Zusätzliche Anstrengungen zur Steigerung der Energieeffizienz erforderlich
Wien (wifo) - Aufbauend auf den Arbeiten des WIFO zu den Perspektiven für das Energiesystem 2030 wurde
auch die aktuelle Energiebilanz 2013 analysiert. Demnach war der Energieverbrauch 2013 um rund 9% höher als
der im Energieeffizienzgesetz festgelegte Zielwert. Das Gesetz sieht einen Rückgang des Endverbrauches bis
2020 auf 1.050 PJ vor.
2013 war der energetischen Endverbrauch mit 1.119 Petajoule (PJ) um 1,8% höher als im Vorjahr, obwohl die
Wirtschaftsleistung gemessen am realen Bruttoinlandsprodukt nahezu stagnierte (+0,2%) und die Zahl der Heizgradtage
aufgrund des milden Winters um 2,4% unter dem langfristigen Trend lag. Bereinigt um den Einfluss der Konjunktur
und des Wetters ergibt sich ein Normalwert für den energetischen Endverbrauch von 1.143 PJ, der deutlich über
dem Zielwert von 1.050 PJ für 2020 liegt.
Aus dem Energie- und Klimapaket der EU von 2008 ergibt sich für Österreich auch das Ziel, den Anteil
der erneuerbaren Energieträger am Bruttoendenergieverbrauch auf 34% zu erhöhen und die Treibhausgasemissionen
in den Sektoren, die nicht dem Emissionshandel unterliegen, gegenüber 2005 um 16% zu verringern.
Die geforderte Steigerung des Anteils erneuerbarer Energie erscheint realisierbar. Bereits 2013 wurden 32,5% des
Bruttoendenergiebedarfs durch erneuerbare Energie bereitgestellt, mit steigender Tendenz.
Um das Ziel der Erhöhung der Energieeffizienz und damit eine Verringerung des Endverbrauches bis 2020 zu erreichen,
sind erhebliche zusätzliche Anstrengungen erforderlich. Die Erreichung dieses Zieles beeinflusst auch die
Ziele für erneuerbare Energie und Treibhausgasemissionen: Unterstellt man bereits für 2013 den Zielwert
des Endenergieverbrauches für 2020 von 1.050 PJ, dann würde der Anteil erneuerbarer Energie am Endverbrauch
mit dem 2013 realisierten Volumen statt 32,5% bereits 34,6% betragen. In diesem Fall wäre auch das Emissionsziel
erreicht worden.
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