Breitband-Pakt Burgenland

 

erstellt am
23. 12. 14
10.00 MEZ

Telekommunikationsunternehmen investieren bis zu 31 Millionen Euro
Eisenstadt (blms) - Auf Initiative der „Internetoffensive Österreich“ unterzeichneten Landeshauptmann Hans Niessl und Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Franz Steindl mit den Vertretern der drei führenden Telekommunikationsanbietern Österreichs, A1, T-Mobile und Drei, am 22.12. den Burgenland-Breitband-Pakt. Durch diesen Breitband-Pakt hat das Burgenland bis 2019 eine flächendeckende Versorgung mit mindestens 100 MBit/s im gesamten Landesgebiet sichergestellt. Von den Betreibern werden bis zu 31 Millionen Euro in den Breitbandausbau investiert. „Eine funktionierende Breitbandinfrastruktur bildet das Fundament einer modernen Wissensgesellschaft und ist unverzichtbar für die Nutzung von wirtschaftlichen Chancen und Perspektiven im digitalen Zeitalter. Eine soziale Herausforderung der Gesellschaft ist es, die Chancengleichheit hinsichtlich der Verfügbarkeit von Breitbandinternet für alle Bürgerinnen und Bürger in einer digitalen Welt zu sichern. Eine zukunftsorientierte Breitbandinfrastruktur ist hierfür die Voraussetzung, denn Breitbandinternet steht für mehr Chancengerechtigkeit! Zudem ist eine rasche operative Umsetzung Zielvorgabe, denn Stillstand bedeutet Rückschritt“, betonte Landeshauptmann Hans Niessl.

Das Burgenland erklärt in diesem Pakt, konkrete Umsetzungsmaßnahmen, wie Baubewilligungen und baurechtliche Maßnahmen, zu unterstützen und diese auch gemeinsam mit den Gemeinden zu koordinieren. „Breitband ist ein Turbo für eine Volkswirtschaft, denn immerhin wird in der Europäischen Union bereits ein Viertel des Wirtschaftswachstums und 40% der Produktivitätssteigerung auf Informations- und Kommunikationstechnologie zurückgeführt. Deshalb ist Breitband-Internet für den Wirtschaftsstandort und für die Wettbewerbsfähigkeit von zentraler Bedeutung. So schaffen wir die Basis für Wirtschaftswachstum, setzen Beschäftigungsimpulse und verbessern - auch abseits von Ballungszentren und Top-Verkehrsrouten - die Chancen für kleine Unternehmen“, zeigte sich Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Franz Steindl überzeugt.

Auf Seiten des Burgenlandes wird außerdem eine Koordinierungsstelle eingerichtet, um möglichst rasch weitere Ausbauschritte in Abstimmung mit den Betreibern planen und in die Wege leiten zu können. Ein erstes Kick-Off soll bereits im Jänner 2015 stattfinden. Dazu KO LAbg. Christian Illedits: „Nach intensiver Vorbereitungsarbeit haben wir unser Ziel, das wir uns vor den Verhandlungen gesteckt haben, nämlich mit dem Ausbau bereits 2015 beginnen zu können, erreicht. Der burgenländische Breitband-Pakt ist österreichweit einzigartig und ein kräftiger Impuls, um den Modernisierungskurs des Burgenlandes fortzusetzen. Wir liegen derzeit bei der Internet-Versorgung im Bundesländervergleich im Durchschnitt, jetzt wollen wir ins Spitzenfeld gelangen. Die Basis für den Breitband-Ausbau im Burgenland ist mit diesem 'Breitband-Pakt' gelegt. Jetzt gehe es um die Koordinierung des Ausbaus und natürlich um die rasche Umsetzung. Wir wollen die Löcher auf der burgenländischen Breitband-Landkarte rasch schließen, und die Prioritätenliste abarbeiten. Gestartet werden soll in jenen Bereichen, in denen der Ausbau länger dauern wird. Dazu brauchen wir eine koordinierte Vorgehensweise zwischen den Providern, dem Land und den Gemeinden. Wir werden alle finanziellen Mittel, die uns über den Breitband-Pakt, die Breitband-Milliarde des Bundes und aus dem ELER-Programm zur Verfügung stehen, nützen.“

