Die weltgrößte Konsumgüterelektronikmesse CES mit österreichischen Innovationen
von ams, runtastic und tractive
Los Angeles/Wien (pwk) - Die International Consumer Electronics Show (CES) macht Las Vegas alljährlich
- heuer vom 6. bis 9. Jänner - zum Epizentrum der globalen Konsumgüterelektronikindustrie. "CES
2015 ist eine Messe der Superlative: Eine Ausstellungsfläche in der Größe von 26 Fußballfeldern,
über 3.600 Aussteller, 20.000 Neuheiten und 150.000 Besucher", berichtet Rudolf Thaler, österreichischer
Wirtschaftsdelegierter in Los Angeles. Startups sind innovative Treiber der Branche und werden zunehmend in die
CES integriert. Im Startup Pavillon waren heuer über 300 Unternehmen, um die Hälfte mehr als im Vorjahr.
Die Konsumgüterelektronikindustrie ist weltweit ein Billionenbusiness. In den USA wurden vergangenes Jahr
216 Mrd. USD umgesetzt, 2015 soll der Umsatz um 3% steigen. Thaler: "Die CES ist ein Muss für jeden,
der sich in der Branche rasch einen Überblick über Trends verschaffen möchte. Die globale Bühne
zur Vorstellung ihrer Neuheiten nutzten die österreichischen Unternehmen ams, runtastic - beide Gewinner des
USABizAward des AußenwirtschaftsCenter Los Angeles für Spitzenleistungen österreichischer Unternehmen
in den USA - und die Firma tractive. Die Kristalle des Wattener Glitzerspezialisten Swarovski waren bei Smartphones
von Samsung und LG OLED Fernsehgeräten zu bestaunen."
runtastic avancierte zur weltweit erfolgreichsten Fitness App und erreichte bei Messebeginn über 110 Mio.
Downloads und 50 Mio. registrierte Anwender. Auf der CES zeigte runtastic in einer Live-Demo, wie Fitness der Zukunft
aussehen könnte: Mit einer neuen Virtual Reality Brille - Oculus Rift - können im Wohnzimmer virtuelle
Workouts simuliert werden. Mit dieser futuristischen Adaption eröffnet runtastic eine neue Fitness-Dimension.
tractive stellt den kleinsten und leichtesten GPS Tracker für Haustiere vor, der beispielsweise Auskunft darüber
gibt, wie viel sich die Katze bewegt und schläft. Die CES Teilnahme nützt das Paschinger Unternehmen
für den Aufbau eines Vertriebssystems.
ams AG ist ein Nischengigant im Wachstumssegment der Hochleistungssensoren. Vorgestellt wird eine breite Palette
von Sensoren, so z.B. Proximity-Sensoren, die in Smartphones zum Einsatz kommen und die Lichtstärke des Displays
regulieren. Im automotiven Bereich liefern ams-Sensoren ein Abbild der Umwelt, die bei Steuerungstechnologien moderner
Autos zum Einsatz kommen. Mit Gestenerkennung können Bildschirme gesteuert werden, ohne sie zu berühren.
Farbsensoren geben Farben möglichst getreu dem menschlichen Auge wider. Dem Tagesablauf entsprechende Beleuchtungstechnik
hilft, die Medikamentendosis in Krankenhäusern zu reduzieren. Die platzsparenden und thermisch effizienten
Stromversorgungslösungen für Nvidia Tegra und andere Mehrkern-ARM-Prozessoren sind ideal für kompakte
Mobilgeräte wie Tablets und Notebooks. Die CES wird genutzt, um ausgesuchten Kunden die neuesten Innovationen
vorzustellen.
Trends: Autonome Fahrzeuge, UAV, IoT, ...
Der erste Eindruck beim Durchstreifen der CES-Messehallen: Elektronik ist im Alltag omnipräsent. Alle
Lebensbereiche werden von der Digitalisierung erfasst, von Lifestyle, Home, Fitness bis Gesundheit. TV's und Wearables
sind Publikumsmagneten. 4K Auflösung wird bei Fernsehgeräten zur Norm. LG präsentiert erstmals einen
8K TV und öffnet eine neue Evolutionsstufe der Bildauflösung. Der Konsument sehnt sich allerdings nach
mehr 4K Content, zu dessen Förderung eine UHD Alliance mit Partnern wie Amazon und Netflix gegründet
wurde. Ein starkes Wachstum wird bei 4K Ultra HD TV, "conntected" TV's und Großbildschirmen erwartet.
Der Trend in Richtung "immer kleiner" wird mit Phablets unterbrochen, die sich zwischen Smartphones und
Tablets drängen. Entertainment ist mit einer Reihe von Virtual Reality (VR) Innovationen vertreten.
Im Automotivsektor läuft der Trend von Connectivity zum autonomen Fahren. Mercedes Benz öffnet mit seiner
Weltneuheit des Concept Car F015 "Luxury in Motion" einen Blick in die Zukunft des vollkommen autonom
fahrenden Autos. Die Autoerfahrung wird sich grundlegend ändern, da es nicht mehr notwendig sein wird zu pilotieren.
Der Konsument der Zukunft wird neben dem traditionellen Kauf im Geschäft eine Reihe zusätzlicher Optionen
haben: Die Zustellung mit einem selbstfahrenden Fahrzeug, einer Drohne und die eigene Herstellung mittels 3D Printer.
Das Interesse an unbemannten Flugobjekten nimmt zu und die globalen Umsätze sollen von derzeit 130 Mio. USD
in fünf Jahren auf 1 Mrd. USD steigen.
Sensoren werden eine explosionsartige Entwicklung haben. Das Internet of Things (IoT) wird sich zum Milliarden
Business entwickeln. Über 900 Unternehmen stellen Produkte, Dienstleistungen und Technologien zur Vernetzung
der Dinge aus, mit denen wir uns umgeben. In naher Zukunft werden es 50 Mrd. Geräte sein und die Benutzung
des Internet gravierend verändern.
Weltweit entfallen etwa 80% der Ausgaben für Konsumgüterelektronik auf sieben Produkte, v.a. Smartphones,
Tablets und TV. Eine Verschiebung des Ausgabeverhaltens zu Gunsten Wearables, Gesundheit und Fitness, 'Smart Home'-
und automotive Technologien wird angenommen. Unternehmen in der Konsumgüterelektronikindustrie sind ständig
auf der Jagd nach der nächsten disruptiven Technologie. Aussteller und Besucher haben sich die CES 2016 bereits
vorgemerkt. Zunehmende Digitalisierung und Vernetzung wird auch bei der CES 2016 in Las Vegas ein Thema sein. Es
wird spannend, wie viele der vorgestellten Neuheiten den Markttest bestehen werden. Die Einstellung der Umsetzung
des technologisch Machbaren wandelt sich zu Gunsten des Sinnvollen. Haben wir mit den Daten bis jetzt eher den
Blick in die Vergangenheit gerichtet, steht fortan das Vorausschauende, die Fokussierung der Daten auf den Anwender
im Fokus: z.B. die Auswahl von Filmen je nach Stimmungslage und Umgebung. Die gefühlsmäßige Auswertung
der Daten von Wearables bei z.B. Betreten eines Geschäftes würde ein ungeheures Marketingtool darstellen.
Die Vision so manches Hollywood Blockbuster wird bald zur Vergangenheit.
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