150 Jahre Ringstraße

 

erstellt am
05. 01. 15
10.00 MEZ

Vom Militärgelände zum Prachtboulevard: Die Wiener Ringstraße feiert 2015 ihre Eröffnung vor 150 Jahren
Wien (wien info) - Im Jubiläumsjahr beschäftigen sich zahlreiche Ausstellungen und Führungen mit dem größten städtebaulichen Projekt in der Geschichte Wiens, das den Wandel von der feudalen Residenzstadt zu einer europäischen Großstadt markierte.

Das Architekturzentrum Wien widmet sich ab 19.3.2015 dem Wiener Baugeschehen im Nationalsozialismus. Das NS-Regime plante unter anderem, an der Ringstraße Repräsentationsbauten zu errichten, Heldenplatz und Rathausplatz auszugestalten und das Burgtheater zu erweitern. Am selben Tag eröffnet in der Secession die Ausstellung „Zu modern für die erste Reihe“. Die von Joseph Maria Olbrich erbaute Secession, ein Schlüsselwerk des Wiener Jugendstils, sollte ursprünglich an der Ringstraße errichtet werden. Nach Protesten wurde der Bau an weniger prominenter Stelle an der Wienzeile errichtet. Die jüdische Geschichte des Boulevards stellt das Jüdische Museum Wien ab 25.3.2015 in den Mittelpunkt. Unter den Bauherren der Palais an der Ringstraße waren auch viele jüdische Unternehmer und Bankiers, die zum wirtschaftlichen Aufschwung der Gründerjahre beitrugen und sich als Mäzene hervortaten. Die Kehrseite der glanzvollen Ringstraßenfassaden waren soziale Probleme und eine zunehmende politische Radikalisierung und Antisemitismus.

Eine Ausstellung in der Wienbibliothek im Rathaus befasst sich ab 30.4.2015 mit der Vorbereitung der Wiener Bevölkerung auf den großen Stadtumbau und dem Einsatz verschiedener Medien beim Wettbewerb von 1858 und der Umsetzung des Ringstraßen-Plans. Im Waschsalon des Gemeindebaus Karl-Marx-Hof beschäftigt sich ab 21.5.2015 eine Schau mit den Arbeitern, die den Baustoff für die prachtvollen Ringstraßengebäude herstellten. Die so genannten „Ziegelbehm“ mussten unter schwierigsten Bedingungen leben und arbeiten. Die Österreichische Nationalbibliothek dokumentiert ab 22.5.2015 den Wandel Wiens zum mondänen Zentrum einer europäischen Großmacht. Die hervorragendsten Künstler der Monarchie ebenso wie begabte Dilettanten, Genremaler, Fotografen und Lokalschriftsteller waren Zeitzeugen dieses Umbruchs und der Entwicklung der Stadt.

Ab 11.6.2015 spannt das Wien Museum den Bogen vom Beginn der Planungen bis zur feierlichen Eröffnung des Boulevards am 1. Mai 1865. Noch nie gezeigte Pläne, Entwürfe, Modelle und Fotografien erzählen von Architekten, Malern und Bildhauern auf der Suche nach dem Stil der Zeit, schildern das Nebeneinander von Alt- und Neu-Wien, Baustellen und Brachland, Abbruch und Neubau. Das Belvedere widmet sich ab 3.7.2015 jenen charismatischen Ringstraßenmalern, die ihre Zeit maßgeblich prägten. Ausgehend vom Werk des „Künstlerfürsten“ Hans Makart spannt sich der Bogen bis zum Triumph des jungen Malerkollektivs der Künstler-Compagnie rund um Gustav Klimt. Im Ringstraßen-Jubiläumsjahr erweitern einige Kulturinstitutionen wie das Kunsthistorische und das Naturhistorische Museum, das MuseumsQuartier und das Sigmund-Freud-Museum zudem ihr Angebot an Führungen zum Thema.

 

 

 

Detaillierte Informationen: http://www.ringstrasse2015.info/

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at