Tag des Ehrenamtes: Jugend Eine Welt fordert mehr Unterstützung von der Politik –
Niederösterreicherin auf Einsatz in Ecuador
Wien (jugendeinewelt) - Immer mehr Menschen engagieren sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich. In Österreich
sind es 3,3 Millionen, die eine freiwillige Tätigkeit ausüben – zunehmend auch im Ausland. „Freiwilligenarbeit
im Ausland sollte von der Politik mehr wertgeschätzt und unterstützt werden“, verlangt Reinhard Heiserer,
Vorsitzender der Hilfsorganisation Jugend Eine Welt, anlässlich des Tages des Ehrenamtes am 5. Dezember. Der
Eigenmittelanteil, den Freiwillige aufbringen müssen, sei derzeit viel zu hoch und benachteilige einkommensschwache
Menschen. Auch die Rahmenbedingungen müssten verbessert werden - vor allem bei Beratung, Vorbereitung und
Versicherungen. Heiserer: „Auslandseinsätze sind eine gute Investition in die Zukunft, denn sie fördern
Frieden und Gerechtigkeit in der Welt. Die Rückkehrenden bringen zudem wertvolle Erfahrungen in die österreichische
Gesellschaft ein und engagieren sich häufig im sozialen Bereich.“
Eine, die auszog, um in der Ferne freiwillige Arbeit zu leisten, ist Birgit Zuckriegl (37) aus Unterretzbach (NÖ).
Die Pädagogin wuchs im Weinviertel nahe der Grenze zum ehemaligen „Eisernen Vorhang“ auf. „Ich habe mich
als Kind immer gefragt, wieso Menschen in einem Land eingesperrt sein können.“ Grenzen überwinden und
andere Länder und Kulturen kennen lernen – das wollte Zuckriegl schon lange. Mit Unterstützung von Eine
Welt Arbeit, einer Teilorganisation von Jugend Eine Welt, die weltweite Freiwilligeneinsätze für Erwachsene
organisiert, bekam sie die Möglichkeit, diesen lang gehegten Traum zu verwirklichen. Im Juni 2014 begann sie
ihre Tätigkeit in zwei Projekten des Salesianer-Ordens in Ecuador. Dort bereitete sie Essen zu, verteilte
es an ehemalige Straßenkinder und half Buben und Mädchen aus armen Familien bei den Hausaufgaben. Ende
Dezember endet ihr sechsmonatiger Einsatz. „Ich bin Eine Welt Arbeit sehr dankbar und froh, diesen Schritt gewagt
zu haben. Die Erfahrungen, Erlebnisse und Eindrücke haben mich bereichert“, sagt Birgit Zuckriegl. „Ich habe
viel für mich und über mich gelernt.“
Zwei Drittel der 3,3 Millionen Ehrenamtlichen stehen laut einer vom Sozialministerium in Auftrag gegebenen IFES-Studie
noch im Berufsleben, sie engagieren sich durchschnittlich vier Stunden pro Woche. Insgesamt erspart sich der Staat
durch die Tätigkeit der Freiwilligen rund 6,6 Milliarden Euro. „Freiwillige Einsätze sind Zeitspenden,
die nicht hoch genug eingeschätzt werden können“, sagt Reinhard Heiserer von Jugend Eine Welt.
Eine Welt Arbeit ist ein Zweigverein von Jugend Eine Welt und wurde im März 2013 gegründet.
Aufgabe des Vereins ist die professionelle Organisation und Abwicklung von Freiwilligeneinsätzen für
Erwachsene mit Berufserfahrung
http://www.eineweltarbeit.at
Der Verein Volontariat bewegt ist eine Initiative von Jugend Eine Welt und den Salesianern Don Boscos. Er
ermöglicht Freiwilligen und Zivilersatzdienern einen ehrenamtlichen Einsatz in Hilfsprojekten für benachteiligte
Kinder in Afrika, Asien oder Lateinamerika.
http://www.volontariat.at
|