AKH Wien: Neueste Lasertechnik

 

erstellt am
22. 12. 14
10.00 MEZ

Femtosekundenlaser für Augenheilkunde
Wien (akh) - Im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien - Medizinischer Universitätscampus werden pro Jahr über 600 Hornhautoperationen durchgeführt. Dabei kommt den Patientinnen und Patienten seit Dezember 2014 die neueste Lasertechnologie zu Gute. Ein Femtosekundenlaser ermöglicht noch präzisere Hornhautschnitte mit beliebigen Schnittprofilen. So kann beispielsweise bei einer Hornhauttransplantation bei einer Schnitttiefe von 0,5 Millimeter eine exakte Stufenform angelegt werden. Das bringt entscheidende Vorteile für die Größe der Berührungsfläche zwischen der eigenen Hornhaut und dem Transplantat und damit für den Heilungsverlauf.

Bei sogenannten lamellären Hornhauttransplantationen - hier wird nur eine Schicht der Hornhaut ersetzt - bietet der Femtosekundenlaser völlig neue operative Möglichkeiten, die bis dato nicht durchgeführt werden konnten. Weitere Einsatzgebiete sind Hornhautschnitte zur Korrektur von Hornhautverkrümmungen, das Schneiden von Hornhauttaschen zum Einsetzen von Ringsegmenten in die Hornhaut, das Abtragen von Hornhautnarben und Schnitte im Rahmen einer LASIK (Laser-in-situ-Keratomileusis), bei der die Linse zur Korrektur von Fehlsichtigkeit mittels eines Excimer-Lasers (niederenergetischer als der Femtosekundenlaser) behandelt wird. Für die hauseigene Hornhautbank können mit dem Femtosekundenlaser außerdem extrem dünne Hornhauttransplantate, die unter einem zehntel Millimeter dick sind, erstellt werden.

Darüber hinaus findet der Femtosekundenlaser Anwendung bei Kataraktoperationen (Grauer Star). Bestimmte operative Schritte bei Kataraktoperation, wie zum Beispiel die chirurgische Öffnung der Linsenkapsel, können von diesem Gerät mit höchster Präzision übernommen werden. Pro Jahr werden im AKH Wien durchschnittlich 4.300 Kataraktoperationen durchgeführt.

Der hochenergetische Femtosekundenlaser ist in der Lage, biologisches Gewebe mit bisher ungekannter Präzision zu schneiden. Die hohe Energie erreicht er, indem er das Licht nicht kontinuierlich sondern in Portionen - sogenannten Pulsen - ausstrahlt. Ein pulsierender Laser ist umso energiereicher, je kürzer die Pulse sind. Beim Femtosekundenlaser liegt die Dauer im Bereich von Femtosekunden (10 hoch -14s). Für die Anschaffung des Femtosekundenlasers haben AKH Wien und MedUni Wien gemeinsam 630.000 Euro investiert.

 

 

 

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