… des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln 2014
Wien (hvb) - Der diesjährige Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in
Denken und Handeln geht an Bischof Erwin Kräutler. Er wird vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels
(HVB) und dem Fachverband Buch- und Medienwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) gemeinsam
verliehen. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird Anfang Mai 2015 im Rahmen von Kräutlers nächstem
Besuch in Österreich überreicht.
Die Jurybegründung
„Bischof Erwin Kräutler kämpft kompromisslos und beharrlich für die Menschen am Amazonas, deren
Lebensraum durch die Abholzung von Regenwäldern und die Regierungspläne zur Errichtung des Staudammes
Belo Monte massiv bedroht ist. Der Vorarlberger versteht sich als Sprachrohr all jener Menschen, die von der Politik
vernachlässigt und deren Rechte beschnitten werden. Trotz ständiger persönlicher Gefährdung
setzt Bischof Kräutler sich unermüdlich für Menschenrechte ein. Seine zahlreichen Bücher geben
einen umfassenden Einblick in sein von Mitmenschlichkeit geprägtes Lebenswerk“, begründete die Jury die
Wahl des diesjährigen Ehrenpreisträgers.
Erwin Kräutler
Erwin Kräutler, geboren 1939 in Vorarlberg, trat in den Orden der Missionare vom Kostbaren Blut ein. Er
studierte Theologie und Philosophie in Salzburg und ist seit seiner Priesterweihe 1965 als Missionar in Brasilien
tätig, seit 1981 ist er Bischof der Prälatur Xingu. Für seinen Einsatz für die Umwelt und die
indigenen Völker wurde er mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Romero-Preis, mehreren Ehrendoktoraten sowie
2010 mit dem Alternativen Nobelpreis.
Werke
- Mein Leben für Amazonien. An der Seite der unterdrückten Völker,
gemeinsam mit Josef Bruckmoser. Tyrolia Verlag 2014, ISBN 978-3-7022-3388-4
- Kämpfen, glauben, hoffen: Mein Leben als Bischof am Amazonas. Vier Türme
2011, ISBN 978-3-89680-534-8.
- Rot wie Blut die Blumen. Ein Bischof zwischen Tod und Leben. (Autobiografie 1965–2009),
Otto Müller, Salzburg / Wien 2009, ISBN 978-3-7013-1163-7. Als Taschenbuch bei topos Bd. 778
- Mein Leben ist wie der Amazonas. Aus dem Tagebuch eines Bischofs. Autobiografie
1981–1992, Herderbücherei 8815, Freiburg im Breisgau / Basel / Wien 1994, ISBN 978-3-451-08815-0.
- Die Nacht ist noch nicht vorüber. Der Bischof vom Amazonas als Anwalt der
Menschen. Herderbücherei 1781, Freiburg im Breisgau / Basel / Wien 1994, ISBN 978-3-451-08781-2.
Die Jury
Der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels und der Fachverband Buch- und Medienwirtschaft der
Wirtschaftskammer Österreich verleihen den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz
in Denken und Handeln bereits zum 25. Mal. Die Jury bestand in diesem Jahr vonseiten des Hauptverbandes aus Benedikt
Föger (Präsident des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels), Alexander Potyka (Vorsitzender
des Österreichischen Verlegerverbandes) und Erwin Riedesser (Vorsitzender des Österreichischen Buchhändlerverbandes),
vonseiten der Wirtschaftskammer aus Michael Kernstock (Obmann des Fachverbands der Buch- und Medienwirtschaft in
der WKÖ), Georg Glöckler (Obmann der Wiener Fachgruppe der Buch- und Medienwirtschaft in der WKÖ),
Friedrich Hinterschweiger (Stv. Obmann des Fachverbands der Buch- und Medienwirtschaft in der WKÖ) und Karl
Herzberger (Geschäftsführer des Fachverbands der Buch- und Medienwirtschaft in der WKÖ).
Die bisherigen PreisträgerInnen
Der Preis wurde erstmals 1990 an Milo Dor vergeben, weitere PreisträgerInnen waren Viktor Frankl, Inge
Merkel, Kardinal Franz König, Gerhard Roth, Simon Wiesenthal, Hugo Portisch, H. C. Artmann, Christine Nöstlinger,
Sir Peter Ustinov, Josef Haslinger, Karl-Markus Gauß, Ilse Aichinger, Konrad Paul Liessmann, Erich Hackl,
Barbara Frischmuth, Klaus Wagenbach, Martin Pollack, Paul Lendvai, Erika Pluhar, Armin Thurnher, Alfred Komarek
und Brigitte Hamann. Zuletzt wurde Barbara Coudenhove-Kalergi 2013 mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet.
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