Superiorenkonferenz verkauft Mehrheitsanteil an Kirchenbank der GRAWE-Gruppe
Wien (kap) - Die Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften in Österreich trennt
sich vom Bankhaus "Schelhammer & Schattera" und verkauft ihren Mehrheitsanteil an die Capital Bank
GRAWE-Gruppe AG. Eine entsprechende Mitteilung veröffentlichten die Ordensgemeinschaften am Abend des 30.05.
auf ihrer Internetseite. Das Bankhaus werde "als selbständige Bank unter dem bisherigen Namen und an
den beiden Wiener Standorten erhalten bleiben", versicherte GRAWE-Generaldirektor Othmar Ederer am Dienstag
gegenüber "Kathpress". Über den Kaufpreis des 54-Prozent-Anteils an der Bank wurde zwischen
GRAWE und Superiorenkonferenz Stillschweigen vereinbart. Die für den definitiven Einstieg der GRAWE beim Bankhaus
nötige Entscheidung der Finanzmarktaufsicht (FMA) steht noch aus.
Pater Erhard Rauch, Generalsekretär der Superiorenkonferenz und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender
bei "Schelhammer & Schattera", informierte über einen entsprechenden Vorstandsbeschluss der
Superiorenkonferenz am 22. Dezember. "Neben dem finanziellen Aspekt war den Vorstandsmitgliedern wichtig,
dass einerseits der Fortbetrieb der Bank vor allem im ethischen und nachhaltigen Bereich gesichert und andererseits
für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die größtmögliche Sicherheit gegeben ist", so
Rauch.
Der Erlös aus dem Verkauf der Bankanteile wird wieder veranlagt, damit mit den daraus resultierenden Erträgen
so wie bisher gemeinsame Aktivitäten der Orden finanziert werden können, erklärte Rauch. Konkret
geht es um Projekte in den Bereichen Bildung, Soziales, Gesundheit, Kultur und Medien, die bislang aus den jährlichen
Erträgen der Bankbeteiligung finanziell unterstützt wurden.
Mit der Verkaufsentscheidung kommt eine mehrmonatige Sondierung zum Abschluss, den die Superiorenkonferenz selbst
angestoßen hatte. Der Kremsmünsterer Abt Ambros Ebhart hatte als Aufsichtsratsvorsitzender der Kirchenbank
im September erklärt, dass man Ausschau nach Interessenten halten wolle. Als Grund dafür nannte er den
zunehmenden Regulierungsdruck, der zu überproportionalen Belastungen und Kosten bei kleinen Privatbanken führe.
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