UrlaubsEuro aufgrund höherer Inflation in Österreich mehr wert –In Übersee jedoch
wegen des schwachen Euros fast 10 Prozent weniger wert
Wien (bank austria9 - Der Wert des UrlaubsEuros für Österreicher zeigt im Winter 2014 keinen einheitlichen
Trend. „Im Durchschnitt ist der UrlaubsEuro im Winter 2014 zwar etwas mehr wert als vor einem Jahr, da Österreich
eine hohe Inflation hat“, analysiert Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der Bank Austria die aktuellste Berechnung
des UrlaubsEuros, ergänzt jedoch: „Der UrlaubsEuro bei Fernreisen ist jedoch in diesem Winter rund 10 Prozent
weniger wert.“ Dabei sind im Winter 2014 bei den beliebtesten Urlaubsdestinationen zwei unterschiedliche Tendenzen
feststellbar. Einerseits dürfte in den Euroländern der UrlaubsEuro im Durchschnitt an Wert im Vergleich
zu Österreich gewonnen haben – eine Folge der höheren Inflation in Österreich. Andererseits hat
der UrlaubsEuro in den Ländern, die nicht den Euro haben, für Österreicher an Wert verloren, da
der Euro deutlich abgewertet hat. „Der UrlaubsEuro profitierte in vielen Euroländern von der niedrigeren Inflation
als in Österreich, in den Nichteuroländern litt er unter der Abwertung des Euro“, fasst Stefan Bruckbauer
die Situation im Winter 2014 zusammen.
Unter den wichtigsten Urlaubsdestinationen der Österreicher bekommt der österreichische Urlauber derzeit
in Kroatien und Ungarn am meisten für seinen UrlaubsEuro. Auch in der Türkei, in Portugal, Griechenland,
Slowenien und Spanien erhält man erkennbar mehr als in Österreich „Auch wer seinen Winterurlaub in den
USA verbringt, kann noch immer trotz schwächerem Euro mit einer etwas höheren Kaufkraft für seinen
UrlaubsEuro als zuhause rechnen, wenn auch rund 10Prozent weniger als 2013“, so Bruckbauer. In vielen Ländern
Ost- und Südosteuropas ist der UrlaubsEuro ebenfalls deutlich mehr wert als in Österreich, allen voran
in Rumänien, Polen und Bulgarien. „In Griechenland ist der UrlaubsEuro diesen Winter erneut etwas mehr wert
als vor einem Jahr. Dies ist eine Folge der Stagnation der Preise in diesem Land“, so Bruckbauer.
In Übersee spielt die etwas höhere Inflation als in Österreich kaum eine Rolle beim Wertvergleich
für den UrlaubsEuro, hier ist die Wechselkursentwicklung wichtiger. „Die Abwertung des Euro 2014 reduzierte
den UrlaubsEuro in Übersee für den Touristen aus Österreich deutlich, rund 10 Prozent weniger bekommt
man heuer als noch vor einem Jahr“, so Bruckbauer. Vor allem in Asien, aber auch in Afrika verlor der Wert des
UrlaubsEuros deutlich, während sich der schwächere Euro weniger negativ in Süd- und Mittelamerika
bemerkbar machte, weil auch diese Währungen an Wert verloren haben. Im Durchschnitt ist der Unterscheid in
Ländern wie Mexiko, Brasilien oder der Dominikanischen Republik zum Vorjahr lediglich im Bereich von 2 Prozent.
Verbringt jemand den Winterurlaub im Vereinigten Königreich, so wird er heuer feststellen, dass der UrlaubsEuro
dort in etwa soviel wert ist, wie zuhause, vor einem Jahr war er noch 6 Prozent mehr wert. „Beim Winterurlaub in
London ist der UrlaubsEuro heuer in etwa soviel wert wie zu Hause in Österreich“, so Bruckbauer. Dies gilt
auch für einen Urlaub in Kanada.
Unverändert teuer ist weiterhin der Skiurlaub in der Schweiz, wo 100 UrlaubsEuro lediglich 72 Euro wert sind
– die Deflation in der Schweiz kann die starke Währung nicht ausgleichen. Alternativ zur Schweiz, aber auch
zu Österreich, würde der UrlaubsEuro bei einem Winterurlaub in Deutschland oder in Spanien etwas mehr
wert sein, allerdings möglicherweise wenig spürbar und zu wenig um die längere Anreise auszugleichen.
Definitiv weniger für seinen UrlaubsEuro als in Österreich bekommt man weiterhin in Irland und Schweden.
Abschließend weisen die Ökonomen der Bank Austria darauf hin, dass es sich um Durchschnittswerte handelt,
einzelne Regionen (wie etwa London als Zentralregion) können davon abweichen. Das Preisniveau bezieht sich
auf den Durchschnitt der Güter und Dienstleistungen in den einzelnen Ländern, einzelne Produkte (speziell
für Touristen) können davon deutlich abweichen. Daher wurde auch für die Ferndestinationen kein
Wert, sondern nur dessen Veränderung angegeben. Zudem ist die Tatsache, dass das Preisniveau in einigen Urlaubsländern
soviel günstiger als in Österreich ist, vor allem auf das hohe Einkommensniveau in Österreich zurückzuführen.
Würde Österreichs Preisniveau niedriger liegen, wäre auch das Einkommensniveau geringer und Urlaube
schwer leistbar.
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