Maßnahmen greifen: Feinstaub-Grenzwerte auch 2014 unterschritten
Wien (rk) - Nach den Jahren 2012 und 2013 wurden im vergangen Jahr zum dritten Mal an allen Wiener Luftmessstellen
alle EU-Grenzwerte für Feinstaub eingehalten. Der Grenzwert für den Feinstaub (PM10)-Jahresmittelwert
von 40 Mikrogramm/m3 wird in Wien bereits seit dem Jahr 2004 eingehalten, genauso wie der Grenzwert des lungengängigen
Feinstaubs PM2,5 (Jahresmittelwert von 25 Mikrogramm/m3).
"Beim Feinstaub sind wir alle Verursacher und Betroffene zugleich. Wir sind deshalb alle aufgerufen, einen
Beitrag zu leisten. Insgesamt zeigt der Trend aber in die richtige Richtung - die Wiener Anti-Feinstaub-Pakete
zeigen Wirkung," so Umweltstadträtin Ulli Sima.
Aufgrund der vorläufigen Ergebnisse der Wiener Messungen wurde das Limit von 35 Tagen, an denen der Tagesmittelwert
höher als 50 Mikrogramm/m3 sein darf, wieder unterschritten. Das genaue Endergebnis der Überschreitungsstatistik
wird Mitte Jänner nach dem Vorliegen der Labor-Analyse der Filterproben feststehen.
Traditionell werden jedoch in der Silvesternacht erhöhte Werte verzeichnet. "Die meisten Feuerwerkskörper
enthalten toxische Schwermetalle und verursachen neben Feinstaub auch gasförmige Luftschadstoffe wie Schwefel-
oder Stickstoffoxide. Darüber hinaus bedeuten sie für Menschen, Haus- und Wildtiere einen enormen Stressfaktor",
ergänzt Karin Büchl-Krammerstätter, die Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung-MA 22.
Jedenfalls bestätigt sich die Wirksamkeit der Maßnahmen der Stadt Wien zur stetigen Verbesserung der
Luftqualität durch eine nachhaltige Reduktion von Luftschadstoffen wie Feinstaub und Stickoxiden.
Wien setzt bereits 3. Anti-Feinstaub-Paket um
Nur knapp ein Viertel des Wiener Feinstaubs ist hausgemacht, drei Viertel kommen durch Ferneintrag nach Wien.
Das bereits 3. Maßnahmenpaket umfasst vom Bereich Raumwärme über Baustellen, Verkehr und Winterdienst
alle relevanten Verursachergruppen. Die Maßnahmen dieses dritten Feinstaubpakets werden laufend umgesetzt
(z.B. Forcierung des öffentlichen Verkehrs und emissionsärmerer Fahrzeuge, wie etwa die Ausweitung des
bestehenden Euro-0-LKW-Fahrverbots auf Euro 1 ab 1. Juli dieses Jahres und Euro 2 ab dem 1.1.2016.
Maßnahmen, die im Winter wirksam werden, sind für die Feinstaubreduktion in der Stadt besonders relevant.
Die wesentlichen davon betreffen die Bereiche der Raumwärme und des Winterdienstes. Dazu zählen im Heizenergiebereich
die thermische Wohnhaussanierung, die Ausweitung der Fernwärmenutzung oder das Verbot von neuen Kohleheizungen.
Der Winterdienst vermeidet eine Menge Feinstaub durch effizientere Räumfahrzeuge und die Feuchtsalztechnologie,
wodurch deutlich weniger Streumittel zum Einsatz kommen. Darüber hinaus sieht die Wiener Winterdienstverordnung
vor, dass nicht mehr benötigter Streusplitt entfernt werden muss und somit nicht zu einer weiteren Feinstaubquelle
wird.
Das Wiener Luftgütemessnetz
Die Stadt Wien verfügt über ein sehr modernes Luftgütemessnetz, wobei die Messstellen strategisch
über das ganze Stadtgebiet verteilt sind. An den 17 Wiener Luftgüte-Messstationen der Wiener Umweltschutzabteilung
- MA 22 wird die Luftqualität rund um die Uhr gemessen, an 13 davon wird auch Feinstaub gemessen. Die stündlich
aktualisierten Daten werden von der Wiener Umweltschutzabteilung auf der Website http://www.umweltschutz.wien.at veröffentlicht.
Darüber hinaus bieten der Tonbanddienst "Ozonix" der MA 22 unter 01 4000-8820 sowie die ORF-Teletext-Seiten 621 und 622 aktuelle Informationen zur Luftgüte in Wien.
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