Linz (stadt) - Das Ausstellungsjahr 2015 beginnt Mitte März mit einer Ausstellung
über Mode und Kunst, die gemeinsam mit Gastkuratorin Ursula Guttmann im LENTOS entwickelt wird. Bei den alten
Fragen, wie die beiden Bereiche einander beeinflussen und ob Mode Kunst ist, hält sich Love & Loss nicht
auf. Vielmehr werden ähnliche Reaktionen auf die Umbrüche der Zeitgeschichte vor 25 Jahren untersucht:
Melancholie, schwarzer Humor und der Flirt mit dem Tod finden sich bei DesignerInnen wie bildenden KünstlerInnen
gleichermaßen. Ein Großteil der vielgestaltigen Entwürfe und Kunstwerke wird zum ersten Mal in
Österreich zu sehen sein.
Im Anschluss werden die Bildwelten von Cathy Wilkes den großen Saal einnehmen. Mit der Ausstellung setzt
das LENTOS nach Glam! die gelungene Zusammenarbeit mit Tate Liverpool fort. Nachdem die Solo-Präsentation
der 1966 in Nordirland geborenen Künstlerin dort im Frühjahr 2015 zu sehen ist, wird Wilkes mit der Linzer
Destination erstmals in Österreich ausgestellt. Im Anschluss wandert die Ausstellung weiter nach Mönchengladbach
ins Museum Abteiberg, dem dritten Partner dieser internationalen Kooperation. Wilkes war 2008 für den Tuner
Prize nominiert und 2013 in der Hauptausstellung der Biennale in Venedig vertreten.
Nach der erfolgreichen Themenausstellung Der nackte Mann nimmt sich das LENTOS 2015 wieder eines virulenten gesellschaftspolitischen
Themas an. Diesmal stehen Mütter im Fokus des bewährten Kuratorinnen-Trios, Sabine Fellner, Elisabeth
Nowak-Thaller und Stella Rollig. Der bewusst kritisch und mit einem Augenzwinkern gewählte Titel Rabenmütter.
Zwischen Kraft und Krise: Mütterbilder von 1900 bis heute weist auf die Bandbreite der bearbeiteten Themen
und die Erforschung von mehr als einem Jahrhundert hin. Masterpieces der klassischen Moderne sind ebenso zu erwarten
wie Highlights der jüngeren und zeitgenössischen Kunstgeschichte.
Der museumseigene Kunstbestand ist ganzjährig umfassend in elf Räumen des Obergeschoßes zu sehen.
Die 2013 entwickelte Ausstellung Die Sammlung mit fünf KünstlerInnenräumen und sechs von den Sammlungsleiterinnen
des Hauses gestalteten Räumen repräsentiert das Herzstück des LENTOS.
Ergänzt wird das Ausstellungsprogramm mit kleineren Präsentationen im Untergeschoß:
Den Anfang macht Latifa Echakhch, mit deren Ausstellung das LENTOS erneut beweist, dass es ein Garant für
die Wahrnehmung überaus erfolgreicher Newcomer ist. In wenigen Jahren hat die 1974 in Marokko geborene und
heute in der Schweiz lebende Künstlerin eine steile Karriere hingelegt. 2013 wurde sie mit dem Prix Marcel
Duchamp ausgezeichnet, woraufhin sie aktuell im Centre Pompidou Paris ausstellen kann. Jüngst wurde ihr der
Zurich Art Prize zugesprochen, für den Stella Rollig als Jury-Mitglied Echakhch nominiert hat.
Darüber hinaus wurde die Künstlerin von Phileas, einem philanthropischen Verein mit Sitz in Wien, der
aus privater Initiative zeitgenössische Kunst fördert, als Begünstigte ausgewählt. Als einziges
Projekt außerhalb der Bundeshauptstadt wurde ihre Ausstellung im LENTOS zur Förderung erkoren. Mit einem
hochdotierten Ankauf werden sowohl die Künstlerin als auch das Museum großzügig unterstützt.
Anschließend wird mit Neues in der Sammlung eine Auswahl von Neuankäufen und Schenkungen seit 2013 präsentiert.
Darunter eine bedeutende 24-teilige Fotografieserie von Peter Weibel aus frühen 1970er Jahren und eine großformatige
Fotografie von Nilbar Güres,, der Gewinnerin des Msgr. Otto Mauer Preises 2014, um nur zwei zu nennen.
Mit Bernhard Fuchs wird im Herbst 2015 einem gebürtigen Oberösterreicher, der längst über die
Landesgrenzen hinaus etabliert ist, eine Einzelpräsentation gewidmet. Die Ausstellung ist eine Koproduktion
mit dem Josef Albers Museum in Bottrop, wo Fuchs bereits im Sommer 2014 präsentiert wurde. Nach Bottrop wird
die Fotoserie Waldungen – fünfzig Landschaftsaufnahmen aus dem Mühlviertel – auch in Linz zu sehen sein.
Die Gegend seiner Herkunft ist seit jeher ein zentrales Thema in der Arbeit des Fotografen, der seit langem in
Düsseldorf lebt.
Das NORDICO nimmt gemeinsam mit dem OÖ Landesmuseum das Gedenkjahr 2015 zum Anlass, sich mit der Besatzungszeit
von 1945 bis 1955 auseinander zu setzen. Die Ausstellung Geteilte Stadt im Stadtmuseum fokussiert ihren Blick auf
Linz und auf das Leben in einer Stadt mit zwei Zonen. Die Donau war die Demarkationslinie und trennte den amerikanischen
Süden vom russischen Norden. Neben kulturellen und industriellen Meilensteinen dieses Jahrzehnts wird in der
Ausstellung vor allem der Alltag der LinzerInnen in den Mittelpunkt gerückt. Mit der Ausstellung liefert das
Stadtmuseum erneut einen der zentralen Beiträge zum Thema „Donau“, das auch als touristisches Schwerpunktthema
fortgeführt wird.
Im Herbst wird das Stadtmuseum an die nicht nur bei jungen BesucherInnen beliebte Reihe der Archäologie-Präsentationen
anknüpfen. Stadtarchäologe Erwin M. Ruprechtsberger setzt die neuesten Funde und Erkenntnisse seiner
Forschungen und Grabungen in Szene. Darunter das berühmte, rund 800 Jahre alte Schwert, das 2010 im Linzer
Donauschotter gefunden wurde. Es stammt aus der Kreuzritterzeit und wird erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
Das ganze Jahr über sind in 100% Linz alltägliche, rare und kuriose Objekte aus allen Sammlungssparten
ausgestellt, die sich zu einem Kaleidoskop von Geschichte und Gegenwart dieser Stadt fügen.
Informationsunterlage zum Programmgespräch der Museen der Stadt Linz mit Vizebürgermeister Bernhard Baier,
Kulturdirektor Julius Stieber, Stella Rollig, Künstlerische Direktorin der Museen der Stadt Linz, Gernot Barounig,
Kaufmännischer Direktor der Museen der Stadt Linz, und Andrea Bina, Leiterin des NORDICO Stadtmuseum Linz,
zum Thema "Hallo 2015".
|