Österreicher wohnen auf immer mehr Wohnfläche

 

erstellt am
29. 12. 14
10.00 MEZ

Steigende Ansprüche an Größe und Ausstattung der Wohnungen erhöhen Kosten für Wohnen – seit 1971 hat sich die Wohnfläche je Person fast verdoppelt
Wien (bettertogether) - Österreicher wohnen in immer größeren Wohnungen und Häusern. Gleichzeitig geht die Anzahl der Bewohner je Haushalt immer weiter zurück. Insgesamt stieg die durchschnittliche Wohnungsgröße von 1971 mit 69,3 qm auf 100,1 qm im Jahr 2013. Lebten 1985 noch durchschnittlich 2,67 Personen in einem Haushalt, so waren es 2013 nur noch 2,26 Personen. Das bedeutet, dass in Österreich aktuelle 44,3 qm Wohnfläche auf eine Person entfallen. 1971 lebte mit 23,1 qm eine Person auf fast halb so viel Fläche wie heute.

Michael Pisecky, Obmann der Wiener Fachgruppe der Immobilientreuhänder: "Mitgründe für den stetigen Anstieg des Anteils der Wohnkosten am gesamten Haushaltseinkommen sind der Wunsch nach immer mehr Wohnfläche pro Person sowie einer modernen Ausstattung. Um den Bedarf an Wohnfläche künftig decken zu können, sollte es zu einem gesellschaftlichen Umdenken kommen, denn viele Menschen leben derzeit in zu großen Wohnungen. Diese sind durch Altverträge oft sehr günstig. Dadurch wird jedoch eine Adaptierung auf dringend benötigte kleinere Wohnungen verhindert."

Lebte man 1971 durchschnittlich auf 69,3 qm, waren es 1981 bereits 77,4 qm und 1991 schon 85,2 qm. 2001 war eine durchschnittliche Wohnung 90,4 qm groß, 2011 93,4 qm und 2013 bereits 100,1 qm. Pisecky: "Maßgeblich für diesen Trend zu mehr Wohnfläche sind vor allem Einfamilienhäuser, aber auch bei Mietwohnungen ist das Mehr an Wohnfläche je Person deutlich erkennbar. In Wien liegt aufgrund der vergleichsweise geringen Anzahl an Einfamilienhäuser die durchschnittliche Wohnfläche bei lediglich 75,2 qm. Hier geht der Trend zu mehr Singlewohnungen, der den Bedarf an Wohnfläche je Person noch weiter ansteigen lässt. Gemeinnützige und private Bauträger haben längst auf diese Entwicklung reagiert und errichten in Wien viele kleinere Wohneinheiten."

Zusätzlich steigen auch die Ansprüche nach höherem Standard und günstiger Lage. Pisecky abschließend: "Der Wunsch nach einem Balkon oder einer Terrasse ist beinahe schon die Regel. Thermische Sanierungen um Heizkosten zu sparen, Bad und WC getrennt angelegt sowie eine sonnige, zentrale aber ruhige Lage, Grünblick und optimaler Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz folgen auf der Wunschliste. Wünsche, die aber auch in der Errichtung bzw. der Sanierung der Wohnflächen hohe Kosten verursachen und damit in auch in die Haushaltskosten einfließen."

Gleichzeitig zu diesen Kostenfaktoren steigt durch diverse Normen -wie etwa die Elektrotechnikverordnung, durch die der Vermieter sicherstellen muss, dass die elektrische Anlage der Wohnung den gesetzlichen Regeln entspricht oder die ÖNORM B 1300, welche die Objektsicherheitsprüfungen für Wohngebäude regelt - die Sicherheit der Mieter. Aber damit steigen auch hier die Kosten laufend weiter. Zahlen und Daten stammen aus der letzten Registerzählung sowie der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung 2013, der Mikrozensus-Wohnungserhebung, EU-SILC, der Gebäude- und Wohnungszählung sowie der Baumaßnahmen- und Wohnbaukostenstatistik der Statistik Austria.

immobilienwissen.at
"immobilienwissen.at" ist die Konsumentenplattform der Wiener Fachgruppe der Immobilientreuhänder. Interessierte erhalten dabei einfach, rasch und kostenlos Antworten von Wohnprofis (ausgewählte Makler, Immobilienverwalter oder Bauträger mit großer Erfahrung) auf individuelle Fragen. Diese können alle Themenbereichen rund ums Wohnen, vom Kauf oder der Miete von Wohnungen, Häusern oder Grundstücken bis zu alltäglichen Diskussionspunkten zwischen Mietern, oder Mieter und Vermieter betreffen.

 

 

 

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