Von 30. 01. - 16. 08. 2015 im Essl Museum Klosterneuburg
Klosternbeuburg (essl museum) - Mit ABORIGINAL ART präsentiert das Essl Museum ab 30. Jänner 2015 eine
umfangreiche Ausstellung mit Werken der Aboriginal Art, der Kunst der Ureinwohner Australiens. Es werden Werke
der Sammlung Essl von bedeutenden und einflussreichen Künstlerinnen und Künstlern zu sehen sein, darunter
Arbeiten von Emily Kame Kngwarreye, Rover Julama Thomas und Queenie McKenzie Nakarra sowie auch jüngere Positionen,
wie Destiny Deacon.
Das Essl Museum besitzt eine der bedeutendsten Sammlungen von Aboriginal Art in Europa. Die Grundlagen dazu bilden
mehrere Reisen des Sammlers Karlheinz Essl nach Australien, im Rahmen derer er sich mit der Kunst und Kultur der
Aboriginal People intensiv auseinandersetzte. Das Essl Museum gab mit den von Michael Eather kuratierten Ausstellungen
>Dreamtime< (2001) und >Spirit & Vision< (2004) bereits tiefe Einblicke in die zeitgenössische
Aboriginal Art.
ABORIGINAL ART zeigt erstmals ausschließlich Werke aus Sammlungsbeständen in einem neuen inhaltlichen
Kontext: Der besondere Fokus wird auf das Spannungsfeld zwischen Tradition, Überlieferung und künstlerischer
Innovation vor dem Hintergrund der großen spirituellen Kraft der Arbeiten gelegt.
Die Ausstellung beginnt mit den frühen Werken der Aboriginal Art der 1970-er Jahre. Nachdem Bilder in dieser
Jahrtausende alten Kultur immer flüchtig waren, sind erst auf Initiative des Kunsterziehers Geoffrey Barden
1970 erste Arbeiten auf Leinwand entstanden, die Aboriginal-People nennen sie „Reisende Bilder“. Diese frühen
Werke entwickeln sich formal aus den „Ground Paintings“ und Körperbemalungen, inhaltlich bilden sie stark
abstrahiert einzelne „Dreamings“ ab. Dreamings sind Teile des Wissens der Aboriginal-People, die mündlich
von Generation zu Generation weitergegeben wurden.
Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben sich viele Zentren, Schulen und einzelne Künstlerpersönlichkeiten
etabliert. Auffällig ist die große künstlerische Weiterentwicklung vom Repetieren der traditionellen
Formensprache hin zu einem sehr freien Umgang mit spirituellen Inhalten. Besonders hervorzuheben sind die scheinbar
abstrakten Werke von Paddy Bedford, Queenie McKenzie Nakarra und Rover Julama Thomas, die durch die ausschließliche
Verwendung von Erdpigmenten ihre kontemplative Kraft entfalten.
Ein Star unter den australischen Künstlerinnen und Künstlern ist Emily Kame Kngwarreye, die mit zahlreichen
großformatigen Arbeiten in der Sammlung Essl vertreten ist. Als über 80-Jährige begann diese Künstlerin
zu malen und hat in nur wenigen Jahren eines der beeindruckendsten Werke der abstrakten Kunst in Australien geschaffen.
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