LH Kaiser: Höchste Landesauszeichnung wurde erstmals an Alma Mater verliehen
Klagenfurt (lpd) - Im Rahmen eines Festaktes an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt verlieh Bildungsreferent
Landeshauptmann Peter Kaiser am 01.12. im Beisein von Rektor Oliver Vitouch und Vizerektor Martin Hitz dem emeritierten
ordentlichen Universitätsprofessor, Peter Heintel, das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Kärnten.
„Ein Professor abseits des Elfenbeinturms wird heute geehrt. Er kennt seine Verdienste, war stets kritischer Part
in Kärnten und die höchste Landesauszeichnung wird erstmals an der Alma Mater verliehen“, betonte der
Landeshauptmann. In seiner Rede: „Universität und Umfeld - Welche Wissenschaft braucht die Region, um sich
Zukunftsorientiert zu entwickeln?“ nahm Kaiser Bezug auf einen Vortrag von ihm vor 21 Jahren, in dem er die Perspektiven
der Universität und der Region beleuchtete.
„Manches hat sich bewahrheitet, wie meine Vorstellungen einer engen Verknüpfung von Universität und Region
im Sinne der Interdependenz“, so Kaiser. Das Verhältnis zwischen der Universität und dem Land habe sich
gewandelt. Aus einem Gegensatz vor zwei Jahrzehnten wurde ein Mehr, und beides existiere. „Das ungeliebte Kind
Kärntens veränderte viel und wurde zur Herzensangelegenheit. Neben Forschung und Lehre gab es viele Arbeitskreise
und Konzepte auch seitens des Landes, die viele positive Aspekte gebracht haben“, betonte der Landeshauptmann.
Er verhehlte jedoch nicht, dass Kärnten künftig noch mehr Interregionalität brauche. „Wir und die
Alpen- Adria-Region haben den Auftrag, diese zu forcieren, weiter zu entwickeln, zum Bestandteil der Politik und
Wissenschaft machen, um die Zukunft abzusichern.“ Die Zusammenarbeit zwischen den tertiären Bildungsinstitutionen
und dem Land sei weiter zu forcieren, beide hätten die Aufgabe, Bildungsschwerpunkte und europäische
Forschungsprogramme zu aquirieren und den Menschen zugänglich zu machen.
Die Laudatio auf Heintel hielt Univ. Prof Rudolf Wimmer (Universität Witten/Herdecke). „Heintel war innovativer
Treiber der Universitätsentwicklung in Klagenfurt. In der Scientific Community sind seine Lehren etabliert.
Er war stets ein leidenschaftlicher Kritiker und Brückenbauer zwischen Theorie und Praxis und seiner Zeit
voraus, was ihm auch viel Anfeindung brachte“, betonte der Laudator.
Heintel hob in seiner Dankesrede das gute und entspannte Verhältnis der Universität mit dem Land hervor.
„Ich freue mich wenn ich vom Land ausgezeichnet werde, habe keine Distanz zu ihm und schätze Orden und Ehren
nicht gering“, meinte er.
Heintel, er war Gründungsrektor der Universität Klagenfurt, etablierte den europaweit einzigartigen Lehrstuhl
für Philosophie und Gruppendynamik und mit diesem die Gruppendynamik an der Klagenfurter Alma Mater. Dieser
Lehrstuhl hat nicht nur österreichweit, sondern auch international ausgestrahlt. Der Ausgezeichnete war zudem
forschend und beratend in der Gemeindeentwicklung, unter anderem in Bad Bleiberg oder Heiligenblut tätig.
Aufgrund von Habilitationen bei ihm wurden beispielsweise Lehrstühle für Organisationsentwicklung und
Gruppendynamik an den Universitäten Wien, Witten-Herdecke oder Kassel besetzt. Zudem begleitete er im Auftrag
des KWF eine Reihe von Beratungsprojekten für Kärntner mittelständische Unternehmen, darunter das
erfolgreiche Programm „Strategie- und Organisationsentwicklung für Unternehmer“.
Heintel ist seit 1996 wissenschaftlicher Begleiter der Universitäts.club Symposien und hat die inter- und
transdisziplinäre Orientierung des Wissenschaftsvereins Kärnten maßgeblich beeinflusst und unterstützt.
Zudem war er Gründer und Gründungsobmann des „Vereins zur Verzögerung der Zeit“. Neben seinen zahlreichen
Publikationen hat sich Heintel mit seinen Publikationen auch in den Ortstafelkonflikt eingebracht und seinen diesbezüglichen
Rat und sein Wissen zur Verfügung gestellt.
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