Verein zur Unterstützung von gefährdeten Kindern und zur Dorfentwicklung in Afrika,
und an das ALOM FrauenTrainingsZentrum
Linz (lk) Traditionell verleiht das Land Oberösterreich rund um den 10. Dezember, dem Jahrestag der
Deklaration der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen, den mit 8.000 Euro dotierten Menschenrechtspreis.
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer zeichnete am 10.12. BRAVEAURORA - Verein zur Unterstützung von gefährdeten
Kindern und zur Dorfentwicklung in Afrika mit Sitz in Linz und das ALOM FrauenTrainingsZentrum mit Sitz in Rohrbach
im Linzer Landhaus mit dem Menschenrechtspreis 2014 aus.
"Die beiden Preisträger leisten durch ihr Engagement einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklungszusammenarbeit,
zur Integration und zum Mit- und Füreinander in Oberösterreich", so Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer
in seiner Laudatio. "Ich freue mich, dass Ihnen diese hohe Auszeichnung und Würdigung Ihres persönlichen
Engagements und Ihres verdienstvollen Wirkens um die Wahrung und Durchsetzung der Menschrechte und Menschenwürde
zuerkannt worden ist“.
Der Verein BRAVEAURORA leistet Hilfe zur Selbsthilfe in Afrika. In vielen Teilen dieses Kontinents sind Menschen
unterversorgt - und Kinder sind besonders betroffen. Meist können sie keine Schule besuchen und haben - wie
ihre Eltern - oft nur die Option, durch Landwirtschaft ihr Überleben zu sichern. Doch hier spielen die Wetterbedingungen
eine große Rolle und so kommt es, dass insbesondere in der Trockenzeit viele Menschen hungern. Staatliche
Maßnahmen gibt es in vielen Regionen keine.
Guabuliga, ein kleines Dorf mit 6.000 Einwohner/innen im abgelegenen und trockenen Norden Ghanas ist ein Beispiel
dafür. Mehr als 80 % der Bevölkerung lebt ausschließlich von der Landwirtschaft, viele Menschen
hungern und Kindern fehlt das Werkzeug, um ihre eigene Zukunft zu verändern.
Hier setzt BRAVEAURORA seit fünf Jahren mit verschiedenen Projekten mit Hilfe zur Selbsthilfe an und ermöglicht
so - in einem ersten Schritt der Bevölkerung von Guabuliga, in weiteren Schritten weiteren Dörfern in
Nordghana - soziale Sicherheit, Arbeitsmöglichkeiten, einen angemessenen Lebensstandard (insbesondere Essens-
und Gesundheitsversorgung) und Bildung - ohne Abhängigkeiten - zu schaffen.
Guabuliga ist das erste Dorf, das diese Maßnahmen durch BRAVEAURORA erfährt und fungiert so als Role-Model.
In Zukunft soll dieses Modell - in Zusammenarbeit mit lokalen Behörden (Ministerien für Soziales, Bildung
und Gesundheit, UNICEF) auch in anderen Dörfern angewendet werden.
Die Projekte von BRAVEAURORA decken folgende Bereiche ab:
- Reintegration (von Waisenkindern in ihren erweiterten Familien)
- Armutsbekämpfung (durch Wissensvermittlung und Mikrokredite)
- Soziale Infrastruktur (Krankenstation, Bibliothek, Jugendberatung)
- Umwelt (Trinkwasserversorgung, Begrünungsprojekt)
- Bildung (Verbesserung der Schulsituation, Präventions- und Aufklärungsarbeit)
Im ALOM-FrauenTrainigsZentrum (Verein für Arbeit und Lernen Oberes Mühlviertel) unter der Leitung
von Mag.a Margit Lindorfer begleiten kompetente Mitarbeiterinnen Lernende dabei, ihre inneren Schätze zu heben,
ihre Potenziale sichtbar zu machen und ihre beruflichen Chancen zu verbessern. Die eigene Lebenserfahrung der Teilnehmenden
ist Grundlage für das Lernen in den Seminaren.
Das ALOM-FrauenTrainigsZentrum wurde 1998 eingerichtet, um zeitgemäße und innovative Projekte rund um
das Thema Frau & Arbeitsmarkt durchzuführen. Es unterstützt mit seinen Projekten Frauen aus der Region
beim Einstieg in den Arbeitsmarkt und bietet jenen, die in ihrem Erwerbsleben vor einem Arbeitsplatzwechsel oder
vor beruflicher Neuorientierung stehen, professionelle Unterstützung an.
Mit dem seit sechs Jahren laufenden Projekt „Vielfalt Nutzen Lernen“ ist es gelungen, 117 zugewanderten Frauen
aus 32 verschiedenen Herkunftsländern bei ihrer Integration im Bezirk Rohrbach zu helfen. Die zugewanderten
Frauen werden dabei unterstützt, Schlüsselqualifikationen, wie Sprache, Teamfähigkeit, Entscheidungs-fähigkeit
und Eigeninitiative aufzubauen und erfahren eine Förderung ihrer beruflichen Kompetenzen.
Seit März 2014 begleitet das ALOM-FrauenTrainigsZentrum die Soroptimistinnen des Bezirkes Rohrbach bei ihrer
Tätigkeit als Mentorinnen für zugewanderte Frauen. Mit viel Enthusiasmus und innovativen Ideen gelingt
es den Mitarbeiterinnen des Vereins, benachteiligten Frauen Hilfe beim Start in einen neuen Lebensabschnitt zu
gewähren. Besonders in einem Grenzbezirk wie Rohrbach - mit seinen zwei Außengrenzen - ist diese mit
viel Engagement gewährte Unterstützung von Frauen für Frauen besonders wertvoll und wichtig.
Aktuelle Projekte:
- „Vielfalt Nutzen Lernen“ – wie gemeinsames Lernen auf dem Land gelingen kann
- „Sorores Mentoring“ – ein interkulturelles Mentoringprogramm
- „EDV-Basisbildung, Bildungsberatung, Berufsorientierung und Bewerbungstraining“
- „Mitfahrbörse für den Berufsverkehr“
|