Wien (universität) - Konrad Paul Liessmann erhielt den diesjährigen Preis der Stadt Wien für
Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften; Roland Girtler jenen für Volksbildung. Der Philosoph und der Soziologe
bekamen den Preis am 03.12. im Wiener Rathaus von Andreas Mailath-Pokorny, Stadtrat für Kultur und Wissenschaft,
gemeinsam mit weiteren PreisträgerInnen anderer Disziplinen überreicht und ist mit 8.000 Euro dotiert.
Die Preise der Stadt Wien wurden 1947 ins Leben gerufen und gelten als Würdigung des bisherigen Lebenswerks
von WissenschafterInnen und Kunstschaffenden.
Konrad Paul Liessmann, geb. 1953 in Villach, ist Professor für Methoden der Vermittlung von Philosophie
und Ethik an der Universität Wien. Seit 1996 leitet er das Philosophicum Lech und gibt die gleichnamige Buchreihe
heraus. Die Schwerpunkte seiner Forschung sind Ästhetik, Kulturphilosophie, Gesellschafts- und Bildungstheorie.
Er erhielt bereits zahlreiche Auszeichnung wie den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik
und den Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz im Denken und Handeln.
Im Jahr 2006 wurde er zum Wissenschafter des Jahres gewählt. Außerdem ist er Vizepräsident der
Deutschen Gesellschaft für Ästhetik sowie der internationalen Gesellschaft für Bildung und Wissen,
Obmann der neu gegründeten Internationalen Günther Anders Gesellschaft und Leiter des Universitätslehrganges
Philosophische Praxis an der Universität Wien.
Zuletzt sind erschienen: Geisterstunde. Die Praxis der Unbildung. Eine Streitschrift, 2014; Philosophie der modernen
Kunst, Wien, 2013; Lob der Grenze. Kritik der politischen Unterscheidungskraft, Wien, 2012; Das Universum der Dinge.
Zur Ästhetik des Alltäglichen, Wien 2010; Schönheit, Wien 2009; Theorie der Unbildung. Die Irrtümer
der Wissensgesellschaft, Wien 2006.
Roland Girtler, geb. 1941 geboren in Wien als Sohn eines Landarztes und einer Landärztin im Gebirge,
Studium an der Universität Wien: Jurisprudenz, Ethnologie, Urgeschichte, Philosophie und Soziologie. 1971
Doktorat, 1979 Habilitation an der Universität Wien. Forschungen in Kroatien, in Bauerndörfern Gujarats
(Indien) und in den Slums von Bombay, in städtischen Randkulturen (Dirnen, Sandler, Ganoven, usw.), bei Polizisten,
Bergbauern, Wilderern, bei "feinen Leuten" (Aristokraten, Politikern, Jägern usw.), Schmugglern,
den Landlern in Siebenbürgen etc.
Zuletzt erschienen: Herrschaften wünschen zahlen – die bunte Welt der Kellnerinnen und Kellner, Wien-Köln,
2008; Das letzte Lied vor Hermannstadt – Das Verklingen einer deutschen Bauernkultur in Rumänien; Wien-Köln,
2007; Der Adler und die drei Punkte – die Karriere des Ganoven Pepi Taschner (Neuauflage), Wien-Köln, 2006;
Abenteuer Grenze – Von Schmugglern und Schmugglerinnen, Ritualen und "heiligen" Räumen; Wien-Münster,
2006.
Die Stadt Wien stiftet jährlich Preise für hervorragende Leistungen in den Bereichen Architektur, Bildende
Kunst, Literatur, Musik (Komposition), Publizistik, Wissenschaften und Volksbildung in der Höhe von je 8.000
Euro bis zu einem Gesamtbetrag in der Höhe von 96.000 Euro. Die Preise werden als Würdigung für
das bisherige Lebenswerk verliehen, das die Bedeutung Wiens und Österreichs als Pflegestätten der Kunst,
Wissenschaft und Volksbildung hervorhebt. Diese Auszeichnungen werden aufgrund der Vorschläge von unabhängigen
Fachjurys verliehen und gelten als höchste Auszeichnung, die Wien in diesem Bereich vergeben kann.
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