Europäischer Mediengipfel rückt Lech ins Rampenlicht

 

erstellt am
11. 12. 14
10.00 MEZ

Lech (promedia) - Drei Tage lang diskutierten im Rahmen des 8. Europäischen Mediengipfels in Lech am Arlberg Entscheidungsträger und Meinungsmacher zu aktuellen wirtschaftspolitischen Fragestellungen. Im Zentrum standen dabei vor allem die Beziehungen zwischen Russland und der EU vor dem Hintergrund der aktuellen Krise. Neben Chefredakteuren renommierter Medienhäuser, EU-Parlamentariern, dem russischen Botschafter und namhaften Wirtschaftsexperten, erhielten auch insgesamt 35 Studenten von knapp 20 Universitäten und Fachhochschulen die Möglichkeit, am exklusiven Forum teilzunehmen. Die Diskussionen in Lech sorgten erneut für Schlagzeilen über die Landesgrenzen hinaus.

Anlässlich der 8. Auflage des Europäischen Mediengipfels trafen sich Anfang Dezember wieder hochrangige Medienvertreter, Politiker und Unternehmer zum Gedankenaustausch im exklusiven Kreis. "Wer regiert Europa?" lautete die zentrale Frage, die schon am Eröffnungsabend für Diskussionsstoff sorgte. Der Vorarlberger Schriftsteller Michael Köhlmeier lieferte mit seiner Auftaktrede zum Zustand der Demokratie ein flammendes Plädoyer für mehr Partizipation und gegen die politische Lethargie. Im Anschluss wollte Der Standard-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid von den Diskutanten am von ihr moderierten Podium wissen, wie man den Menschen europäische Politik näherbringen könne. EU-Parlamentarier Michel Reimon und ORF-Korrespondent Raimund Löw verorteten ein Informationsdefizit, das zum Teil jedoch auch der Komplexität der Materie geschuldet sei. Grundsätzlich fehle es aber hierzulande noch am Bewusstsein einer europäischen Identität.

Mediendiskussion: Digital vs. Print
Am Freitagvormittag stand die traditionelle Mediendiskussion am Programm. Unter der Leitung von Astrid Zimmermann (Presseclub Concordia) diskutierten Florian Skrabal (Dossier) und Theresia Enzensberger (Krautreporter) als Vertreter der neuen Journalistengeneration, die vor allem digital in Erscheinung tritt und von etablierten Medienhäusern unabhängig agiert. Ihnen gegenüber standen Ingrid Broding (Falter) und Autor sowie Ex-Profil-Chefredakteur Christian Seiler als Proponenten der etablierten Printmediengilde. Ob die journalistische Zukunft nun weiter im Print oder doch im Internet liegt, blieb jedoch in der hitzig geführten Debatte, in die sich auch zahlreiche anwesende Journalisten einbrachten, offen.

Russischer Botschafter sorgt für Aufsehen
Höhepunkt des 8. Europäischen Mediengipfels war einmal mehr die politische Diskussion am Rüfikopf am Freitagabend. ARD-Wien Studioleiterin Susanne Glass moderierte das hochkarätig besetzte Podium. Vor allem der russische Botschafter in Wien, Sergej Netschajew, stand dabei im Zentrum der Aufmerksamkeit. Mit Sagern, wie "in der Ukraine handelt es sich um eine innenpolitische Krise" und "Russland ist keine Konfliktpartei in der Ukraine" stieß er auf großes Unverständnis bei den Mitdiskutanten, allen voran EU-Parlamentarier Eugen Freund und Süddeutsche-Expertin Kathrin Cahlweit. Zudem lieferten sich Journalist Herwig Höller, seines Zeichen Ukraine-Spezialist, und Politologe und Russland-Experte Gerhard Mangott einen heftigen Schlagabtausch. Die Diskussion wurde in den Medien viel zitiert und bewies einmal mehr den inhaltlichen Stellenwert, der dem Mediengipfel am Arlberg nun im achten Bestandsjahr zuerkannt wird.

Abschluss mit Minister und Wirtschaftstalk
Das Finale des Mediengipfels stand im Zeichen der wirtschaftlichen Folgen der aktuellen Sanktionen gegen Russland für Österreich. Am Podium unter der Leitung von NZZ-Chefredaktor Markus Spillmann waren der Leiter der Russland Delegation der EU, EVP-Parlamentarier Othmar Karas, sowie der scheidende IHS-Direktor Christian Keuschnigg. Zudem diskutierten der Generalsekretär der Industriellenvereinigung Christoph Neumayer und Telekom Austria CEO Hannes Ametsreiter. Tenor der hochkarätigen Runde: Die Krise belastet die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und Österreich sowie der EU. Und ein Ende sei leider nicht in Sicht. Zum Abschluss des Mediengipfels lud Die Presse-Chefredakteur Rainer Nowak Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter zur launigen Pressestunde, deren Inhalte in vielen österreichischen Medien zitiert wurden. Der Minister war unter anderem deshalb zum Mediengipfel gereist, um der Veranstaltung das Zertifikat "Green Meeting" zu verleihen. Damit ist der Europäische Mediengipfel am Arlberg das erste Green Event Vorarlbergs

Nachwuchsarbeit im Rahmen des Mediengipfels
Neben den bekannten Namen aus der Medienszene und politischen Schwergewichten bekam auch die Jugend am 8. Europäischen Mediengipfel ihren Platz. So wurden unter der Schirmherrschaft des Europäischen Parlaments und der wissenschaftlichen Leitung von Doris Dialer 20 StudentInnen von insgesamt 14 europäischen Universitäten die Möglichkeit gegeben, durch ein Stipendienprogramm in Lech mit dabei zu sein. Sie erhielten damit exklusiven Zugang zu einem hochkarätigen Netzwerk von Entscheidungsträgern. Weitere 15 angehende Journalisten von Hochschulen in Wien, Graz, Zürich und Luzern berichteten im Rahmen der Medienakademie unter der Leitung von NZZ.at Chefredakteur Michael Fleischhacker von der Veranstaltung. Sie bedienten neben den zum Event gehörenden Kanälen (www.mediengipfel.at) auch renommierte Medien wie Der Standard und NZZ mit Berichten aus Lech. Die jungen Journalisten erhielten so die Chance, sich vor den versammelten Kollegen zu etablieren und Kontakte zu großen Medienhäusern zu knüpfen.

Der Europäische Mediengipfel am Arlberg, der von der Kommunikationsagentur pro.media kommunikation 2007 initiiert wurde, wird neben der Lech Zürs Tourismus GmbH vor allem von der Telekom Austria Group, d. swarovski tourism services gmbh sowie von Medienpartnern, wie dem Verband der Auslandspresse in Österreich und Deutschland, ORF, APA - Austria Presse Agentur, news-aktuell, Der Standard, NZZ-Neue Zürcher Zeitung, Presseclub Concordia und Vorarlberger Medienhaus, getragen.

 

 

 

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