Verleihung des Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
Wien (bpd) - "Lorand Hegyi hat seine Verdienste nicht nur als Museumsdirektor hier im Land erworben,
er war und ist bis heute - und ich hoffe auch in Zukunft - als Botschafter österreichischer Kunst international
wirkungsvoll tätig. Dafür dankt ihm heute die Republik mit diesem Ehrenzeichen", sagte Kulturminister
Josef Ostermayer am 12.12. anlässlich der Verleihung des Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft
und Kunst I. Klasse an den Kunsthistoriker, Kunstkurator und langjährigen MUMOK-Direktor Lóránd
Hegyi.
Hegyi, 1954 in Budapest geboren, studierte Kunstgeschichte und Ästhetik und widmete sich der klassischen Avantgarde,
vor allem dem Konstruktivismus, dem Dadaismus und der funktionalistische Architektur. Dazu lernte er italienisch,
deutsch, französisch, englisch und russisch. Heute spricht er fünf Sprachen und schreibt seine zahlreichen
Texte und Publikationen in vielen Sprachen, die meisten aber in Deutsch. In Rahmen einer österreichisch-ungarischen
Forschungsgruppe lernte er in jungen Jahren zahlreiche österreichische Künstler und Kunsttheoretiker
kennen, darunter Peter Weibel, Franz Pichler oder Erwin Wurm, die er in der Folge in Budapest zeigte, ebenso wurde
zeitgenössische Kunst aus Mittel- und Osteuropa in Östereich und in anderen Ländern Europas ausgestellt.
Nach der Wende übersiedelte Hegyi nach Wien und übernahm die Direktion des Museums Moderner Kunst Stiftung
Ludwig. Als Museumsdirektor kuratierte Hegyi nicht nur zahlreiche Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst
aus aller Welt, er präsentierte ebenso junge österreichische Künstler in ganz Europa und hat damit
wesentlich zur internationalen Anerkennung der neuen österreichischen Kunst beigetragen. Auch als Direktor
von renommierten Museen in Italien oder Frankreich, als Kurator der Biennalen von Valencia oder Poznan, wusste
Hegyi österreichische Kunst europaweit zu positionieren. Er widmete auch zahlreiche Texte und Publikationen
heimischen Künstlergruppen und Persönlichkeiten wie Hermann Nitsch, Arnulf Rainer oder Lois Weinberger.
Hegyi dankte für die große Ehre, die ihm mit dieser Auszeichnung zuteil geworden sei. Seine Familie
sei in guter mitteleuropäischer Tradition stets auch auf Wien fokussiert gewesen. "Für mich bleibt
daher die österreichische Kunst zentrales Thema und ich möchte auch weiterhin für deren museologische
Anerkennung sorgen."
Die Laudatio hielt Schauspieler, Regisseur und Musiker Bernd Jeschek, für die musikalische Umrahmung sorgten
Ekaterina Wladigerova am Klavier und Konstantin Wladigeroff an Klavier und Klarinette. Im Anschluss wurde zu einem
kleinen Empfang geladen.
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