Jan Trionow, CEO von Hutchison Drei Austria und IOÖ-Vorstand, fügt hinzu: „Das Memorandum mit dem Burgenland ist ein richtungsweisender Pakt mit Vorbildwirkung für ganz Österreich. Hervorzuheben ist insbesondere auch der Ansatz der Kooperation zwischen Land und Betreibern. Stabile Breitbandkommunikation ist heute die Grundvoraussetzung, um Forschung, Technologie und Innovation, aber auch um den Burgenland-Tourismus gezielt und langfristig weiter zu stärken.“

Das Land Burgenland wird dadurch auch das Ziel der Digitalen Agenda für Österreich – nämlich bis zum Jahr 2020 flächendeckende Übertragungsraten von mindestens 100 MBit/s sicherzustellen – bereits ein Jahr früher erreichen können. Dazu Landeshauptmann Hans Niessl: „Kein Betrieb wird sich in einer Gemeinde ansiedeln, wenn es kein vernünftiges Internet gibt. Kein Student kann in seiner Heimatgemeinde bleiben, wenn er keine vernünftige Internetverbindung hat! Der Ausbau der Breitband-Infrastruktur im ländlichen Raum sichert und garantiert zusätzliche qualitativ hochwertige Arbeitsplätze! Ich freue mich, dass mit der heutigen Unterzeichnung die Zukunftschancen - insbesondere im ländlichen Raum - deutlich erhöht werden! Die heutige Unterzeichnung des Vertrages bringt uns unserem großen Ziel, nämlich Vollbeschäftigung für BurgenländerInnen bis 2020 und Jugend-Vollbeschäftigung bis 2020 wieder einen Schritt näher. Investitionen in die Zukunft, wie eben auch in die Breitband-Infrastruktur, werden hier selbstverständlich im Mittelpunkt stehen.“

Die „Internetoffensive Österreich“ (IOÖ) versteht sich als Interessenvertretung aller Stakeholder im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Durch ihren Status als beratendes Organ im Kompetenzzentrum Internetgesellschaft (KIG) der österreichischen Bundesregierung kann sie direkt und unmittelbar IKT-Projekten zur Umsetzung verhelfen. „Wir blicken jetzt bereits, sowohl im Fest- als auch im Mobilfunknetz, auf umfangreiche Ausbauprogramme zurück. Für die kommenden Jahre planen wir eine massive Steigerung der Bauvorhaben sowie die deutliche Erhöhung der derzeit angebotenen Bandbreiten. Wir begrüßen daher die gemeinsame Initiative im Burgenland, die einen beschleunigten Ausbau unterstützt", so Hannes Ametsreiter, CEO A1 und IOÖ-Vizepräsident.

Diese Kooperation soll vor allem zu einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft führen, die Österreich als Standort für Informations- und Kommunikationstechnologien erfolgreich positioniert und im Networked Readiness Index (NRI) voran bringt. „Es ist erfreulich, dass das Burgenland als eines der ersten Bundesländer ein so klares Bekenntnis zur Wichtigkeit des Breitbandausbaus abgibt. Wir unterstützen diesen Ausbau mit großer Tatkraft, da die Mobilfunkgeneration LTE besonders gut geeignet ist, flächendeckendes Breitband möglichst rasch und kostengünstig aufzubauen. Es entspricht aber auch den mobilen Kommunikationsbedürfnissen, die heute unseren Alltag prägen“, erklärte Andreas Bierwirth, CEO T-Mobile Austria und IOÖ-Vizepräsident, abschließend.

 

 

 

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