Koralmbahn: ÖBB starten mit Tunnelkette Granitztal
 weiteres Millionenprojekt in Kärnten

 

erstellt am
17. 12. 14
10.00 MEZ

LH Kaiser: ÖBB ist größter Investor in Kärnten, schafft und sichert Wertschöpfung und Arbeitsplätze – Enorme Chancen durch Baltisch-Adriatische Achse für ganz Europa
Klagenfurt (lpd) - Die ÖBB investieren in Kärnten massiv in die Schieneninfrastruktur, schaffen und sichern damit auch Wertschöpfung und hochwertige Arbeitsplätze. Bereits Anfang Jänner starten die Bauarbeiten zur Herstellung der rund 6,1 Kilometer langen Tunnelkette Granitztal bei St. Paul im Lavanttal, bis 2020 sollen die Rohbauarbeiten um rund 140 Mio. Euro abgewickelt werden. Landeshauptmann Peter Kaiser zeigt sich erfreut über diesen weiteren großen Schritt im Zukunftsprojekt Koralmbahn. Er dankt den ÖBB als größtem Investor in Kärnten, der hier allein heuer 170 Mio. Euro für die Erneuerung und den Neubau von Infrastrukturanlagen aufgewendet hat.

„Die Koralmbahn ist Teil eines großartigen europäischen Projektes – der Baltisch-Adriatischen Achse. Sie vernetzt Länder, Regionen, Städte, die Häfen der Nordsee und Adria und vor allem verbindet sie Menschen. Sie wird enorme wirtschaftliche und logistische Chancen eröffnen und Europa als gesamtes stärken“, ist Kaiser überzeugt. Er freut sich, dass im ersten Quartal 2015 nicht nur die großen Bauarbeiten der ÖBB im Bereich Jaun-, Granitz- und Lavanttal beginnen, sondern auch in St. Kanzian sowie zwischen Klagenfurt und Althofen Bauarbeiten für die Koralmbahn am Programm stehen. Laut Vorstandsdirektor Franz Bauer von der ÖBB-Infrastruktur AG bedeutet dies ein Bauvolumen von insgesamt 300 Mio. Euro. Bis 2019 fließen laut ÖBB sogar rund 1,7 Milliarden Euro nach Kärnten, um moderne Schieneninfrastrukturen zu errichten. Der Landeshauptmann hebt auch die Bemühungen der ÖBB hervor, die Bahnhöfe und Haltestellen barrierefrei und komfortabler zu machen.

Kaiser geht aber auch auf die Bahnstrecke entlang des Wörthersees ein. Durch die Koralmbahn und die unbedingt notwendige stärkere Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene werde es auch dort zu einem intensiveren Bahnverkehr kommen. „Die Bevölkerung muss bestmöglich vor den Auswirkungen, insbesondere einer weiter zunehmenden Lärmbelastung geschützt werden“, betont er. Gegenüber der Bundesregierung setze man sich dafür ein, die vor Jahren getroffene Entscheidung für die Wörthersee-Trasse 2, die mit 52 Bürgerinitiativen zustande gebracht wurde, in die Ziel-Planungen der ÖBB ab 2024 bis 2040 hineinzubekommen. Wichtig sei es, die Co-Finanzierungen durch die EU auch schon für die Planungen sowie für die Lärmschutzmaßnahmen zu erreichen.

Die Tunnelkette Granitztal besteht aus drei Bauabschnitten. Während im Granitztal selbst der Tunnelabschnitt in offener Bauweise erfolgt, müssen die Tunnel Deutsch-Grutschen und Langer Berg in geschlossener Bauweise errichtet werden. Der Granitzbach wird mit dem Tunnelbauwerk mittels einer speziellen Konstruktion überbrückt. Das Tunnelsystem wird zweiröhrig und Verbindungs-Querschlägen rund alle 500 Meter ausgeführt. Im Granitztal werden ein Lüftungsbauwerk und ein Rettungszugang eingerichtet. Die beiden Tunnelröhren werden nach Abschluss der Stahlbetonarbeiten wieder eingeschüttet und das Gelände wird modelliert. Die Nordportale befinden sich beim ehemaligen Basaltteich Kollnitz, einer aufgelassenen und letztlich zugeschütteten alten Steinbruchanlage. Im Süden erreichen die beiden Tunnelröhren zwischen Eis und St. Radegund wieder die Oberfläche. Der Abschnitt bis zur Jauntalbrücke und darüber hinaus befindet sich derzeit in der Detailplanung.

 

 

 

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