Forschung und Innovation standen im Mittelpunkt eines Gesprächs von LH Niessl und KO Christian
Illedits mit Wolfgang Burtscher, stellvertretender Generaldirektor der GD Forschung und Innovation der Europäischen
Kommission
Brüssel/Eisenstadt (blms) - Forschung und Innovation standen im Mittelpunkt eines Gespräches,
das Landeshauptmann Hans Niessl und Klubobmann Christian Illedits bei ihrem zweitägigen Arbeitsbesuch mit
Dr. Wolfgang Burtscher führten. Der gebürtige Vorarlberger ist stellvertretender Generaldirektor in der
Generaldirektion Forschung und Innovation der Europäischen Kommission und in dieser Funktion für das
EU-Förderprogramm Horizon 2020, dem größten transnationalen Programm für Forschung und Innovation,
mitverantwortlich. Von 2014 bis 2020 steht ein Budget von knapp 80 Milliarden Euro zur Verfügung. Dieses Programm
wolle man „anzapfen, um zusätzlich zu den 750 Millionen an Förderungen, die dem Burgenland bis 2020 zur
Verfügung stehen, weitere Forschungsmillionen ins Burgenland zu holen. „Das Gespräch mit Dr. Wolfgang
Burtscher war sehr wichtig für das Burgenland. Wir wollen in Zukunft auf noch mehr Forschung und Innovation
setzen, um noch mehr Jobs für Burgenländerinnen und Burgenländer im Land zu schaffen“, so Niessl.
Höchste Priorität habe auch der Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit.
Im Gespräch mit Burtscher stellten Niessl und Illedits die vor kurzem präsentierte FTI-Strategie Burgenland
2025 vor. „Dabei geht es um die nachhaltige Erhöhung der Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationskraft im
Burgenland, um mittel- und langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Burgenland abzusichern
und zu verbessern“, so Niessl. Neben der Steigerung der Forschungsquote gehe es auch darum, Wertschöpfung
und in Folge hochwertige Arbeitsplätze für Burgenländerinnen und Burgenländer im Burgenland
zu schaffen. „Ziel ist, die Forschungsquote von derzeit 0,76 Prozent des BIP auf 1,7 bis 2,1 Prozent anzuheben
Das geht natürlich nur in kleinen Schritten“, so Niessl. Dabei setzt man auf angewandte Forschung, an deren
Ende Produkte stehen sollen, die im Burgenland erzeugt werden und somit Arbeitsplätze schaffen.
Niessl betonte in diesem Zusammenhang einmal mehr, wie wichtig die beschlossene Einstufung des Burgenlandes in
den Förderstatus „Übergangsregion“ sei. „Wir grenzen an mehrere neue EU-Länder und würden durch
das abrupte Gefälle der Förderkulisse den Aufstieg des Burgenlandes bremsen. Das würde die bisherigen
Förderungen und Maßnahmen ad absurdum führen", so der Landeshauptmann.
Burtscher: „Aufholprozess des Burgenlandes ist beeindruckend“
Burtscher zeigte von den ambitionierten Vorhaben des Burgenlandes bei Forschung, Entwicklung und Innovation
ebenso beeindruckt wie vom bereits bis dato erfolgreichen Aufholprozess des Burgenlandes und stellte unterstützende
Beratung in Aussicht, um „Fördergelder aus Brüssel abzuholen“.
„In der Burgenländischen Innovationsstrategie steht viel Gutes. Die Schwerpunkte sind gut gesetzt. Wir wissen,
dass es eine sehr starke Korrelation zwischen Forschung, Innovation und Entwicklung mit Wachstum und Arbeitsplätzen
gibt“, betont der Experte, der das Burgenland auf einem guten Weg sieht.
Illedits: „Gemeinsam mit Partnern grenzüberschreitende Projekte entwickeln“
Das Förderprogramm Horizon 2020 zielt schwerpunktmäßig auf die Förderung grenzüberschreitender
Projekte. Die Zusammenarbeit mit Universitäten in benachbarten Ländern soll forciert werden, erläutert
Niessl. „Um Mittel aus den Fördertöpfen auszulösen, gilt es nun, in einem nächsten Schritt
gemeinsam mit Partnern Projekte zu entwickeln“, ergänzt Illedits. Mögliche Projektfelder sieht Illedits
bei Sozial- und Gesundheitsberufen und bei erneuerbarer Energie.
Die Förderquote für „Forschungs- und Innovationsmaßnahmen“ im Programm Horizon 2020 beträgt
100 Prozent der gesamten erstattungsfähigen Projektkosten, dazu zählen die direkten und indirekten Kosten.
Die Förderquote für „Innovationsmaßnahmen“ beträgt grundsätzlich 70 % der gesamten erstattungsfähigen
Projektkosten (100 % für gemeinnützige Organisationen). Für die indirekten Kosten gibt es eine einheitliche
Pauschale von 25 Prozent der direkten erstattungsfähigen Kosten. Auch für diese Pauschale gilt die Förderquote
von 70 beziehungsweise 100 Prozent.
Niessl bei der 109. Plenartagung des EU-Ausschusses der Regionen
Am 04.12. nahm Landeshauptmann Hans Niessl an der 109. Plenartagung des Ausschusses der Regionen teil. Debattiert
wurde unter anderem über die europäische Migrations- und Nachbarschaftspolitik und darüber, wie
man Europa seinen Bürgern näher bringen könnte.
Niessl vertritt das Burgenland im EU-Ausschuss der Regionen. Sein Vertreter ist Landtagsabgeordneter KO Christian
Illedits.
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