Initiative "Oberösterreichs attraktive Arbeitgeber"

 

erstellt am
16. 12. 14
10.00 MEZ

Innovativer Quick Check hilft Unternehmen bei der Bewertung ihrer Arbeitgeber-Qualitäten
Linz (lk) - Während es vor allem für kleine und mittlere Unternehmen künftig schwieriger wird, geeignete Fachkräfte zu finden, steigt die Bedeutung des Arbeitgeber-Images bei den Bewerberinnen und Bewerbern. Aus diesem Grund hat Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl die Initiative "Oberösterreichs attraktive Arbeitgeber" gestartet. In einem Pilotprojekt haben sich zwölf Unternehmen in den Bezirken Urfahr-Umgebung und Braunau mit ihren Aktivitäten rund um das Thema Employer Branding auseinandergesetzt und Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung der eigenen Arbeitgebermarke erarbeitet. Aus den Erkenntnissen und Erfahrungen im Pilotprojekt wurden drei Unterstützungsangebote entwickelt, die nun allen Unternehmen kostenlos zur Verfügung stehen. "Dazu gehört ein innovativer ‚Quick Check', mit dem jedes Unternehmen rasch eine unmittelbare Einschätzung der eigenen Stärken und der Handlungsfelder in Bezug auf die Arbeitgeber-Attraktivität bekommt", erklärt Wirtschafts-Landesrat Strugl.

Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl: Attraktive Arbeitgeber finden leichter Fachkräfte: Service-Angebot zur Entwicklung einer Arbeitgebermarke
Auch wenn gegenwärtig steigende Arbeitslosigkeit vorherrscht - im Jahr 2020 werden alleine in Oberösterreichs Wirtschaft bis zu 44.000 Fachkräfte fehlen. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen im ländlichen Raum spüren das, weil Großbetriebe und der Zentralraum Arbeitskräfte absaugen. "Vor diesem Hintergrund ist es gerade für diese Unternehmen besonders wichtig, sich in der Region als attraktive Arbeitgeber zu präsentieren", sagt Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl zur Motivation für seine Initiative "Oberösterreichs attraktive Arbeitgeber". "Wir wollen den Unternehmen aufzeigen, wie wichtig dieses Employer Branding für sie ist und sie gleichzeitig unterstützen, Know-how in dieser Disziplin aufzubauen", so Strugl. "Eine starke Arbeitgebermarke fördert Mitarbeiterzufriedenheit, Produktivität und Innovationsgeist."

Erfolgreiches Pilotprojekt in Braunau und Urfahr-Umgebung
In einem ersten Schritt wurde ein Fragebogen zur Selbstbewertung entwickelt, mit dem Unternehmen gegenwärtige und geplante Inhalte und Aktivitäten beurteilen und Handlungsfelder ableiten können. Zwölf Pilot-Unternehmen in den Bezirken Urfahr-Umgebung und Braunau haben den Fragebogen bearbeitet. Zudem wurde mit diesen Unternehmen jeweils ein Reflexionsworkshop durchgeführt, in dem die Erkenntnisse der Unternehmen besprochen und Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung der Arbeitgebermarke diskutiert wurden.

Leitfaden mit Best-Practice-Beispielen & Servicekatalog mit Fördermöglichkeiten
Aufbauend auf den Erkenntnissen in den Pilot-Unternehmen ist eine Informationsbroschüre entstanden. Sie bietet Hintergrundinformationen zum Thema Employer Branding und Best-Practice Beispiele von Unternehmen, die mit sehr individuellen, bedarfsgerechten Aktivitäten zur Gewinnung und Bindung von Fachkräften erfolgreich sind.

"Darüber hinaus steht ein umfangreicher Katalog zur Verfügung, der zahlreiche Service-, Informations- und Förderaktivitäten seitens des Landes OÖ, der Wirtschaftskammer Oberösterreich, der OÖ. TMG sowie des AMS beinhaltet", informiert Wirtschafts-Landesrat Strugl. Gut besucht waren in den beiden Pilot-Bezirken Braunau und Urfahr-Umgebung auch die Unternehmerdialoge zum Thema "Entwicklung einer starken Arbeitgebermarke". Diese dienen der Information, Diskussion, dem Erfahrungsaustausch und der Förderung der regionalen Vernetzung.

Innovativer Quick Check zur Selbstdiagnose kostenlos für alle Unternehmen
Ganz zentral beim Thema Employer Branding sind eine aktive Herangehensweise und die Besinnung auf die eigenen Stärken. Unabhängig von Region oder Branche gibt es überall viele Unternehmen, die sich bereits jetzt erfolgreich als Arbeitgeber positioniert haben. "Der innovative Quick Check, der aus dem Fragebogen im Pilotprojekt heraus entwickelt wurde, ist ein äußerst praktisches, einfaches Tool zur Selbsteinschätzung, das konkrete Anregungen im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe geben soll", sagt Wirtschafts-Landesrat Strugl. Gerade in den Pilot-Unternehmen hat sich gezeigt, dass es oft kleine Stellschrauben sind, an denen ein Unternehmen drehen kann. Der Quick Check kann online durchgeführt werden und gibt automatisiert einen ersten Überblick über die eigene Stärken und den unmittelbaren Handlungsbedarf. Bewertet werden beispielsweise die Attraktivität der Arbeitgeberleistungen im Vergleich zu den Mitbewerbern und die Rahmenbedingungen im Unternehmen. Zusätzlich bietet der Quick Check "10 Gebote für die Entwicklung einer starken Arbeitgebermarke" und damit auch erste Ansatzpunkte für konkrete Verbesserungen.

