876 ESF-Millionen für Beschäftigung und soziale Eingliederung + 21 Millionen für
Schulstartpakete aus Europäischem Hilfsfonds
Brüssel/Wien (bmask) - Die Europäische Kommission hat das operationelle Programm Österreichs
zur Umsetzung des Europäischen Sozialfonds (ESF) für 2014-2020 genehmigt. Im Rahmen des Programmes werden
876 Millionen Euro (davon 442 Millionen aus dem EU-Haushalt) in nachhaltige und hochwertige Beschäftigung,
die Armutsbekämpfung und Verringerung des Schulabbruchs in Österreich investiert. "Die EU erkennt
die Prioritäten am Arbeitsmarkt: bessere Chancen für ältere Menschen, länger beschäftigt
zu bleiben, mehr Chancengleichheit und eine höhere Teilhabe von Frauen am Arbeitsmarkt sowie bessere Berufsaussichten
für junge Menschen durch bessere Qualifikationen und leichteren Übergang von der Schule zum Beruf. Dieses
hohe Fördervolumen ist ein klarer Beweis, dass sich die neue Europäische Kommission der schwierigen Lage
am Arbeitsmarkt bewusst ist und entsprechende Impulse setzt. Österreichs EU-Mitgliedschaft rechnet sich damit
einmal mehr", so Sozialminister Rudolf Hundstorfer in einer ersten Reaktion auf die guten Nachrichten aus
Brüssel.
Etwa 128 Millionen Euro werden im Schwerpunkt für nachhaltige Beschäftigung umgesetzt. Festgesetzte Ziele
sind unter anderem die Verbesserung der Chancengleichheit und Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit
von Frauen sowie die Anpassung von Jobs und Arbeitsplätzen an den demographischen Wandel.
Gut 274 Millionen Euro sollen für Maßnahmen umgesetzt werden, um Bevölkerungsgruppen, die besonders
von Armut und Ausgrenzung bedroht sind, einzugliedern. Dazu zählen Jugendliche, die weder in Beschäftigung
noch in Ausbildung sind (NEETS), Personen, die trotz Beschäftigung armutsgefährdet sind (working poor),
Angehörige einer Minderheit, z. B. Roma, oder Menschen, die aufgrund einer Behinderung mit Barrieren beim
Zugang zum Arbeitsmarkt konfrontiert sind.
Fast die Hälfte der Gelder, nämlich gut 421 Millionen Euro, wird in Bildung und lebenslanges Lernen investiert.
Ein erklärtes Ziel ist es, die Schulabbruchquote zu verringern und ein wirkungsvolles Übergangsmanagement
für nachhaltig gelingende Übergängen Schule - Ausbildung - Beruf zu etablieren sowie die Höherqualifizierung
benachteiligter bzw. gering qualifizierter Personen.
Der ESF in Österreich legt einen Fokus auf besonders Benachteiligte und hat einen ausgeprägten Innovationscharakter
mit einer Anzahl von Pilotprojekten.
EU finanziert Schulstartpaket für SchülerInnen aus Mindestsicherungshaushalten mit
Ebenfalls genehmigt wurde das operationelle Programm zur Umsetzung des europäischen Hilfsfonds (Europäischen
Hilfsfonds für die am stärksten von Armut betroffenen Menschen (Fund for European Aid to the Most Deprived
- FEAD), der die Verteilung von Sachgütern an Bedürftige vorsieht. Der österreichische Umsetzungsplan
sieht Sachleistungen, in Form von Schulstartpaketen für SchülerInnen (zwischen 6 und 18 Jahren) in Mindestsicherungs-Haushalten,
vor. Verteilt werden die Schulstartpakete erstmals zu Schulbeginn 2015.
"Unser Ziel ist, Kinderarmut in Österreich zu vermindern und gleichzeitig die Chancengleichheit von Kindern
und Jugendlichen aus benachteiligten Verhältnissen zu erhöhen. Über den Hilfsfonds können wir
mit Sachleistungen gezielt soziökonomische Nachteile ausgleichen und so Bildungschancen erhöhen. Immerhin
27 Prozent der BMS BezieherInnen sind Kinder und Jugendliche", informiert der Sozialminister über die
geplanten Maßnahmen.
Für den Zeitraum zwischen 2014 - 2020 ist der EU-Hilfsfonds mit einem finanziellen Budget von 3,4 Milliarden
Euro ausgestattet, In Österreich werden Sachgüter im Wert von insgesamt 21 Millionen Euro verteilt.
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