Nach erfolgreicher Rosetta Mission steht die Zukunft der Ariane Trägerrakete im Mittelpunkt
Wien (bmvit) - Wenige Wochen nach der erfolgreichen Rosetta Mission trifft am 02.12. die Ministerratskonferenz
der ESA (European Space Agency) in Luxemburg zusammen. Als Weltraumminister vertritt Alois Stöger die österreichischen
Interessen und tritt für eine weitere "rot-weiß-rote" Beteiligung an den kommenden Weltraummissionen
ein. "Morgen stellen wir die Weichen der europäischen Raumfahrt für die nächsten 20 Jahre.
Ich werde mich dafür einsetzen, dass die österreichische Industrie in diesem Segment auch weiterhin eine
führende Rolle einnehmen kann", erläutert Stöger. Neben der Zukunft der ARIANE-Trägersysteme
und der Internationalen Raumstation befasst sich der ESA-Rat auch mit der finanziellen Planung der kommenden Jahre.
"Die Rosetta Mission hat eindrucksvoll verdeutlicht, welchen großen Stellenwert österreichische
Innovation und Technologie in der europäischen Raumfahrt einnimmt. Diese Entwicklung werden wir auch in Zukunft
fördern, aber gleichzeitig klarstellen, dass es auch weiterhin einen fairen und offenen Zugang für die
österreichische Industrie bei Ausschreibungen der ESA gibt", betont Stöger.
Die Zukunft der europäischen Trägersysteme ARIANE steht morgen ganz klar im Vordergrund. Die zentrale
Frage ist, ob man die bestehende ARIANE 5 weiterentwickelt, oder ob man die Entwicklung einer neuen Generation
beginnt. Ursprünglich war geplant, die neue Generation ARIANE 6 erst zu einem späteren Zeitpunkt zu entwickeln.
Durch Änderungen am internationalen Markt der Trägersysteme ist es aber schon jetzt notwendig geworden,
über die Zukunft des ARIANE-Programms zu entscheiden. "Wir haben 12,5 Millionen Euro für die Weiterentwicklung
der ARIANE Trägerrakete in unserem Forschungsbudget reserviert", erklärt Stöger. Das Geld wird
der Minister allerdings erst an die ESA überweisen, wenn eine Beteiligung österreichischer Unternehmen
gesichert ist.
Insgesamt stellt das bmvit jährlich rund 65 Millionen Euro für Weltraumaktivitäten zur Verfügung.
Davon sind rund 50 Millionen Euro Beiträge zur ESA. Neben der Weiterentwicklung der ARIANE Trägersysteme
beteiligt sich Österreich auch mit 20 Mio. an den ESA-Programmen für Erdbeobachtung, Telekommunikation
und Technologieentwicklung. "In diesen Bereichen sind die Stärken unserer Forschung und Industrie besonders
sichtbar", freut sich Stöger über die erfolgreiche Entwicklung, die sich auch an den finanziellen
Rückflüssen zugunsten österreichischer Unternehmen aus den ESA-Forschungs- und Entwicklungsprogrammen
zeigt - diese liegen über 100 Prozent.
Österreich und die ESA - die Fakten
Österreich ist seit 1987 Vollmitglied der ESA. Seit Anfang 2014 sind im bmvit die Weltraum-Angelegenheiten
gebündelt. Mit Harald Posch ist seit 1.7.2014 erstmals ein Österreicher Vorsitzender des ESA-Rates. Daran
erkennt man den hohen Stellenwert der heimischen Weltraumforschung. Heuer starten unter anderem die Weltraumbetriebsprogramme
der EU im Bereich der Satellitennavigation mit Galileo und im Bereich der Erdbeobachtung mit Copernicus, wo sich
der österreichischen Industrie aufgrund der Vorarbeiten in der ESA Beteiligungsmöglichkeiten eröffnen.
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