Telekommunikationsunternehmen investieren bis zu 31 Millionen Euro
Eisenstadt (blms) - Auf Initiative der „Internetoffensive Österreich“ unterzeichneten Landeshauptmann
Hans Niessl und Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Franz Steindl mit den Vertretern der drei führenden Telekommunikationsanbietern
Österreichs, A1, T-Mobile und Drei, am 22.12. den Burgenland-Breitband-Pakt. Durch diesen Breitband-Pakt hat
das Burgenland bis 2019 eine flächendeckende Versorgung mit mindestens 100 MBit/s im gesamten Landesgebiet
sichergestellt. Von den Betreibern werden bis zu 31 Millionen Euro in den Breitbandausbau investiert. „Eine funktionierende
Breitbandinfrastruktur bildet das Fundament einer modernen Wissensgesellschaft und ist unverzichtbar für die
Nutzung von wirtschaftlichen Chancen und Perspektiven im digitalen Zeitalter. Eine soziale Herausforderung der
Gesellschaft ist es, die Chancengleichheit hinsichtlich der Verfügbarkeit von Breitbandinternet für alle
Bürgerinnen und Bürger in einer digitalen Welt zu sichern. Eine zukunftsorientierte Breitbandinfrastruktur
ist hierfür die Voraussetzung, denn Breitbandinternet steht für mehr Chancengerechtigkeit! Zudem ist
eine rasche operative Umsetzung Zielvorgabe, denn Stillstand bedeutet Rückschritt“, betonte Landeshauptmann
Hans Niessl.
Das Burgenland erklärt in diesem Pakt, konkrete Umsetzungsmaßnahmen, wie Baubewilligungen und baurechtliche
Maßnahmen, zu unterstützen und diese auch gemeinsam mit den Gemeinden zu koordinieren. „Breitband ist
ein Turbo für eine Volkswirtschaft, denn immerhin wird in der Europäischen Union bereits ein Viertel
des Wirtschaftswachstums und 40% der Produktivitätssteigerung auf Informations- und Kommunikationstechnologie
zurückgeführt. Deshalb ist Breitband-Internet für den Wirtschaftsstandort und für die Wettbewerbsfähigkeit
von zentraler Bedeutung. So schaffen wir die Basis für Wirtschaftswachstum, setzen Beschäftigungsimpulse
und verbessern - auch abseits von Ballungszentren und Top-Verkehrsrouten - die Chancen für kleine Unternehmen“,
zeigte sich Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Franz Steindl überzeugt.
Auf Seiten des Burgenlandes wird außerdem eine Koordinierungsstelle eingerichtet, um möglichst rasch
weitere Ausbauschritte in Abstimmung mit den Betreibern planen und in die Wege leiten zu können. Ein erstes
Kick-Off soll bereits im Jänner 2015 stattfinden. Dazu KO LAbg. Christian Illedits: „Nach intensiver Vorbereitungsarbeit
haben wir unser Ziel, das wir uns vor den Verhandlungen gesteckt haben, nämlich mit dem Ausbau bereits 2015
beginnen zu können, erreicht. Der burgenländische Breitband-Pakt ist österreichweit einzigartig
und ein kräftiger Impuls, um den Modernisierungskurs des Burgenlandes fortzusetzen. Wir liegen derzeit bei
der Internet-Versorgung im Bundesländervergleich im Durchschnitt, jetzt wollen wir ins Spitzenfeld gelangen.
