Salzburg Research holt durch aktives Mitgestalten des europäischen Forschungsraums Geld
ins Bundesland zurück
Salzburg (salzburgresearch) - Österreich ist seit 1995 Mitglied in der Europäischen Union und
zählt dort zu den so genannten Nettozahlern. Unter anderem mit der Forschungsförderung lassen sich EU-Gelder
wieder zurück in die Heimat holen. Damit können der europäische Forschungsraum aktiv mitgestaltet
sowie Arbeitsplätze, Know-how und Innovationsvorsprung im Bundesland gesichert werden. Auch die Salzburg Research
Forschungsgesellschaft beteiligt sich intensiv an EU-Forschungsvorhaben und konnte über 20 Millionen Euro
an EU-Mitteln lukrieren.
Mit einem Nettobeitrag von maximal 0,31 Prozent der Wirtschaftsleistung liegt Österreich im Zeitraum 2014
bis 2020 an sechster Stelle der Nettozahler in der Europäischen Union - ex-aequo mit Frankreich und Großbritannien.
Im Jahr 2010 musste die Republik beispielsweise 677 Millionen Euro an Brüssel mehr überweisen, als an
Unterstützung zurückfloss. „Es geht aber nicht nur um’s Geld und das Zurückholen von Mitgliedsbeiträgen“,
sagt Siegfried Reich, Geschäftsführer der Salzburg Research Forschungsgesellschaft. „Im Fokus steht das
aktive Mitgestalten auf dem europäischen Forschungsparkett – mit dem Nebeneffekt, dass auch heimische Unternehmen
von diesem internationalen Know-how profitieren. Denn: Wettbewerbsfähigkeit setzt Innovationen voraus, und
Innovation basiert wiederum auf Forschung und Entwicklung.“
Über 20 Millionen Euro nach Salzburg zurückgeholt
„Seit 2000, dem Jahr unserer Gründung, hat sich die Salzburg Research Forschungsgesellschaft an insgesamt
67 EU-Projekten beteiligt, viele davon haben wir selbst koordiniert“, betont Geschäftsführer Siegfried
Reich. „Damit konnten wir in den vergangenen Jahren über 20 Millionen Euro an EU-Geldern wieder ins Bundesland
Salzburg holen. Mit etwa 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist dieses Ergebnis ein beachtlicher Erfolg für
das Forschungsinstitut.“
Die Beteiligung an EU-Forschung ermöglicht den internationalen Kompetenzaufbau in Europa. Dieses Know-how
fließt anschließend auch in nationale und regionale Projekte und Aufträge ein. „Die Beteiligung
in den europäischen Forschungsprogrammen bringt also nicht nur monetären Mehrwert für die Region.
Indirekt profitieren alle unsere Forschungspartner und Auftraggeber vom internationalen Know-how“, so Reich weiter.
„Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen nutzen diesen Wissensvorsprung. Damit leistet die
Forschungsgesellschaft maßgebliche Impulse zur Stärkung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts
Salzburg.“
Salzburg Research wurde in den vergangen 14 Jahren unter anderem für strategische Studien für die Europäische
Kommission beauftragt. Als Koordinator oder Forschungspartner war die landeseigene Forschungsgesellschaft an insgesamt
67 europäischen Forschungsvorhaben im 5., 6. und 7. Rahmenprogramm sowie weiteren Forschungsprogrammen der
EU beteiligt. Die Detailauswertung der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) für
das Bundesland Salzburg zeigt Salzburg Research gleich hinter der Universität Salzburg auf Platz zwei bei
den Beteiligungen im abgelaufenen 7. Forschungsrahmenprogramm.
