93 Gemeinden und Gemeindeverbände realisieren Glasfasernetze
Innsbruck (lk) - Bis zum Jahr 2018 sollen alle Haushalte und Betriebe in Tirol mit schnellem Internet bis
zu 30 Mbit/s versorgt sein – das ist das Ziel, das sich die Tiroler Landesregierung mit der Breitbandoffensive
gesetzt hat. Dafür stellt sie in den Jahren 2014 bis 2018 insgesamt 50 Millionen Euro zur Verfügung,
um Gemeinden und Unternehmen bei der Errichtung von Breitbandnetzen zu unterstützen.
„Die Breitbandoffensive trägt Früchte – zurzeit werden 93 Projekte in allen Bezirken Tirols realisiert“,
zieht Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf Bilanz. „Rund 163.000 Tirolerinnen und Tiroler werden
vom neuen Glasfasernetz profitieren, das ultraschnelles Internet bis zu 100 Mbit/s erlaubt.“ Das Tiroler Modell
nimmt somit beim Breitbandausbau österreichweit eine Vorreiterrolle ein.
Gemeindeübergreifende Zusammenarbeit
Nun arbeiten benachbarte Gemeinden verstärkt zusammen, um die lückenlose Breitbandversorgung für
eine gesamte Region zu schaffen. „Schnelles Internet gelingt nur, wenn alle an einem Strang ziehen, sodass der
Standort über die Gemeindegrenzen hinaus gestärkt wird“, betont LRin Zoller-Frischauf.
Beispiele dafür seien der Lienzer Talboden in Osttirol oder das Tannheimer Tal im Außerfern. Hier entstehen
Glasfasernetze, die eine Datengeschwindigkeit von bis zu 100 Mbit/s ermöglichen. „Das bedeutet, dass im ganzen
Tal Hot Spots mit freiem WLAN oder top ausgerüstete Home Offices eingerichtet werden können“, erklärt
LRin Zoller-Frischauf.
Kooperation des Landes mit TIWAG
Im Juli 2014 wurde die Kooperationsvereinbarung mit dem Landesenergieversorger TIWAG unterzeichnet, wodurch das
Land Tirol Nutzungsrechte für rund 1.200 km frei verfügbare Leerrohre erwarb. Gemeinden können diese
kostenfrei für die Breitbandversorgung verwenden. LRin Zoller-Frischauf: „Dadurch sparen sich Gemeinden die
Grabungs- und Verlegungsarbeiten – Breitband kann somit schneller und kostengünstiger realisiert werden.“
Der Breitbandmasterplan des Landes
Gemeinden werden zu 50 Prozent bei der Errichtung von passiven Breitbandinfrastrukturen wie Glasfasernetze vom
Land unterstützt. Des Weiteren erhalten sie als zusätzlichen Anreiz einen Startbonus von zehn Prozent.
Betriebe werden ebenfalls zu 50 Prozent im Rahmen des Breitbandmasterplans gefördert, wobei die Mindestbemessungsgrundlage
bei 5.000 Euro liegt.
Neben dem Glasfaserausbau sind auch Alternativen wie Richtfunk förderbar. Dabei bildet ein Funkmast mit Antenne
und Internetanbindung den Ausgangspunkt, von dem Signale an weitere Funkmasten verteilt werden. „Dies ist gerade
im Gebirge notwendig“, erklärt LRin Zoller-Frischauf.
Anlaufstelle für Informationen
Das Land wickelt nicht nur die Förderanträge ab, sondern steht den GemeindevertreterInnen als erste Anlaufstelle
für Informationen beratend zur Seite. Darüber hinaus fanden 2014 in jedem Bezirk Informationsveranstaltungen
statt.
Handlungsbedarf besteht in insgesamt 217 Tiroler Gemeinden. In 62 Gemeinden gibt es bereits mehrere Netzbetreiber,
die wirtschaftlich eine Datenübertragung von mindestens 30 Mbit/sec. anbieten können. Damit lassen sich
Up- und Downloads von großen Datenmengen bewerkstelligen, Filme im Internet ansehen oder große Datenmengen
verschicken.
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