Schellhorn: Anstieg von krankhafter Spiel- und Internetsucht / Beratungen
zu psychischen Erkrankungen sowie zu Alkohol- und Drogenproblemen auf hohem Niveau stabil
Salzburg (lk) - Insgesamt 3.042 Menschen wurden im Jahr 2013 von den dreißig Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern des Psychosozialen Dienstes des Landes betreut. Die Intensität ist unterschiedlich: Sie reicht
von einmaliger Beratung bis hin zu jahrelanger Betreuung von Betroffenen und ihren Familien mit Hausbesuchen. Dies
geht aus dem Bericht des Psychosozialen Dienstes des Landes Salzburg für das Jahr 2013 hervor. Der Bericht
kann seit 03.12. als pdf auf der Website des Landes Salzburg online
abgerufen werden.
Größte Gruppe: Psychisch kranke Menschen mit Alkoholproblemen
Mit 1.643 ambulant Beratenen und Betreuten sind die psychisch kranken Menschen die größte Gruppe. Die
Zahl ist gegenüber 2011 leicht gesunken und gegenüber 2012 leicht gestiegen.
Zu Alkoholproblemen wurden 1.148 Personen im Land betreut. Das war gegenüber 2011 und 2012 ein Rückgang,
allerdings bei gestiegener Intensität der Betreuung.
Drogenberatungen wurden 59 durchgeführt – ein Rückgang gegenüber 2011 und eine geringfügige
Steigerung gegenüber 2013. Zusätzlich gab es 154 Begutachtungen nach dem Suchtmittelgesetz, angeordnet
von der Staatsanwaltschaft nach Verstößen gegen das Suchtmittelgesetz. Das ist ein deutlicher Rückgang
gegenüber 2011 und 2012.
Glücksspiel und Internet: Steigende Tendenz
Mit noch sehr niedrigen Fallzahlen, aber mit steigender Tendenz treten die so genannten "substanzunabhängigen
Abhängigkeitsformen" als neue Probleme in Erscheinung. Dazu gehören vor allem krankhafte Glücksspielsucht
und Internet-Nutzung. Die Experten des Psychosozialen Dienstes stellen insbesondere bei krankhaftem Glücksspiel
bei den Betroffenen und ihren Angehörigen massive zusätzliche Probleme fest. 2013 wurden 38 Abhängige
betreut, 2011 waren es erst 24.
Strikt freiwillige Beratung und Betreuung ist gratis und vertraulich
Die multiprofessionellen Teams des Psychosozialen Dienstes bestehen aus (Fach-)Ärztinnen und (Fach-)Ärzten,
Psychologinnen und Psychologen, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern sowie Krankenpflegerinnen und Krankenpflegern.
Die Beratungen sind kostenlos, es ist keine E-Card erforderlich. Vertraulichkeit ist ein Grundsatz, das geht bis
hin zu anonymen Beratungen.
Ein zentraler Wert ist der Grundsatz der Freiwilligkeit: "Freiwilligkeit ist die Grundlage für den Aufbau
einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Klienten und ihren Betreuern. Und diese Vertrauensbeziehung ist wiederum
die Grundlage für das Erreichen positiver Veränderungen", erläuterte der Leiter des Psychosozialen
Dienstes Salzburg, Dr. Bernhard Hittenberger.
Ausnahme von der Freiwilligkeit sind nur die von den Gesundheitsämtern angeordneten Begutachtungen nach dem
Suchtmittelgesetz.
Stützpunkte in allen Bezirken
Stützpunkte des Psychosozialen Dienstes gibt es in allen Bezirken. Aktuelle Adressen, Ansprechpersonen, Öffnungszeiten,
E-Mails und Telefonnummern finden sich unter www.salzburg.gv.at/psd_zustaendigkeiten. Um telefonische Terminvereinbarungen
wird gebeten. Das zentrale Sekretariat des Psychosozialen Dienstes gibt unter der Nummer 0662/8042-3599 beziehungsweise
per E-Mail psds@salzburg.gv.at Auskunft.
Schellhorn: Ein gewaltiger Vertrauensbeweis
Sozialreferent Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn wies anlässlich der Veröffentlichung des Jahresberichtes
2013 heute, Mittwoch, auf die Vertraulichkeit und Verschwiegenheit als besondere Aspekte hin: "Der Psychosoziale
Dienst des Landes Salzburg arbeitet diskret und vertraulich. Er hängt im Alltag seine Beratungs- und Betreuungstätigkeit
nicht an die große Glocke. Logischerweise tun das auch die Betroffenen und ihre Familien nicht. Wenn trotzdem
und bei strikter Freiwilligkeit mehr als 3.000 Menschen im Land Salzburg ihren Weg zu den Angeboten des Psychosozialen
Dienstes finden, dann ist das ein gewaltiger Vertrauensbeweis. Er spricht für die professionelle und einfühlsame
Arbeitsweise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für die absolute Notwendigkeit dieser Einrichtung des
Landes."
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