesweite Regelung gegeben.

Beide Stadträtinnen betonen in diesem Zusammenhang die wichtige Arbeit der Opferschutzgruppen in den Krankenhäusern sowie die Bedeutung eines regelmäßigen Austausches des Gesundheitspersonals mit Gewaltschutzexpertinnen und -experten. Der 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien koordiniert daher seit etwa zwei Jahren gemeinsam mit dem Wiener Programm für Frauengesundheit regelmäßige Vernetzungstreffen der Wiener Opferschutzgruppen. "In der Stadt Wien haben wir ein dicht ausgebautes Gewaltschutznetz, das betroffene Frauen und Mädchen auffängt, ihnen Beratung und Unterstützung anbietet."

Die "Checkliste bei Gewalt an Frauen" wurde vom 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien und dem Wiener Programm für Frauengesundheit gemeinsam mit Mitgliedern von Opferschutzgruppen mehrerer Wiener Krankenanstalten erarbeitet. Sie ist erhältlich unter 01-4000-83542 oder frauennotruf@wien.at.

 

 

 

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