Die Basis für den Breitband-Ausbau im Burgenland ist mit diesem 'Breitband-Pakt' gelegt. Jetzt gehe es um
die Koordinierung des Ausbaus und natürlich um die rasche Umsetzung. Wir wollen die Löcher auf der burgenländischen
Breitband-Landkarte rasch schließen, und die Prioritätenliste abarbeiten. Gestartet werden soll in jenen
Bereichen, in denen der Ausbau länger dauern wird. Dazu brauchen wir eine koordinierte Vorgehensweise zwischen
den Providern, dem Land und den Gemeinden. Wir werden alle finanziellen Mittel, die uns über den Breitband-Pakt,
die Breitband-Milliarde des Bundes und aus dem ELER-Programm zur Verfügung stehen, nützen.“
Jan Trionow, CEO von Hutchison Drei Austria und IOÖ-Vorstand, fügt hinzu: „Das Memorandum mit dem Burgenland
ist ein richtungsweisender Pakt mit Vorbildwirkung für ganz Österreich. Hervorzuheben ist insbesondere
auch der Ansatz der Kooperation zwischen Land und Betreibern. Stabile Breitbandkommunikation ist heute die Grundvoraussetzung,
um Forschung, Technologie und Innovation, aber auch um den Burgenland-Tourismus gezielt und langfristig weiter
zu stärken.“
Das Land Burgenland wird dadurch auch das Ziel der Digitalen Agenda für Österreich – nämlich bis
zum Jahr 2020 flächendeckende Übertragungsraten von mindestens 100 MBit/s sicherzustellen – bereits ein
Jahr früher erreichen können. Dazu Landeshauptmann Hans Niessl: „Kein Betrieb wird sich in einer Gemeinde
ansiedeln, wenn es kein vernünftiges Internet gibt. Kein Student kann in seiner Heimatgemeinde bleiben, wenn
er keine vernünftige Internetverbindung hat! Der Ausbau der Breitband-Infrastruktur im ländlichen Raum
sichert und garantiert zusätzliche qualitativ hochwertige Arbeitsplätze! Ich freue mich, dass mit der
heutigen Unterzeichnung die Zukunftschancen - insbesondere im ländlichen Raum - deutlich erhöht werden!
Die heutige Unterzeichnung des Vertrages bringt uns unserem großen Ziel, nämlich Vollbeschäftigung
für BurgenländerInnen bis 2020 und Jugend-Vollbeschäftigung bis 2020 wieder einen Schritt näher.
Investitionen in die Zukunft, wie eben auch in die Breitband-Infrastruktur, werden hier selbstverständlich
im Mittelpunkt stehen.“
Die „Internetoffensive Österreich“ (IOÖ) versteht sich als Interessenvertretung aller Stakeholder im
Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Durch ihren Status als beratendes Organ im Kompetenzzentrum
Internetgesellschaft (KIG) der österreichischen Bundesregierung kann sie direkt und unmittelbar IKT-Projekten
zur Umsetzung verhelfen. „Wir blicken jetzt bereits, sowohl im Fest- als auch im Mobilfunknetz, auf umfangreiche
Ausbauprogramme zurück. Für die kommenden Jahre planen wir eine massive Steigerung der Bauvorhaben sowie
die deutliche Erhöhung der derzeit angebotenen Bandbreiten. Wir begrüßen daher die gemeinsame Initiative
im Burgenland, die einen beschleunigten Ausbau unterstützt", so Hannes Ametsreiter, CEO A1 und IOÖ-Vizepräsident.
Diese Kooperation soll vor allem zu einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft führen,
die Österreich als Standort für Informations- und Kommunikationstechnologien erfolgreich positioniert
und im Networked Readiness Index (NRI) voran bringt. „Es ist erfreulich, dass das Burgenland als eines der ersten
Bundesländer ein so klares Bekenntnis zur Wichtigkeit des Breitbandausbaus abgibt. Wir unterstützen diesen
Ausbau mit großer Tatkraft, da die Mobilfunkgeneration LTE besonders gut geeignet ist, flächendeckendes
Breitband möglichst rasch und kostengünstig aufzubauen. Es entspricht aber auch den mobilen Kommunikationsbedürfnissen,
die heute unseren Alltag prägen“, erklärte Andreas Bierwirth, CEO T-Mobile Austria und IOÖ-Vizepräsident,
abschließend.
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