Niedrigzinsgarantie der Burgenländischen Wohnbauförderung: Zinssatz wird in der letzten
Zinsperiode nicht angehoben
Eisenstadt (blms) - Eine Vielzahl an Wohnbauförderungs-Darlehensnehmern – sowohl Wohnungsnutzer im
sozialen Wohnbau als auch Besitzer von Einfamilienhäusern - wären ab 2015 durch einen vertraglich festgelegten
Zinssprung derzeit 1,5 Prozent auf 3 Prozent betroffen gewesen. Um das am Kapitalmarkt herrschende niedrige Zinsniveau
an die Mieter sowie Häuslbauer weiterzugeben, wird der Zinssatz für die nächsten 3 Jahre nicht angehoben,
kündigt Landeshautmann Hans Niessl in einer Pressekonferenz mit Vertretern der Gemeinnützigen Bauvereinigungen
an: „Wir geben eine Niedrigzinsgarantie. Das heißt: Der Zinssatz wird nicht erhöht und bleibt vorerst,
also zumindest die nächsten 3 Jahre, auch in der letzten Zinsperiode bei 1,5 Prozent. Das Burgenland hat die
niedrigsten Mieten in Vergleich mit den anderen Bundesländern. Wir garantieren leistbares Wohnen im Burgenland.“
Zur Erklärung: Die Darlehenslaufzeit bei der Wohnbauförderung beträgt 32,5 Jahre. Die Rückzahlung
ist auf drei Zinsperioden aufgeteilt: Vom 1. bis 10. Jahr beträgt die Verzinsung 0,5% und steigt dann vom
10,5 bis 22,5 Jahr 1,5% und ab dem 23. Jahr auf 3%. Von diesem letzten Zinssprung wären 2015 viele Wohnungsnutzer
im sozialen Wohnbau als auch Besitzer von Einfamilienhäusern betroffen. „Die Zinslandschaft hat sich komplett
geändert. Heute haben wir das geringste Zinsniveau seit Jahrzehnten. Wir können bei den Zinsen nicht
höher sein als die Banken. Dieser Schritt war notwendig, um die Menschen im Burgenland finanziell zu unterstützen“,
betont Niessl. Auch die Annuität wird über einen Zeitraum von zumindest drei Jahren nicht auf 7,74 Prozent
angehoben, wie es vertraglich ab dem 23. Jahr nach Beginn der Laufzeit vorgesehen wäre.
Bei einem Zinssprung um 3 Prozent müsste zum Beispiel ein Mieter einer 80 Quadratmeter großen Wohnung
ab Jänner 2015 monatlich um 168 Euro mehr zurückzahlen. Das ist nicht in Ordnung. Bei einem Zinssatz
von 1,5% steigt die Rate nur um 49 Euro an – das sind im Monat um 119 Euro weniger!“, rechnet Niessl vor.
Die Niedrigzinsgarantie gilt für drei Jahre, danach werde man überprüfen, wie sich die Zinslandschaft
und der Kapitalmarkt entwickelt haben, so der Landeshauptmann.
Die gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften begrüßen die Initiative von Wohnbaureferent Landeshauptmann
Hans Niessl, sagt KommRat Dir. Anton Mittelmeier, Geschäftsführer der Neuen Eisenstädter: „Wir garantieren,
dass der Zinsvorteil an die Wohnungsnutzer weitergegeben wird. Mit Jänner 2015 werden die Mieten neu berechnet.“
Positiv sei auch die Initiative „Wir bauen burgenländisch“, sind sich Niessl und die Vertreter der Gemeinnützigen
Bauvereinigungen einig. „Die Wohnbaugesellschaften vergeben 90 Prozent ihrer Aufträge an burgenländische
Unternehmen oder burgenländische Subunternehmen. Sie sorgen damit für leistbares Wohnen und schaffen
Arbeitsplätze im Burgenland“, so Niessl abschließend.
|