Wien (bmeia) - „Menschen mit Behinderungen sind weltweit noch immer mit Hürden konfrontiert. Viele Barrieren
bestehen dabei in den Köpfen der Menschen. Deswegen setzen wir uns in Österreich aber auch auf internationaler
Ebene aktiv für eine inklusive Gesellschaft ein“, erklärt Außenminister Sebastian Kurz anlässlich
des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderungen am 03.12.
Derzeit leben 80 Prozent der Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern. Rund 90 Prozent der Kinder
mit Behinderungen in Entwicklungsländern gehen nicht zur Schule. Menschen mit intellektuellen Behinderungen
sind von fast allen gesellschaftlichen Aktivitäten ausgeschlossen und leiden besonders unter Diskriminierung
und Vernachlässigung.
Der österreichische Weg
Aus diesem Grund unterstützt die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit seit vielen Jahren Programme
und Projekte, die speziell auf die Förderung von Menschen mit Behinderungen zugeschnitten sind: beispielsweise
die Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Lebensumstände Betroffener in den Palästinensischen
Gebieten, Simbabwe und dem Südkaukasus. Die Förderung der Gleichstellung und Partizipation von Menschen
mit Behinderungen sind als grundsätzliche Ziele in allen österreichischen Programmen und Projekten der
Entwicklungszusammenarbeit zu berücksichtigen.
Bildung als Schlüssel
„Der Zugang zu Bildung ist besonders wichtig, denn dadurch wird der Grundstein für ein selbstbestimmteres
Leben gelegt“, betont Sebastian Kurz. „Außerdem braucht es Bewusstseinsbildung, um die Einstellung der Gesellschaft
zu Menschen mit Behinderungen zu verändern.“
Im Rahmenprogramm der Diakonie in den Palästinensischen Gebieten und Simbabwe wird 1.450 Kindern und Jugendlichen
mit intellektuellen Behinderungen Zugang zu Bildung ermöglicht. In inklusiven Schulen wird der Kontakt und
Austausch mit Gleichaltrigen gefördert. Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit unterstützt
dieses Programm mit 950.000 Euro.
Ausbildung als Startbrett
In Georgien unterstützt die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit die Diakonie mit 100.000 Euro
dabei, jungen Menschen mit intellektueller Behinderung Zugang zu Ausbildung zu ermöglichen. 300 Jugendliche
werden im Rahmen von Trainings und Workshops geschult, damit sie später zu ihrem Lebensunterhalt beitragen
können. Die Aktivitäten umfassen Trainings für Kunsthandwerk oder Kochklassen, aber auch Kunsttherapie,
Logopädie und sportliche Aktivitäten. So wird ihr Selbstvertrauen gestärkt und die Wahrnehmung der
Gesellschaft verändert.
Selbstbestimmtes Leben als Ziel
Wie schon bisher unterstützt die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit die Förderung einer
inklusiven Gesellschaft in Burkina Faso auch in den kommenden drei Jahren mit 1,4 Millionen Euro. Das Programm
der Nichtregierungsorganisation Licht für die Welt stärkt Menschen mit Behinderungen, damit sie aktiv
am Alltag in der Gemeinde teilhaben und auch an politischen Entwicklungen mitwirken können.
Die Rehabilitationsdienstleitungen des Programms werden jährlich 140.000 bis 150.000 Menschen zugutekommen,
vor allem in den Bereichen Augenmedizin, Physiotherapie und Orthopädie. Rund 2.000 Kindern und Jugendlichen
mit Behinderungen wird der Schulbesuch oder eine berufliche Ausbildung ermöglicht. Etwa 150 Beamte verschiedener
Ministerien werden geschult, um die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen bei der Planung von Gesundheits-
Bildung- oder Arbeitsmarktprogrammen besser berücksichtigen zu können.
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