Die Bandbreite der darin bearbeiteten Themen zeugt von der Interdisziplinarität des Forschungsinstituts sowie
die rasante Weiterentwicklung im Themenfeld der Informations- und Kommunikationstechnologie. Ein paar Beispiele:
IDIRA: Innovationen für Rettungskräfte
Das aktuelle Forschungsprojekt „IDIRA“ entwickelt ein System von Technologien und Richtlinien, das bei multinationaler
Katastrophenhilfe optimale Ressourcenplanung und Abläufe unterstützt – über nationale und organisatorische
Grenzen hinweg. Damit die Kommunikation zwischen den Hilfsorganisationen selbst dann reibungslos funktioniert,
wenn Funknetze und andere Kommunikationsinfrastruktur zusammenbrechen, haben die Forscher von Salzburg Research
ein innovatives System geschaffen: Mit „Wireless Gateways“ können selbst Laien rasch ein krisensicheres, lokales
Netzwerk zur Verfügung stellen. Damit können Einsatzleiter optimal den Informationsaustausch, die Ressourcenplanung
und Entscheidungsprozesse via Tablet-Computer organisieren. Die Kommunikation funktioniert webbasiert und georeferenziert,
alle Beobachtungen und Vorkommnisse können ganz einfach und vor Ort in eine digitale Karte eingetragen werden.
Das System bewies seine Einsatztauglichkeit im Jahr 2014 bei zahlreichen internationalen Katastrophenübungen.
CONFIDENCE: Preisgekrönte Technologie für Demenz-Kranke
Durch die zunehmende Alterung der Bevölkerung, steigt auch die Anzahl an Personen, die an Demenz erkranken.
Probleme, die im Zusammenhang mit dieser Krankheit entstehen, sind oftmals Orientierungslosigkeit oder andere kognitive
Wahrnehmungsstörungen. Informationstechnologien können hier wertvolle Hilfestellung bieten und Demenzkranke
bei ihren Aktivitäten außer Haus unterstützen und den Angehörigen ein gewisses Maß an
Sicherheit geben.
Das EU-Projekt CONFIDENCE entwickelt und erprobt seit 2012 in enger Zusammenarbeit von Forschung und Betreuungseinrichtungen
ein mobilitätssicherndes Assistenzservice, das persönliche Hilfeleistungen mit aktuellen Technologien
kombiniert. Demenzerkrankte können damit länger mobil und aktiv bleiben. Die Unterstützung des Systems
beginnt zu Hause, indem zum Beispiel an die Einnahme von Medikamenten erinnert wird oder Bekleidungstipps bei unterschiedlichem
Wetter und Informationen zum Weg für bevorstehende Termine gegeben werden. Das System bietet eine SOS-Funktion,
bei dem eine hinterlegte Alarmkette in Gang gesetzt wird. Eine Kalenderfunktion erinnert automatisch an Aufgaben
und Termine, und liest diese laut vor. Kann sich die betroffene Person nicht mehr selbständig orientieren,
wird sie per Knopfdruck nach Hause navigiert. Unterschiedliche Formen der Hilfestellung können angepasst auf
die jeweilige Situation in Anspruch genommen werden können. CONFIDENCE wurde im Herbst 2014 mit dem internationalen
AAL-Award ausgezeichnet.
IKS: Wirtschaftsreife Forschung führt zu Ausgründungen
Dass in derartigen internationalen Forschungsvorhaben der Nagel auf den Kopf getroffen wird, zeigt das abgelaufene
EU-Projekt IKS. Unter der Leitung von Salzburg Research wurden mehrere Software-Module für intelligentes Content-Management
erstellt. Aus dem Projekt sind zwei Apache Open Source-Softwarepakete hervorgegangen, die nun der Öffentlichkeit
und der Wirtschaft uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Außerdem haben sich mehrere Mitarbeiter
der Salzburg Research mit Hilfe dieser Technologie selbständig gemacht und mit dieser Ausgründung bereits
neue Arbeitsplätze im Bundesland geschaffen.
Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH
Salzburg Research ist ein unabhängiges Forschungsinstitut mit dem Schwerpunkt Informationstechnologien (IT).
Die Forschungsgesellschaft versteht sich als visionärer Ideengeber, verbindender Netzwerker und professioneller
Forschungspartner. Die Forschungslinien beraten in technischen IT-und Innovationsthemen und gestalten in nationalen
und internationalen Forschungsprogrammen sowie im Auftrag der Industrie.
Die Vision: Auf Basis ihrer international anerkannten Forschung und Entwicklung realisierte Salzburg Research Konzepte,
Lösungen und Vernetzungen, die dazu beitragen, Salzburg zu einer der führenden informations- und wissensbasierten
Regionen Europas zu machen.
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