Graz (legalpolicy) - Am 10. und 11.12. präsentierte der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss
(EWSA) vor Jugendlichen an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz sein neues Pilotprojekt
"My Europe...Tomorrow", eine Online-Plattform, die mit der Unterstützung junger Menschen zukünftig
den Europäischen Bürgerdialog fördern soll. Neben Spanien, Estland und Frankreich testen auch Jugendliche
in Österreich die Plattform und sind aufgefordert, diese aktiv mitzugestalten, bevor der Startschuss von "My
Europe...Tomorrow" in ganz Europa fällt. Am Diskurs über die Wichtigkeit eines Europäischen
zivilen Dialogs sowie über die technischen und inhaltlichen Anforderungen an die neue Online-Plattform beteiligten
sich auch Österreich-Projektleiter Univ.-Prof. Dr. Johannes W. Pichler, die ehemalige Präsidentin des
EWSA Dr. Anne-Marie Sigmund ebenso wie Vertreter von Wirtschafts- und Arbeiterkammer sowie Arbeitsmarktservice.
Auch der amtierende EWSA Präsident Henri Malosse schaltete sich via Videokonferenz zu und begrüßte
das Engagement der österreichischen Jugendlichen bei der Entwicklung der Online-Plattform.
"Europa ist nicht Brüssel - Europa sind wir!" lautete die Devise bei der Diskussion um einen Europäischen
Bürgerdialog unter der Leitung von Univ. Prof. Dr. Johannes W. Pichler, Direktor des Österreichischen
Instituts für Europäische Rechtspolitik, in den vergangenen Tagen an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät
in Graz. Die neue Online-Plattform des EWSA "My Europe...Tomorrow", die aktuell noch als Rohfassung besteht,
soll auf europäischer Ebene zukünftig den Austausch über Ideen und Probleme der Jugendlichen und
Jungerwachsenen in ganz Europa ankurbeln. Gleichzeitig sollen die Menschen auf diesem Wege auch in Brüssel
Gehör finden. "Wir müssen versuchen, die gefühlte Distanz zwischen Brüssel und den Europäerinnen
und Europäern endlich zu überwinden. Dem EWSA ist es ein besonderes Anliegen, dass die Bürgerinnen
und Bürger dieses Europa auch direkt mitgestalten können und ihre Ideen, Gedanken, Probleme und Bedürfnisse
in Brüssel an oberster Stelle stehen. Das neue Online-Tool soll dazu einen Beitrag leisten und junge Menschen
auffordern, sich zu vernetzen und ihr Europa der Zukunft gemeinsam zu gestalten", so der EWSA-Präsident
Henri Malosse.
Hackathon Day - Dialog gestalten
Nancy Mazur, Leiterin IT des EWSA sowie des Ausschusses der Regionen, präsentierte den Jugendlichen in
Graz bei der Eröffnung der zweitägigen Veranstaltung an Tag 1, dem sogenannten "Hackathon Day",
die Plattform und ihre technischen Möglichkeiten. Die IT-Experten Dr. Wolfgang Schinagl, WKO Steiermark, sowie
Martin Steinkellner sprachen über die Wichtigkeit von Datenschutz, die Gefahr der Meinungsmanipulation und
den Filter negativer Inhalte in Online-Foren. Bei der Begutachtung von "My Europe...Tomorrow" bewerteten
sie der Plattform in puncto Sicherheitsstandards mit absoluten Bestnoten. Anschließend hatten die Jugendlichen
selbst die Möglichkeit, die Plattform auszutesten und in intensiven Workshops ihre Ansprüche und Wünsche
an das Online-Tool zu diskutieren. Einige der technischen Anforderungen, die die Jugendlichen an diese Plattform
an Tag 1 stellten, wie z.B. eigene Userprofile, Bewertungssystem, Zitatfunktionen, Handy-App und Design-Veränderungen
etc. konnten noch am gleichen Tag direkt technisch umgesetzt werden. "Ich freue mich sehr über die intensive
Beteiligung und das Engagement der Jugendlichen bei der Umsetzung dieser Plattform. Nur wenn wir wissen, welche
Bedürfnisse die Jugendlichen haben, kann das Online-Tool perfekt gestaltet und so auch erfolgreich werden",
zeigte sich Nancy Mazur begeistert.
Zentrales Thema war auch die Frage, wie via Plattform mit "Brüssel" kommuniziert werden könne.
"Wir wünschen uns, dass die größten, relevantesten Themen auf ‚My Europe...Tomorrow’, die
sich durch hohe Resonanz oder ein Bewertungssystem hervortun, auch in Brüssel wahrgenommen und aufgegriffen
werden", waren sich die Jugendlichen einig. Wichtig sei vor allem das ‚Commitment’ seitens Brüssel, die
Anliegen der jungen Menschen ernst zu nehmen und aktiv in ihrer Agenda aufzugreifen. So soll auch für die
Jugendlichen ein Anreizsystem zur aktiven Beteiligung an der Plattform geschaffen werden.
Content Day - Jugend und Arbeit
Am 2. Tag der Veranstaltung wurde dann "My Europe...Tomorrow", bereits versehen mit einigen technischen
Änderungen, mit ersten Diskussionsinhalten bespielt. Jedem der vier Test-Länder wurde hierfür ein
Thema zugewiesen - in Österreich diskutierten die Jugendlichen aus Schulen, Lehrberufen und Universitäten
mit Vertretern der Wirtschafts- und Arbeiterkammer, des Bundesförderungsinstituts, des Arbeitsmarktservices
sowie mit Dr. Anne-Marie Sigmund, EWSA Präsidentin aD, und Projektleiter Univ. Prof. Dr. Johannes W. Pichler
über das Thema "Jugend und Arbeit". "Aufgrund der vergleichsweise niedrigen Jugendarbeitslosigkeit
in Österreich, blickt Brüssel bei diesem Thema nach Österreich mit der Hoffnung, aus dem dualen
österreichischen (Aus)bildungssystem auch ‚Rezepte’ für ganz Europa entwickeln zu können. Dennoch
gibt es auch in Österreich besonders für Jungakademiker am Arbeitsmarkt viele Herausforderungen, die
es zu bewältigen gilt", so Projektleiter Univ. Prof. Dr. Johannes W. Pichler.
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