Beratungsangebot der TMG
Auch die Placement Promotoren der OÖ Technologie- und Marketinggesellschaft (TMG) geben interessierten Unternehmen in ganz Oberösterreich gerne zur Initiative Auskunft. Die Placement Promotoren bieten One-Stop-Beratung bei fachkräftebezogenen Förder- und Kooperationsfragestellungen.

Web-Hinweis
Sämtliche Serviceunterlagen - Leitfaden, Servicekatalog und Quick Check - stehen unter http://www.arbeitsplatz-oberoesterreich.at kostenlos zur Verfügung, ebenso findet sich dort der Kontakt zu den Placement Promotoren.


Birgit Wolfmair, Geschäftsführerin Wolfmair Beschichtungs Ges. m. b. H : Pilotprojekt zeigt: "Wir sind ein attraktiver Arbeitgeber"
"Wir haben Vieles instinktiv richtig, aber oft planlos und ohne Konzept gemacht", fasst Birgit Wolfmair eine wichtige Erkenntnis aus dem Projekt Employer Branding zusammen. "Die Analyse hat gezeigt, dass wir ein attraktiver Arbeitgeber sind, aber auch, wo Handlungsbedarf besteht. Als kleiner Betrieb dürfen wir den Anschluss nicht verpassen und müssen uns genauso mit dem Thema auseinandersetzen wie ein Großunternehmen", sagt die Unternehmerin aus Goldwörth (Bez. Urfahr-Umgebung).
Im Umland des Linzer Zentralraums wird es vor allem für KMU immer schwieriger, sich im Fachkräfte-Wettbewerb gegen die Leitbetriebe im Ballungsraum zu behaupten. Ein Grund: das schlechte Image der Lehrausbildung. "Ein junger Mensch, der sich für eine Lehre entscheidet, muss das Gefühl haben können, dass ihm damit alle Möglichkeiten offen stehen", ist Wolfmair überzeugt.

Vorm Erfahrungsaustausch mit anderen Unternehmen profitiert
Besonders wertvoll war es für die Firmenchefin, sich im Projekt Employer Branding mit anderen Unternehmen auszutauschen und das Thema strukturiert zu bearbeiten. "Durch die Selbstbewertung ist mir zum ersten Mal richtig bewusst geworden, wo wir wirklich Handlungsbedarf haben und wo wir mit einfachen Mitteln Verbesserungen umsetzen können", sagt Birgit Wolfmair. Wichtig sei es für sie auch gewesen, zu erkennen, dass man als kleines Unternehmen das Rad nicht neu erfinden müsse. Dabei hat sich auch der Katalog mit Informations- und Fördermöglichkeiten als äußerst hilfreich erwiesen.

Es kommt nicht auf die Unternehmensgröße an
Attraktive Arbeitsbedingungen gibt es nicht nur in großen Unternehmen - davon ist Unternehmerin Wolfmair nach der Mitarbeit am Projekt Employer Branding überzeugt. "Karriere machen heißt, andere Aufgaben zu übernehmen und sich weiterzuentwickeln. Das kann man auch in einem kleinen Betrieb. Wichtig ist aber auch, dass die Umgebung, dass potenzielle Mitarbeiter/innen davon erfahren."

Zum Unternehmen
Die Wolfmair Beschichtungs Ges. m. b. H ist ein Spezialist für Oberflächentechnik mit Sitz in Goldwörth und beschäftigt 13 Mitarbeiter/innen.



Mag. Wilfried Blaschke, Personalleiter Berner GmbH: Mitarbeiter sind wertvolle Unternehmensbotschafter
Schon vor der Teilnahme am Pilotprojekt Employer Branding hat sich die Berner GmbH in Braunau als attraktiver Arbeitgeber positioniert. Besonderes Augenmerk legt das Unternehmen auf Gesundheit und Fitness seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und so werden beispielsweise ein kostenloser Obstkorb, Mineralwasser und Tee sowie ein Vitalmenü in der betriebseigenen Kantine angeboten, ebenso wie ergonomische Arbeitsplätze und ein Seminar zur Raucherentwöhnung.

"Wir haben in der Analyse festgestellt, dass wir bereits viele Zusatzleistungen anbieten, sie aber zu wenig offensiv kommunizieren", sagt Berner-Personalleiter Wilfried Blaschke. "Uns war gar nicht bewusst, dass viele Dinge, die für uns selbstverständlich sind, in anderen Unternehmen noch nicht so verbreitet sind." Daher lautet die Devise für das Employer Branding bei Berner: Tue Gutes und rede darüber!

Quick Check zeigte Potenzial auf
"Aber auch für uns wird die Suche nach Fachkräften immer aufwendiger, man muss mehr als nur einen Arbeitsplatz bieten, um hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bekommen", so Blaschke. Aufgrund der Erkenntnisse aus dem Quick Check wurden bereits einige Maßnahmen gesetzt, die dem Unternehmen die Fachkräfte-Suche erleichtern sollen. "Wir haben zum Beispiel unseren Auftritt auf einigen Karriere-Plattformen im Internet erweitert", erzählt Wilfried Blaschke. "Außerdem setzen wir auf die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Unternehmensbotschafter: Die Empfehlungsrate von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch bestehende steigt laufend an."

Zum Unternehmen
Die Berner GmbH ist ein Direktvertrieb für Handwerksbedarf mit Sitz in Braunau und beschäftigt rund 420 Mitarbeiter/innen.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at