LH Kaiser: ÖBB ist größter Investor in Kärnten, schafft und sichert Wertschöpfung
und Arbeitsplätze – Enorme Chancen durch Baltisch-Adriatische Achse für ganz Europa
Klagenfurt (lpd) - Die ÖBB investieren in Kärnten massiv in die Schieneninfrastruktur, schaffen
und sichern damit auch Wertschöpfung und hochwertige Arbeitsplätze. Bereits Anfang Jänner starten
die Bauarbeiten zur Herstellung der rund 6,1 Kilometer langen Tunnelkette Granitztal bei St. Paul im Lavanttal,
bis 2020 sollen die Rohbauarbeiten um rund 140 Mio. Euro abgewickelt werden. Landeshauptmann Peter Kaiser zeigt
sich erfreut über diesen weiteren großen Schritt im Zukunftsprojekt Koralmbahn. Er dankt den ÖBB
als größtem Investor in Kärnten, der hier allein heuer 170 Mio. Euro für die Erneuerung und
den Neubau von Infrastrukturanlagen aufgewendet hat.
„Die Koralmbahn ist Teil eines großartigen europäischen Projektes – der Baltisch-Adriatischen Achse.
Sie vernetzt Länder, Regionen, Städte, die Häfen der Nordsee und Adria und vor allem verbindet sie
Menschen. Sie wird enorme wirtschaftliche und logistische Chancen eröffnen und Europa als gesamtes stärken“,
ist Kaiser überzeugt. Er freut sich, dass im ersten Quartal 2015 nicht nur die großen Bauarbeiten der
ÖBB im Bereich Jaun-, Granitz- und Lavanttal beginnen, sondern auch in St. Kanzian sowie zwischen Klagenfurt
und Althofen Bauarbeiten für die Koralmbahn am Programm stehen. Laut Vorstandsdirektor Franz Bauer von der
ÖBB-Infrastruktur AG bedeutet dies ein Bauvolumen von insgesamt 300 Mio. Euro. Bis 2019 fließen laut
ÖBB sogar rund 1,7 Milliarden Euro nach Kärnten, um moderne Schieneninfrastrukturen zu errichten. Der
Landeshauptmann hebt auch die Bemühungen der ÖBB hervor, die Bahnhöfe und Haltestellen barrierefrei
und komfortabler zu machen.
Kaiser geht aber auch auf die Bahnstrecke entlang des Wörthersees ein. Durch die Koralmbahn und die unbedingt
notwendige stärkere Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene werde es auch dort zu einem
intensiveren Bahnverkehr kommen. „Die Bevölkerung muss bestmöglich vor den Auswirkungen, insbesondere
einer weiter zunehmenden Lärmbelastung geschützt werden“, betont er. Gegenüber der Bundesregierung
setze man sich dafür ein, die vor Jahren getroffene Entscheidung für die Wörthersee-Trasse 2, die
mit 52 Bürgerinitiativen zustande gebracht wurde, in die Ziel-Planungen der ÖBB ab 2024 bis 2040 hineinzubekommen.
Wichtig sei es, die Co-Finanzierungen durch die EU auch schon für die Planungen sowie für die Lärmschutzmaßnahmen
zu erreichen.
Die Tunnelkette Granitztal besteht aus drei Bauabschnitten. Während im Granitztal selbst der Tunnelabschnitt
in offener Bauweise erfolgt, müssen die Tunnel Deutsch-Grutschen und Langer Berg in geschlossener Bauweise
errichtet werden. Der Granitzbach wird mit dem Tunnelbauwerk mittels einer speziellen Konstruktion überbrückt.
Das Tunnelsystem wird zweiröhrig und Verbindungs-Querschlägen rund alle 500 Meter ausgeführt. Im
Granitztal werden ein Lüftungsbauwerk und ein Rettungszugang eingerichtet. Die beiden Tunnelröhren werden
nach Abschluss der Stahlbetonarbeiten wieder eingeschüttet und das Gelände wird modelliert. Die Nordportale
befinden sich beim ehemaligen Basaltteich Kollnitz, einer aufgelassenen und letztlich zugeschütteten alten
Steinbruchanlage. Im Süden erreichen die beiden Tunnelröhren zwischen Eis und St. Radegund wieder die
Oberfläche. Der Abschnitt bis zur Jauntalbrücke und darüber hinaus befindet sich derzeit in der
Detailplanung.
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