Anschober: Breite politische Allianz gegen ein
 Atommüll-Endlager an Österreichs Grenzen –

 

erstellt am
17. 12. 14
10.00 MEZ

Der zu OÖ näheste Standort Boletice wurde schon im Mai offiziell auf die Ersatz-Standort-Liste verbannt
Linz (lk) - Im neuen Konzept für die Behandlung von radioaktiven Abfällen und abgebrannten Brennelementen der Tschechischen Republik sind sieben Standorte für ein mögliches Endlager ab dem Jahr 2060 verblieben: Cihadlo, Kravi Hora, Hradek, Horka, Certovka, Brezovy potok und Magdalena.

Im Konzept explizit festgehalten: Die Standorte werden nach der größten Zustimmung der Bevölkerung gewählt. Aus diesem Grund wird die neue Suche auf jene Standorte konzentriert, wo sich schon kerntechnische Anlagen befinden, bspw. AKW Dukovany oder ehemalige Uranminen.

Alle jemals gefundenen möglichen Standorte, einschließlich des Standortes Boletice, werden für Ersatzstandorte gehalten, wenn aus den aktuellen Standorten keiner ausgewählt werden kann.

Als der Standort Boletice – auch auf Druck von OÖ durch LR Anschober – von der Liste der möglichen Standorte gestrichen und nur mehr auf die Ersatz-Liste gestellt wurde, hat LR Anschober klar kommuniziert: Wachsam bleiben! Denn die Suche Tschechiens nach einem Standort für ein Atommüll-Endlager hat schon etliche Schleifen genommen: Nicht die Geologie der Standorte war oft ausschlaggebend, sondern eine möglichst hohe Zustimmung der Bevölkerung zu einem Endlager.

In Boletice ist jedoch beides nicht der Fall, es gibt großen Widerstand von NGOs und Bevölkerung.

LR Anschober: „Der Plan, große Mengen hochgefährlicher, hunderttausende Jahre strahlender Substanzen in Nähe unserer Grenze unterirdisch zu lagern, darf niemals Wirklichkeit werden - es müssen alle politischen und rechtlichen Hebel genützt werden um das zu verhindern. Das Aus des Standorts Boletice ist für OÖ ein großer Erfolg. Der Widerstand gegen weitere grenznahe Standorte muss aber insgesamt weitergeführt werden.

Dazu läuft schon einiges: Von Oberösterreich und Niederösterreich geht die politische Offensive gegen ein Endlager in Tschechien aus – erst 12.12. wurden in einer gemeinsamen Pressekonferenz die aktuelle Lage, der neueste Entwurf des Konzepts für die Behandlung von radioaktiven Abfällen und abgebrannten Brennelementen sowie weitere Maßnahmen vorgestellt – mittlerweile hat sich auch die Bundesregierung dem Kampf angeschlossen. Eine gemeinsam beauftragte Studie an der JKU Linz zeigt die möglichen rechtlichen Handlungsschritte gegen ein Endlager an unserer Grenze auf, die von OÖ und NÖ zu gegebener Zeit gemeinsam umgesetzt werden.“

Und Südböhmen hat sich bei der Regierungskonferenz mit Oberösterreich vergangene Woche dezidiert gegen ein Endlager auf seinem Gebiet ausgesprochen.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at